Der besondere Patient

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"Hast du eigentlich schon Felix Eltern angerufen?" Jako sah Andre erschrocken an, da ihm dieser Gedanke anscheinend noch nicht gekommen war und schüttelte den Kopf.

"Sie werden es bestimmt wissen wollen. Soll ich sie lieber anrufen?" Jako schüttelte wieder den Kopf. "Nein, dass muss ich selber machen." Andre nickte und erhob sich.

"Ich lass dich zum telefonieren allein und schick mal ne Info an den Rest der WG." Jako nickte und zog sein Handy aus der Hosentasche. Er suchte die Nummer in seinem Telefonbuch, wählte und hielt es sich dann ans Ohr.

Während er auf die Verbindung wartete, trommelte er nervös mit seinen Fingern auf seinem Oberschenkel herum. Als das Freizeichen ertönte, setzte er sich automatisch aufrecht hin. Dann nahm eine weibliche Stimme ab. "Ja?"

Jako schluckte. "Silvia? Hier ist Jako." Er hoffte, dass er nicht so fertig klang, wie er sich fühlte. "Oh, hallo Jako. Was für eine Überraschung. Wie geht's dir? Was gibt's Neues?" Jako atmete tief durch und begann zu erzählen.

Zehn Minuten später ging die Tür auf und Carol, dicht gefolgt von Andre und Steve, traten in das Behandlungszimmer. Jako legte gerade auf. Er hatte frische Spuren von Tränen im Gesicht und strich sich die Haare zurück.

"Felix Eltern machen sich auf den Weg hierher, um eine Unterkunft wollten sie sich selber kümmern. Obwohl ich ihnen ein Zimmer bei uns angeboten hatte." Andre nickte und legte dann den Kopf schief.

"Sie werden ja ein paar Stunden brauchen, soll ich nochmal Bescheid sagen?" Jako nickte. Andre verschwand erneut und Carol trat auf ihn zu. "Du bist jetzt für's Röntgen vorgesehen, bist du bereit?"

Er nickte und erhob sich, doch sie hielt ihn auf. "Jacke, Schlüssel und Wertsachen müssen hier bleiben. Pack alles in die Jackentaschen, ich geb sie den Jungs draußen." Jako nickte und tat wie geheißen.

Andre stand noch vor der Tür und tippte in sein Handy. Carol drückte ihm Jako's Sachen in die Hand und grinste. "Handys sind in der Rettungsstelle eigentlich verboten, geh daher lieber in den Wartebereich."

Andre nickte und lief, Jako's Jacke auf den Armen tragend, durch die große Tür. Jako grinste ebenfalls und folgte Carol dann den Flur hinab. Als sie das Röntgenzimmer betraten, begrüßte sie ein junger Mann.

"Da ist ja unser besonderer Patient."  Er trat auf sie zu und schüttelte dem verblüfften Jako die unversehrte Hand. "Ich bin Doktor Merlon. Sie müssen Herr Joiko sein." Jako nickte stumm.

Der Arzt deutete auf den Stuhl vor dem Metalltisch. "Nehmen sie dort bitte Platz und legen die verletzt Hand auf den Tisch." Jako nickte wieder stumm. Als er saß, trat Carol neben ihn.

Sie legte seine Hand behutsam in die richtige Position und platzierte das Röntgengerät über ihr. "Ich warte zusammen mit den Anderen im Wartebereich." Sie sah ihn aufmerksam an.

"Dr. Merlon wird dich dann weiter versorgen und, wenn nichts weiter sein sollte, zu uns schicken. Da ich nämlich offiziell schon Feierabend habe, dürfte ich hier eigentlich gar nicht sein."

Sie zwinkerte kurz und ging dann hinaus. Kurz vor der Tür hielt Jako sie auf. "Carol? Ich... danke." Sie nickte lächelnd und schloss dann sorgfältig die Tür. "Danke, Charles, dass du das machst, obwohl ihr soviel zu tun habt."

Er zwinkerte ihr zu und klickte ein paar Mal im Computer. "Kein Problem, du hattest für die Übersetzungshilfe letzte Woche noch was gut bei mir." Sie lächelte. "Immer gern."

Sie hörten, wie das Röntgengerät anlief. "Wer ist das eigentlich?" Sie sah gedankenverloren zu Jako. "Ihm und Felix habe ich es zu verdanken, dass ich glücklich bin. Und das haben die Beiden ebenfalls verdient."

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt