Nach dem Eis setzten sie ihre Tour fort, bis sie an den von Felix benannten Aussichtspunkt kamen. Es war ein hoher Turm aus Metall, bei dem es aufgrund der umstehenden Bäume so wirkte, als würde er im Wind schwanken.
Jako stand unten und musste den Kopf in den Nacken legen, um bis nach ganz oben sehen zu können. Normalerweise hielt sich seine Höhenangst in Grenzen, doch diese Stahlkonstruktion sah für ihn nicht wirklich vertrauenerregend aus.
Felix jedoch ging schnurstracks zur Treppe, drehte sich an deren Fuß um und rief ihm zu: "Komm schon, der Ausblick wird sich garantiert lohnen. Oder bist du schon zu erschöpft für die paar Stufen?"
Jako's Blick verfinsterte sich. Nach einem weiteren kurzen Blick nach oben, holte er einmal tief Luft und begann dann hinter Felix den Aufstieg. Bereits nach der dritten Ebene schnauften beide schwer.
Felix warf Jako einen amüsierten Blick zu, welcher diesen mit ausgestreckter Zunge beantwortete. Stumm erklommen sie weiter den Aussichtsturm bis sie, völlig außer Puste, oben angekommen waren.
Jako, der seine Höhenangst aufgrund der Anstrengung vorübergehend vergessen hatte, blieb nun nahe der Treppe in der Mitte stehen und konnte sich nicht bewegen. Er ärgerte sich über sich selbst.
Felix jedoch war an die Brüstung getreten und sah mit strahlenden Augen über den See und die Insel in der Mitte. Als er sich zu Jako umdrehen wollte fiel ihm auf, dass dieser nicht neben ihm stand.
Stirnrunzelnd trat er zu seinem Verlobten an die Treppe und legte ihm die Hand auf die Schulter. Jako sah ihn an wie ein Reh im Scheinwerferlicht und veranlasste Felix, sich auf die Unterlippe zu beißen, um nicht laut loszulachen.
"Hast du Höhenangst?" Jako konnte nur stumm, aber widerwillig nicken. "Warum hast du das nicht vorher gesagt?" Nun zuckte Angesprochener nur mit den Schultern. Felix hielt ihm seine Hand hin und sah Jako fest in die Augen.
"Vertrau mir, es wird dir nichts passieren. Schau einfach nur nicht direkt nach unten und wenn es schwankt, werde ich dich festhalten. Okay?" Jako zögerte kurz, doch nahm dann Felix Hand und ließ sich langsam an den Rand der Plattform führen.
Dort angekommen, griff er sofort nach der Brüstung und klammerte sich so fest, dass seine Knöchel weiß hervor traten. Innerlich musste Felix schmunzeln, denn er war davon ausgegangen, dass er die Probleme mit der Höhe haben würde.
Äußerlich jedoch ließ er sich nichts anmerken, sondern trat langsam hinter Jako und legte seine Hände an dessen Hüfte. Mit den Daumen fuhr er unter Jako's Shirt wo er begann, sanfte Kreise zu zeichnen.
Jako entspannte sich allmählich und begann langsam, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Der Anblick war wunderschön und ließ ihn nach kleinen, besonderen Punkten für Fotos Ausschau halten.
Als der Turm das erste Mal im Wind schwankte, zuckte Jako heftig zusammen. Felix jedoch blieb davon unbeeindruckt und fuhr mit seinen Streicheleinheiten fort. Allein dieser Moment gab Jako die Sicherheit, die er brauchte.
Er löste die Hände von der Brüstung, holte die Kamera heraus und überließ sich ganz seinem künstlerischen Auge. Er bemerkte dabei nicht, wie er automatisch begann eine Runde über die Plattform zu laufen, um Bilder zu machen.
Als Jako endlich die Kamera sinken ließ, bemerkte er überrascht, dass Felix an der Brüstung ihm gegenüber gelehnt stand und ihn mit einem liebevollen Lächeln beobachtete. Dieser Blick, der so viel Gefühl ausstrahlte, ließ Jako rot werden.
Er trat auf ihn zu und legte die Arme um seinen Verlobten, bevor Felix einen Kuss gab. "Danke." Felix hingegen zuckte mal wieder die Schultern und gab Jako einen Kuss auf die Stirn. "Immer wieder gern."
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Entspannung im Hause Fewjar II
FanfictionDa ich nicht mehr als 200 Kapitel in einem Buch veröffentlichten kann, hier nun die Fortsetzung der Story.