Als Felix über eine Kopfsteinpflasterstraße fuhr, wurde Jako von dem Gefühl, durchgeschüttelt zu werden, wach. Er hielt sich am Türgriff fest, zog sich in eine aufrechte Position und streckte sich dann ausgiebig.
"Guten Morgen Prinzessin, gut geschlafen?" Jako nickte und gähnte, dann sah er neugierig nach draußen. "Wo sind wir hier?" Felix fuhr um die Kurve und ein riesiges, aus Holzstämmen gebautes Haus kam in Sicht.
"Wir sind im Süden von Brandenburg in einem Ort Namens Senftenberg." Felix fuhr auf den Parkplatz vor dem Holzhaus und Jako konnte erkennen, dass es sich um ein Hotel handelte.
"Wow, das sieht echt nice aus." Felix nickte und stieg aus. Jako folgte seinem Beispiel und atmete tief die warme Brise ein, während im Hintergrund die Rufe eine Pfaus zu vernehmen waren. "Wo kam das denn her?"
Felix deutete nach links. Dort floss ein kleiner Fluss und dahinter waren mehrere Zäune zu sehen. "Laut Maps ist dort ein Tierpark und hinter dem Hotel soll es auch noch ein Dammwildgehege geben."
Dann deutete er in die gegenüberliegende Richtung, in der Jako zuerst nur dei Gebäude und dahinter eine blaugrau-glitzernde und von viel Grün umrandete Fläche erkennen konnte. Bevor Felix etwas sagen konnte, fragte Jako aufgeregt.
"Ist das ein See?" Felix musste über die Begeisterung in dessen Stimme schmunzeln und nickte. "Ja, das ist ein See. Ich würde vorschlagen, wir checken ein und beziehen unser Zimmer."
"Dann nehmen wir uns den Picknickkorb und die Decke und suchen uns ein gemütliches Plätzchen, um endlich etwas zu essen." Jako nickte begeistert und war so schnell beim Ausladen des Autos, dass Felix ihm verblüfft hinterher sah.
'Da ist die schlechte Laune aber schnell vergessen.', dachte er schmunzelnd und nahm sich ebenfalls seine Tasche. Im kleinen Foyer des Hotels betrachtet Jako staunend die aus Holzstämmen hergestellten Möbel und geschnitzten Tiere.
Felix checkte währenddessen ein. Sie stiegen die Stufen hinauf bis in das Dachgeschoss, während Jako immer noch staunend umher sah. Im Zimmer angekommen, ließ er sofort seine Tasche fallen und ging zum Fenster.
"Sie mal, wir können auf den See schauen! Und da ist auch ein kleiner Hafen." Felix schloss die Tür, stellte ebenfalls seine Tasche ab und trat hinter Jako. Er legte seine Arme um Jako's Mitte und legte sein Kinn auf dessen Schulter.
"Heißt das, es gefällt dir?" Jako nickte. "Und du bist mir nicht mehr böse, dass ich dich entführt habe?" Jako grinste und schüttelte den Kopf. "Und habe ich mir dafür vielleicht auch eine Belohnung verdient?"
Jako drehte sich um, zog Felix fest an sich und presste seine Lippen auf die von seinem Verlobten. Atemlos lösten sie sich wieder. "Die hast du dir verdient", raunte er "Aber zuerst hab ich Hunger!"
Dann trat er an Felix vorbei, nahm sich seinen Rucksack und ging zur Tür. "Na los Felix, nicht einschlafen." Felix seufzte, lächelte und folgte ihm. Sie holten den Korb und die Decke aus dem Auto und steuerten auf den Hafen zu.
Die Sonne schien immer noch warm, für Felix Geschmack fast zu warm, doch nach den bisherigen kalten und regnerischen Tagen wollte er sich nicht beschweren. Und der Wind machte es für ihn angenehm.
Während sie am Hafen entlang schlenderte, hatte Jako seine Kamera rausgeholt und machte unendlich viele Fotos. Sie liefen am Ufer weiter in ein kleines Waldstück, um anschließend einen von Schilf umgebenes Strand zu betreten.
"Hier ist es perfekt." Es waren nur eine Hand voll Menschen zu sehen und der Blick vom Weg zum Strand war durch die Bäume versperrt, somit würden sie relativ ungestört sein. Allein der Gedanke ließ Felix rot anlaufen.
Er beeilte sich, die Decke auszubreiten, damit Jako sein breites Grinsen nicht sah. Als sie Platz nahmen und Felix den Picknickkorb auspackte, musterte Jako ihn besorgt. "Geht es dir gut? Du bist ja ganz rot."
Felix hielt in seiner Bewegung inne und nickte dann stumm, bevor er auch die letzten Sachen aus dem Korb holte. "Dir ist es schon fast zu warm, oder?" Felix stürzte sich begeistert auf die Ausrede.
"Jaaa, stimmt schon. Aber wir sitzen ja im Schatten und ich muss nur mal was trinken." Um seinen Worten Glaubhaftigkeit zu verleihen, griff er nach der Wasserflasche und nahm ein paar Schlucke.
Jako hingegen bediente sich am Essen und schloss genussvoll die Augen. Felix beobachtete mit wachsender Erregung, wie jeder kleine Bissen langsam und bedächtig hinter Jako's leicht gerötete Lippen verschwand.
Er unterdrückte ein Stöhnen und ließ den Kopf auf seine Arme sinken, die auf seinen angewinkelten Beine ruhten. Die fehlende Zeit füreinander aufgrund des hohen Stresspegels in den letzten vier Wochen, hatte bei ihm für ein gewisses Maß an angestauter Energie gesorgt.
Und nun, da sie endlich mal Zeit für sich hatten, weit weg von Allem waren und das bei diesem herrlichen Wetter, machte sich seine bisher vernachlässigte Libido eindeutig mehr bemerkbar als ihm lieb war.
"Felix?" Jako's besorgte Stimme ließ in aufsehen. Dieser musterte ihn eine ganze Weile stumm, bevor ein breites Grinsen sein Gesicht erhellte. Dann lehnte Jako sich vor. "Ich sehen in deinen Augen, was du denkst."
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Auf dem Foto seht ihr das Holzblockhüttenhotel mit Namen Lido, den Stadthafen Senftenberg und den Senftenberger See.
Gruß an meine alte Heimat. <3
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Entspannung im Hause Fewjar II
FanfictionDa ich nicht mehr als 200 Kapitel in einem Buch veröffentlichten kann, hier nun die Fortsetzung der Story.