Genesungsmethode I

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"Feeeeeeliiiiiix! Biiiitteeeeee!" Jako zog den besten Schmollmund, den er zu bieten hatte und legte die mitleidigsten Hundeaugen auf, die er konnte. Und das fiel ihm aktuell überhaupt nicht schwer.

Seit zwei Wochen war er bereits an sein Bett gefesselt. Zu seiner anfänglichen Enttäuschung seins und nicht Felix Bett. Die praktischen Gründe hatte er später zwar nachvollziehen können, trotzdem gefiel es ihm nicht.

Und das gefesselt sein erst recht nicht, zumindest nicht aus dem aktuellen Anlass. Als ihm der Arzt die Diagnose gestellt hatte, war er Dank seiner Überarbeitung und dem Fieber kaum noch Zurechnungsfähig gewesen.

Zum Glück für ihn hatte Felix ihn zum Arzt geschleift und diesem versprochen, sich um seinen Mann zu kümmern. Neben Medikamenten hatte Felix auch noch einige Anweisungen bezüglich Jako's Behandlung erhalten.

Unter anderem und als das Wichtigste von allem: strenge Bettruhe. Da Felix seinen Mann kannte, hatte er sofort alle Vorbereitungen für die Tour zum Halten gebracht und das hatte Jako natürlich nicht gepasst.

Er hatte sich dagegen gewehrt und sogar heimlich versucht, ins Studio zu gehen, um weiter zu arbeiten. Er war jedoch von Felix erwischt worden, als er mit Sack und Pack aus der UWG-Tür schleichen wollte.

Da war diesem der Geduldsfaden gerissen und er hatte Jako, unter dem Gelächter von David und Andre, in dessen Zimmer geschleift. Dann hatte er ihn mit dem was er finden konnte gefesselt.

Zuerst nur ihn und später, nachdem er ein anständiges Bett für Jako's Matratzen besorgt hatte, ihn dann daran. Sein Mann hatte sich zwar zur Wehr gesetzt, sich aufgrund des Fiebers gegen Felix aber nicht behaupten können.

Und so lag Jako nun seit zwei Wochen hier und durfte nur aufstehen, wenn er auf Toilette musste oder Duschen wollte. Anfangs war er nicht in der Lage gewesen, sich dagegen zu wehren und später wollte er es irgendwann auch nicht mehr.

Verwöhnt und umsorgt zu werden, dass war schon etwas Feines. Das Einzige, wofür Felix keine eine Lösung gefunden hatte, war Jako's unbändiger Drang sich zu bewegen, zu arbeiten und sich kreativ auszuleben.

Und Jako bei Laune zu halten und zu beschäftigen, war für ihre Mitbewohner inzwischen fast ein 24 Stunden Job. Sie taten es ihm und Felix zuliebe, der sich nun allein um die Tourplanungen und ihre Firma kümmerte.

Aber zwischenzeitlich waren sowohl Phil, als auch Dana und David kurz davor gewesen, Jako eigenhändig zu erwürgen. Nun waren zwei Wochen vergangen und Jako flehte Felix an, ihn endlich loszubinden.

Seine Dankbarkeit gegenüber seinen Mann war zwar da, wurde aber durch seinen Tatendrang völlig in den Hintergrund gerückt. "Feeeeeeeeeliiiiiiiix!!!" Dieser stöhnte genervt auf und ließ den Kopf in die Hände sinken.

Es war Abend und die UWG bis auf sie beide leer. Alle waren geflüchtet, hauptsächlich vor Jako. "Du kannst noch so viel betteln. Ich werde dich nicht losbinden, bevor wir nächste Woche den Termin beim Arzt haben."

Er stutzte kurz. "Bevor DU den Termin beim Arzt hast." Jako sah ihn an und fing dann breit an zu grinsen. "Wir sind ja schon wie ein Renterehepaar. Wir haben gemeinsame Arzttermine!" Er klang dabei tatsächlich begeistert.

Felix warf ihm einen vernichtenden Blick zu und strich sich dann müde über das Gesicht. Auch er war erschöpft, doch zu Glück hatte er sich bei Jako nicht angesteckt. Auch wenn er so viel Zeit wie möglich in seiner Nähe verbrachte.

"Du siehst fertig aus, bitte lass mich dir helfen." Felix sah zu Jako, der ihn besorgt musterte und schüttelte den Kopf. "Nein, du musst erst wieder völlig gesund werden." Er begann zu grinsen. "Aber ich wüsste etwas, um dich abzulenken."

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt