Wartezeit und Fürsorge

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Carol betrat den Wartebereich und wurde von Steve begrüßt, der aufstand und mit offenen Armen auf sie zutrat. Sie schmiegte sich an ihn und ließ einen erschöpften Seufzer hören.

Er führte sie zur Bank und drückte sie auf den Sitz neben Rick. Dann setzte er sich auf die andere Seite und zog sie wieder an sich. Rick, immer noch etwas blass im Gesicht, legte Carol die Hand auf's Knie.

"Ist alles okay?" Sie nickte. "Jako wird gerade geröntgt und dann versorgt, von Felix weiß ich noch nichts Neues." Rick lächelte leicht. "Das ist gut zu wissen, aber eigentlich habe ich das nicht gemeint."

Sie spürte, wie Steve stumm lachte, während sie Rick verwirrt ansah. "Ich wollte wissen, ob bei dir alles okay ist?" Sie nickte. "Ich bin nur ziemlich müde, weil ich nach der Frühschicht heute schon längst im Bett sein wollte."

Steve strich ihr über die Arme. "Dann geh doch nach Hause. Steve und ich schaffen das schon." Hinter ihm meldete Andre, der bisher nur seinem Handy Beachtung geschenkt hatte, zu Wort.

"Hey, ich bin auch noch da." Rick drehte sich zu ihm um. "Davon hat man aber noch nicht viel gemerkt, weil du die ganze Zeit nur an deinem Handy klebst. Pass auf, dass du nicht irgendwann viereckige Augen bekommst."

Andre sah ihn empört an. "Wer von euch Vollpfosten hat denn versprochen, alle auf dem Laufenden zu halten? Nur wegen euch werde ich die ganze Zeit genervt!" Rick rollte mit den Augen.

"Was aber nicht bedeutet, dass du alle fünf Minuten eine Nachricht schicken musst, wenn eh nichts passiert." Steve und Carol beobachteten amüsiert den Schlagabtausch.

Irgendwann begann Carol zu gähnen und unruhig auf ihrem Stuhl herum zu rutschen. "Jetzt weiß ich, warum die Leute immer über diese Stühle meckern.", brummte sie.

Steve lachte und hob sie auf seinen Schoß. Sie kuschelte ihren Kopf in seine Halsbeuge. "Wann hast du morgen Dienst?" Sie gähnte erneut und verzog dann das Gesicht. "Frühschicht."

"Was bedeutet, wenn es hier länger dauert, muss ich mir Zuhause wenigstens kurz frische Klamotten holen und duschen." Steve runzelte besorgt die Stirn. "Und was ist mit schlafen?"

Carol zuckte mit den Schultern. "Das wird generell überbewertet." Rick hatte Andre wieder seinem Handy überlassen und das Gespräch der Beiden mitverfolgt. Nach Carol's letztem Satz sah er zu Steve.

Sie kommunizierten auf ihre übliche stumme Art, die sie schon fast perfektioniert hatten und nickten beide zeitgleich. "Na komm, meine Schöne. Ich bring dich nach Hause."

Carol, die bereits eingenickt war, schreckte hoch. "Was? Warum? Ich kann nicht weg! Ich muss doch... ." Steve brachte sie zum Schweigen, indem er ihr Kinn ergriff und ihre Lippen verband.

Rick beobachtete sie grinsend und sagte, als sie sich lösten: "Andre und ich bleiben ja hier und geben euch Bescheid, wenn sich etwas tut. Jako muss dann halt mit uns vorlieb nehmen, aber das wird er schon überstehen."

Sie wollte zu einem weiteren Widerspruch ansetzen, doch Steve stand einfach auf und hob sie dabei hoch. Carol keuchte erschrocken und klammerte sich an seinen Hals.

"Bis später.", sagte er zu den breit grinsenden Andre und Rick und trug Carol in Richtung der Aufzüge. Sie tippte Steve auf die Schulter, der sie daraufhin fragend ansah.

"Können wir noch meinen Rucksack mitnehmen?" Er blinzelte verblüfft und machte dann eine Kehrtwende. Unter den feixenden Blicken ihrer Kollegen wurde Carol von Steve samt Rucksack aus dem Klinikum getragen.

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt