Chapter 27

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Jisung POV

Ein schriller Ton reißt mich aus meinem tiefen Schlaf und ich will mich sofort verwirrt aufsetzten, allerdings verhindern das zwei starke Arme. Diese sind um meine Taille geschlungen und halten mich an Minho gepresst.
"Was ist das denn für ein schrecklicher Ton?", frage ich noch ganz verschlafen.
"Anders werde ich nicht wach", stöhnt Minho genervt und lässt mich los, um sein Handy auszuschalten.
Sein Stöhnen rüttelt plötzlich ein paar Erinnerungen in mir wach.
Erinnerungen an gestern Abend.
Er hat...OMG...Minho hat...er hat mir mir einen geblasen und mich zum Kommen gebracht und das so gut.
Oh mein Gott. Als die ganzen Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück kommen, wird mein Gesicht glühend rot.
"Hey gehts dir gut?", fragt mich Minho besorgt, als er sich zurück dreht und mein rotes Gesicht bemerkt.
"Ich...ehm ja klar...ich hab nur gerade...an gestern denken müssen", gebe ich stotternd von mir. Irgendwie ist es mir ein wenig peinlich, was wir gestern gemacht haben.
Grinsend legt er sich zurück in die Kissen.
"Ich hätte nicht gedacht das du so laut sein kannst", gibt er mit einem fiesen Grinsen von sich.
Beleidigt schlage ich ihm auf die nackte Brust.
"Hey du bist fies", beschwere ich mich.
Ich lege mich zurück ins Bett und drehe mich aber mit dem Rücken zu ihm.
Wieso ist er nur manchmal so fies?
Mir ist gestern Abend so unangenehm.
Er hat meinen ganzen Körper nackt gesehen. Wie soll ich damit umgehen?
Ich bin nicht stolz auf meinen Körper. Auch wenn er gestern behauptet hat, er fände mich schön. So ganz kann ich ihm das gar nicht glauben.
Außerdem hat er gestern Abend gar nichts abbekommen. Oh Gott das war sicher die Hölle für ihn. Wie konnte das gestern Abend überhaupt nur passieren!?
Ich meine es war toll, aber ich habe jetzt so Angst davor, dass sich jetzt irgendwas ändern wird.
Ich habe mich so verletzlich für ihn gemacht. Hoffentlich wird er das nicht ausnutzen.
"Sei doch nicht beleidigt", spricht er mich an und tätschelt meinen Arm. Danach steht er auf und läuft aus dem Raum.
Das ist alles?
Merkt er denn gar nicht, dass es mir irgendwie nicht so richtig gut geht, mit den Gedanken an gestern Abend.
Seufzend stehe ich aber auch auf und ziehe mich um.
Gerade als ich vor meinem Schrank stehe und nach einem Shirt suche, betritt Minho wieder den Raum.
Er kommt von hinten und dreht mich mit Schwung um. Ich knalle gegen die Schranktür, die noch geschlossen ist und ziehe scharf die Luft ein, als ich die kalte Oberfläche an meinem Rücken spüre.
Meine Augen weiten sich und ich sehe ihn überrascht an.
Er stützt seine Hände neben meinen Kopf und sieht mich grinsend an.
Sein Blick wandert über meinen Hals und an meinem Oberkörper hinab.
Bewunderung liegt in seinen Augen. Sehe ich das wirklich richtig? Wofür sollte er mich denn bewundern?
"Ich wollte dich nochmal genau anschauen wenn wir etwas Licht haben", murmelt er. Seine linke Hand fährt langsam an meinem Oberkörper hinab und die Konturen meines leichten Sixpacks nach.
"Jisung", er sieht mir direkt in die Augen.
"Ich find deinen Oberkörper wirklich wunderschön und das werd ich dir nicht nochmal sagen, also merk es dir", meint er sanft und wird zum Ende hin immer strenger. Süß, wenn er versucht, ein Kompliment so zu verstecke.
"Ach und meine Knutschflecken stehen dir auch gut", meint er lässig.
"Knutschflecken?" Fragend sehe ich ihn an.
"Heut noch nicht in den Spiegel geschaut?", fragt er mich belustigt.
Angst breitet sich in meinem Bauch aus.
Schnell laufe ich ins Bad und schaue mich im Spiegel an.
Minho kommt hinter mir und legt mir seine Arme um die Taille.
Grinsend sieht er mir zu, wie ich meinen Hals anschaue.
Sprachlos fällt meine Kinnlade nach unten.
Nein oder? Wie soll ich die verstecken?
Kleine violette Flecken zieren den Ansatz meines Halses, gemeinsam mit roten Spuren die wie Bisse aussehen, wobei diese zum Glück schon fast verblasst sind.
"Minho das ist nicht dein Ernst oder?"
Genervt drehe ich mich in seinen Armen um.
"Was denn baby? Gestern Abend hast du dich noch nicht beschwert. Da wolltest du nur das ich weiter gehe und deinen Schwanz in den Mund nehme", gibt er direkt von sich.
Sprachlos sehe ich ihn an. Er ist wirklich unverhohlen.
"Du bist pervers."
"Und du niedlich wenn du rot wirst."
Wir starren uns einen Moment an, bis wir unerklärlicherweise los lachen müssen.
Er beugt sich zu mir und gibt mir einen kleinen Kuss.
"Zieh dir lieber etwas drüber. Chan und die Anderen werden sonst sofort wissen was zwischen uns läuft okay?"
Ich nicke.
Was läuft denn eigentlich zwischen uns?, frage ich mich innerlich, traue mich aber nicht, die Frage laut auszusprechen.
Minho läuft ins Schlafzimmer und zieht sich das Shirt drüber, was ich ihm gestern Abend gegeben habe und ich suche mir ein langes Oberteil mit Rollkragen.
Hoffentlich wird das alles verstecken.
Ich laufe zu Minho in die Küche, welcher sich an meinem kleinen Automaten einen Kaffee gemacht hat.
"Möchtest du etwas essen?", frage ich ihn.
"Hast du denn etwas da?", fragt er mich zurück.
"Ja ein bisschen was hab ich. Also Brot und Müsli, wenn du eins von beidem willst."
"Ich nehm etwas Brot."
Ich nicke und stelle ihm ein paar Dinge auf meinen Küchentisch.
Zum Glück hat uns sein Wecker so zeitig geweckt, dass wir genug Zeit haben, noch etwas in Ruhe zu essen.
Ich nehme mir etwas Müsli und fange an zu essen.
Er setzt sich zu mir und beginnt auch zu essen.
Schweigend essen wir, wobei jeder in seinen Gedanken hängt.
Nachdem ich nun gestern diesen großen Schritt mit ihm gegangen bin...wie soll es nur weiter gehen?
Werden wir weiter machen? Aber wann wäre mal wieder so eine Gelegenheit? Immerhin wäre es ganz schön auffällig, wenn er plötzlich regelmäßig bei mir ist. Wir machen ja meistens nur etwas zu fünft. Aber wenn ich ehrlich bin, will ich nicht, dass es schon aufhört.
Er hat mich gestern so gut fühlen lassen und ich will ihm erstens noch etwas zurück geben und zweitens noch mehr von ihm.
Gemeinsam werden wir fertig und laufen ins Bad um uns fertig zu machen.
Ich gebe ihm eine Zahnbürste, die ich danach in einen extra Becher stelle.
Wer weiß ob er sie nicht wieder benutzten wird. Innerlich hoffe ich es sehr.
Ich wasche mir mein Gesicht und bemerke, wie Minho plötzlich ganz nah von hinten an mich heran tritt.
Sein Schritt presst sich deutlich an meinen Po. Ich hebe mein nasses Gesicht etwas und sehe ihn durch den Spiegel fragend an.
Doch er grinst nur dreckig auf mich runter, drückt meinen Kopf wieder runter und fährt damit fort seine Haare in Form zu bringen.
Gemeinsam fahren wir mit den Fahrstuhl nach unten, bevor sich die Türen allerdings öffnet, zieht mich Minho fest an ihn.
Er legt einen Arm um meine Taille und den anderen um meinte Schulter.
Er beugt sich zu mir und gibt mir einen langen sanften Kuss. Ein kleines Feuerwerk zündet plötzlich in meinem Bauch und mein Herz beginnt ganz schnell zu klopfen.
Als wir uns lösen, öffne ich langsam meine Augen und sehe direkt in seine. Sie sind dunkelbraun und strahlen etwas beruhigendes aus.
"Danke das ich bei dir schlafen konnte", meint er mit sanfter Stimme.
"Immer gerne", gebe ich genauso sanft zurück und schenke ihm ein Lächeln.
Wir lösen uns und laufen zu meinem Auto.

Ich fahre uns beide zur Schule, wobei Minhos Hand die ganze Zeit auf meinem Oberschenkel liegt und er darüber streichelt.
Auf meinem Stammparkplatz halte ich an und wir sehen uns im Auto an.
"Sitzt mein Kragen noch gut?", frage ich sofort.
Er sieht an meinen Hals und zieht ihn noch etwas zurecht.
"Jetzt wieder, du solltest unbedingt daran denken, ihn immer mal hochzuziehen. Und denk dran, die sind morgen noch nicht weg."
Ich nicke. Zum Glück ist morgen Samstag, da kann ich zu Hause sein und muss mich nicht verstecken.
"Kein Wort zu den Anderen, besonders nicht zu Chan", meint Minho noch. Ich nicke und frage mich innerlich noch, warum genau Chan nichts davon erfahren soll, aber gut, das kann mir egal sein.
Wir steigen aus und laufen gemeinsam in die Schule.
Zwischen uns liegt ein gebührender Abstand, so das man bloß nichts merken wird.
Einige jüngere Schüler sehen uns hinterher und fangen an zu tuscheln. Vermutlich aber nur, weil niemand weiß, dass wir uns kennen.
In der Schule stehen wir immer nur in unserer Rauchecke zusammen und da sind keine jüngeren Schüler.
Wenn sie wüssten woher wir uns wirklich kennen.
Ich grinse in mich rein und verabschiede mich dann von Minho, ehe ich in mein Klassenzimmer laufe.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt