Schicksal ?? - True love never fails ON HOLD

first distance

- Kapitel 119 -

first distance

Monis Sicht

Ich wusste nicht was Liam Niall gesagt hatte, aber er ging. Ich schaute ihm nicht nach, sondern wand mich weiter konsequent von ihm ab. Es war eine Erleichterung, als Niall weg war. Der innerliche Druck viel ein wenig ab. Ich weinte einfach ununterbrochen weiter in Liams Brust. Er strich mir dauerhaft über Kopf und Rücken. ,,Es tut mir so leid." ,sagte er flüsternd. Ich schluchzte und sah ihn an. ,,Das ist nicht deine Schuld." ,ließ ich mich wieder an den Baum sinken und weinte weiter. ,,Ruhig atmen okay?" ,sagte er mir, als er merkte,  dass ich Schnappatmung bekam. ,,Liam bitte...." ,,Was?",,Lass mich bitte allein." ,schaute ihn nicht an sondern vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich hörte ihn seufzen. ,,Sicher?"Ich nickte. ,,Bitte geh einfach." ,,Okay ist gut ich lass dich allein. Wenn du jemanden brauchst,  der dir hilft oder du einfach reden willst, sag Bescheid ich komm sofort." Ich nickte und wartete so lange bis ich seine Schritte im Gras nicht mehr hören konnte, um aufzusehen. Ich wollte allein sein. Ich wollte nicht reden sondern einfach allein für mich das alles realisieren. 

Alles war verschwommen und die warme Luft machte es noch unerträglicher. Sie erdrückte mich fast und ich hatte das Gefühl ich werde vor eine Wand gestoßen. Meine Kehle schnürte sich immer wieder zu bei dem Gedanken an die bittere Wahrheit. Ich habe meine Familie und meine Heimat für ihn aufgegeben. Ich war mir zu 100% sicher, dass es richtig war..  und dann? Dann zerstört nur ein kleiner Satz,  eine Tat alles.

Ja Moni,  er ist dir fremd gegangen.  Er hat mit einer Prostituierten geschlafen. Wäre es nur ein Kuss gewesen. Oder ein Flirt, hätte ich ihm verzeihen können. Aber nein, er hat sie ausgezogen,  sie geküsst, leidenschaftlich geküsst und sie berührt. An Armen, Händen,  Brüsten, Bauch, Beinen, Po und wohlmöglich noch ganz woanders....

Er ist in sie eingedrungen. Er hat mit ihr, einer völlig Fremden einen intimen Moment geteilt, den ich schon so oft mit ihm hatte. Und das ist das was mir am meisten weh tut. Er hat innig auf ihr gelegen. Ihre Beine haben angewinkelt und gespreizt an seinem Körper gelegen. Seine Hände haben in ihre Brüste gekniffen und er hat gegen ihre Lippen gestöhnt.

Bei jeder weiteren Szene meines Kopfkinos, wurde der Schmerz größer. Bei jeder weiteren Handlung die passiert hätte sein können, die mir erschien, zog es mehr und mehr in meinem Herzen. Mir war schlecht vor Ekel. Vor zwei Stunden haben wir es ebenfalls getan, ohne das ich wusste,  dass er zuvor eine andere angefasst hat. Was dachte er dabei?  War es Ablenkung? Gegen sein Gewissen? 

War ich überhaupt all die Jahre die jenige die er liebte? ...

War es überhaupt sein erster Seitensprung? Vielleicht hat er mich jedesmal betrogen,  als er nicht da war. 

Liebt er seinen Sohn überhaupt? 

-Doch. Doch das tut er. So sehr ich auch gerade an seiner Liebe zu mir zweifelte, sein Sohn ist alles für ihn. Das wusste ich.

Als mir schon meine Augen weh taten vom vielen Weinen, rappelte ich mich wie ein Häufchen Elend auf und schlenderte zurück zum Haus. Als ich ankam, herrsche eine komische Stille. Mein erster Blick fiel auf den Laufstall. Er war leer. Panisch rannnte ich hin, beruhigte mich aber, als ich den Zettel sah:

Er ist bei mir

Diese vier Wörter von dem Menschen gegen den ich gerade puren Hass verspürte. Aber gleichzeitig auch die vier Wörter die mich etwas beruhigten. Lino ist bei Niall  und da geht es ihm gut das wusste ich. Niall würde ihm nie irgendetwas antun. Nie!

Nialls Sicht

,,Da bist du ja." ,seufzte Liam und kam direkt auf mich zu. ,,Kannst du ihn bitte nehmen ich..." ,,Ja klar. Komm mal her mein süßer. Nicht weinen." ,,Er war dabei." ,schluchzte ich. ,,Als ihr euch gestritten habt?" ,,Jaa!" ,setze ich mich auf einen der Barhocker. ,,Nicht gut. Shhh Kleiner alles ist gut." ,wippte ihn Liam auf und ab um ihn zu beruhigen.  ,,Guck mal Onkel Zayn ist da, der freut sich bestimmt auf dich." ,ging er hoch und kam eine Minute später wieder.  ,,Ich bin so ein Arsch." ,unterdrückte ich meine Tränen. ,,Wenn ich jetzt nein sagen würde würde ich lügen,  weil ja das war dumm." ,setzte er sich neben mich.  Ich holte die Kette aus meiner Hosentasche und legte sie vor mich. Verdammte Scheiße was hab ich bloß getan... ,,Shit." ,sagte Liam als er die Kette sah. ,,Sie hat sie mir wiederwertig  vor die Füsse geworfen." ,starrte ich auf die drei roten Perlen. Es hätte die vierte heute werden können. Verdammt! ,,Du weißt was heute für ein Tag ist?",fragte ich Liam. ,,Ehm... Dienstag?",,Auch.",lachte ich kurz, ,,4 Jahre Liam...4." ,unterdrückte ich weitere Tränen. ,,Scheisse...",war er etwas geschockt. Ich nickte und stützte meinen Kopf auf meinen Händen ab. Meine Finger krampften sich in meine Haare. ,,Fuck man! Scheisse!!!" ,schrie ich kurz. Es musste einfach raus. Ich fing an zu weinen.  Und zwar richtig. Aus Wut auf mich selber und aus Trauer. ,,Warum hast du das getan Niall?",fragte mich Liam leise und mit ruhiger Tonlage. ,,Ich weiß es nicht.",sah ich ihn mit verzertem Gesicht an und schüttelte den Kopf. Ich sah weg und schluchzte laut. Mein Gesicht in meinen Armen vergraben.  ,,Lass es raus Kumpel..." ,legte er seine Arme um mich. Ich weinte sehr und ließ den ganzen Schmerz einfach raus. ,,Warum hab ich so viel getrunken?! Dann wäre nichts passiert..." ,machte ich mir Vorwürfe. ,,Es ist passiert man kann es nicht ändern." ,,Schon klar! Aber weisst du was DAS  heißt?!" ,nahm ich die Kette. ,,Ich glaub schon..." ,sagte er traurig. ,,Aber hey, lass ihr Zeit. Sie braucht wirklich Zeit und dann redet miteinander. Erklär es ihr und dann seht weiter." ,,Glaubst du wirklich sie ändert ihre Meinung? Glaubst du wirklich, Liam, dass sie mir verzeihen wird? Ganz bestimmt nicht! Du kennst sie doch.  Und sie hat jedes Recht dazu...." ,,Alles wird gut. Ihr habt schon so viel durchgemacht zusammen." ,,Na und? Liam ich hab ihr Vertrauen zu mir gebrochen. Sie zweifelt an meiner Liebe zu ihr." ,,Liebst du sie denn?" Als ich diese Frage hörte,  dachte ich echt mich trifft der Schlag. ,,Du hast sie doch nicht mehr alle!" ,stand ich auf und wollte wütend gehen. Das er sich überhaupt traut, das zu fragen. ,,Bleib hier!",hielt er mich fest.  ,,Lass mich Liam!" ,drehte ich mich weg. ,,Niall! Okay tut mir leid.  Aber... Niall du hast sie betrogen." ,,Ich weiß es verdammt nochmal!",drehte ich mich zu ihm und setzte mich wieder auf den Hocker. ,,Niall hör zu, ich weiß das ist alles verdammt scheiße und schwer jetzt,  aber versprich mir eins: Kämpf um sie. Bitte." ,sah er mich durchdringend an. ,,Liam das hat keinen-" ,,Nein. Es hat Sinn!  Verstanden?!" , unterbrach er mich.  ,,Warum willst du das so sehr?",,Weil ihr zusammen gehört. Und allein wegen Lino. Er braucht seinen Vater."

Liam hat ja Recht. Allein wegen Lino...Aber ich muss damit erstmal selber klar kommen. Ich muss mir selber erstmal verzeihen bevor es andere können.

Doch das was ich mit eines der schlimmsten Dinge finde ist,  1. dass sie es so erfahren und 2. dass sie es heute ausgerechnet an unserem vierten Jahrestag erfahren musste. Hätte ich ihr es langsam und schuldig sagen können,  denke ich hätten wir als Familie noch eine Chance gehabt. Denn diese ist jetzt nicht da, vermute ich. Ich kenne sie. Ich kenne sie gut genug um zu wissen, was für eine Entscheidung sie trifft und wie das Werfen der Kette gemeint war.

-Am nächsten Tag-

Monis Sicht

Stundenlang lag ich wach im Bett. Die Fotos die an der Wand hingen, konnte ich mir nicht ansehen. Es war zu schmerzhaft. Wir beide, glücklich und vollkommen verliebt. Er, meinen Schwangerschaftsbauch am halten und mich verlegen ansehend.... Lino war die ganze Nacht bei Niall bzw bei den Jungs. Liam hatte mir noch eine Nachricht geschrieben ob alles okay sei. Natürlich nicht, aber so meinte er es auch nicht. Ich fühlte mich leer. Leer und klein. Ja klein. Minderwertig und zurückgegeben. Wie ausgeliehen,  benutzt und wieder weggegeben.  Es war schrecklich. Es dauerte Stunden bis ich überhaupt aufhören konnte zu weinen. Ich hatte alle Anrufe, Nachrichten und sonstige Störungen ignoriert. Es war mir ehrlich gesagt egal. Das einzige was in dem Moment für mich eine Rolle spielte, waren meine Gedanken. Meine Gedanken über Niall und die letzen Jahre. Über unseren Sohn....

Es waren gerade mal 12 Stunden vergangen, aber für mich stand fest, das wird das letzte mal für die nächste Zeit gewesen sein, dass wir zusammen in diesem Haus leben. Entweder er bleibt bei den Jungs oder ich suche mir was anderes. Wie ich das allerdings bezahle, blieb auch mir ein Rätsel.