I Can't take my eyes off you || Minsung ff

Chapter 79

Jisung POV

Nach einigen Minuten wildem Rumgeknutsche, lösen wir uns schwer atmend voneinander und sehen uns an. Seine Augen glänzen verträumt. Seine Haare sind verwuschelt und seine Wangen tragen einen roten Schimmer. Und vermutlich sehe ich genauso aus wie er. Erhitzt und aufgeregt, nach dieser kleinen Knutscherei.
"Hey", flüstert er und streichelt über meine Wange.
Ich lächle ebenfalls, während sein süßer und verlegener Anblick mein Herz zum Pochen bringt.
"Was machen wir jetzt?", fragt er leise und streichelt meine Wange weiter. Genießerisch schmiege ich mich noch näher an seine warme Hand und genieße den zaghaften Körperkontakt.
"Was meinst du?", frage ich zurück.
"Naja...wir haben Freitag Nachmittag und wir sind beide zusammen. Möchtest du gern etwas unternehmen?" Er lächelt mich liebevoll an und ich schmelze unter seinem Blick.
Dann fällt mir ein, dass ich mich ja gerade erst zum Schlafen gelegt hatte und ich eigentlich immer noch sehr erschöpft und müde von dem ganzen Weinen und Trauern bin.
Negative Emotionen rauben mir wirklich jede Kraft, denke ich und unterdrücke ein Gähnen.
"Naja weißt du...eigentlich...w-wollte ich mich gerade schlafen legen. Ich bin...müde und erschöpft", gestehe ich Minho stammelnd. Ich will ihm nicht sofort den Spaß verderben, aber wenn er jetzt irgendwo hin will, schlafe ich sicherlich schon auf dem Weg dahin ein.
"Das ist kein Problem, Baby. Dann bleiben wir heute hier und du ruhst dich genug aus. Irgendwas machen können wir auch morgen oder irgendwann anders."
Er lächelt mich ermutigend an.
"Okay, danke", meine ich nun etwas glücklicher.
"Ich sag mal den beiden Anderen Bescheid."
Ich nicke und laufe schon mal zu meinem Bett. Schnell krabble ich unter die Decke und ziehe sie mir bis unters Kinn.
Dann warte ich bis Minho zurück kommt und mit mir kuschelt.

Felix POV

Frisch geduscht steigen Changbin und ich aus Jisungs Dusche. Zum Glück konnte ich meinen Freund noch davon abhalten, es hier zu machen. Denn irgendwie fühle ich mich dabei nicht wohl. Es ist schließlich Jisungs Wohnung und ich will ihn nicht mit der Vorstellung verstören, dass wir es in seiner Dusche treiben.
Angezogen gehen wir nach draußen, wo ich mich sofort daran mache, Changbins Chaos zu beseitigen.
Nach einigen Minuten kommt jemand hinter mir in die Küche und bleibt stehen.
"Baby ich weiß du stehst auf meinen Arsch, aber das hier ist dein Unfall. Du könntest mir also wenigstens helfen", gebe ich von mir und seufze leise. Changbin ist manchmal so faul. Okay nein nicht faul, aber er lässt sich so leicht von meinem Aussehen ablenken.
"Eigentlich stehe ich nicht auf deinen Arsch, sondern eher auf Jisungs." Bei Minhos Stimme erschrecke ich zusammen, richte mich schnell auf und drehe mich zu ihm um.
Etwas zu schnell.
Mir wird kurz schwarz vor Augen und ich halte mich an der Theke fest und keuche angestrengt.
"Woah alles gut Lixie?", fragt der Ältere und kommt auf mich zu.
Ich nicke nur und atme ein paar mal tief durch.
"Jap alles gut. Bin nur zu schnell aufgestanden."
"Soll ich dir helfen?", fragt Minho und nickt auf das Chaos zu meinen Füßen.
"Ja gerne. Binnie scheint sehr lang zu brauchen um sich anzuziehen."
Wir hocken uns gemeinsam hin und beginne den letzten Rest von Changbins Unfall aufzuwischen.
"Habt ihr geredet?", frage ich Minho nach einigen Minuten Stille.
"Ja haben wir. Und wir konnten alles klären", antwortet mir Minho relativ knapp.
Aber diese Antwort reicht schon, damit ich zufrieden bin. Ich weiß das Minho nicht der Typ ist, der viel über sowas redet, vor allem nicht mit mir. Aber wenn sie sich aussprechen konnten, bin ich sehr froh.
"Und jetzt?", frage ich und sehe ihn an.
"Was jetzt?", fragt er zurück und zieht fragend eine Augenbraue hoch.
Wir richten uns auf und ich werfe die nassen Tücher in den Müll. Wir lehnen lehnen uns an die Theke und ich sehe ihn abwartend an.
"Naja seid ihr zusammen?"
"Ja sind wir du Nervensäge."
Er lächelt verträumt vor sich hin und ich kann nur darüber grinsen.
Er sieht jetzt schon wie ein verliebter Trottel aus. Damit können wir sie sicherlich lange aufziehen.
"Das freut mich sehr für euch. Wirklich. Ich hoffe, dass ihr beide dadurch sehr glücklich werdet."
"Danke Lixie", meint Minho und lächelt mich ehrlich glücklich an.
"Ich werd jetzt wieder zu ihm gehen. Wir werden etwas schlafen. Wollt ihr bleiben oder...?"
Er lässt die Frage offen, da er nicht unhöflich klingen möchte, aber ich weiß schon was er meint.
"Ich denke wir gehen jetzt und lassen euch etwas allein", meine ich und er nickt.
"Danke...ich...ich denke wir brauchen etwas Zeit für uns."
"Kann ich verstehen. Vermassle es bloß nicht, Minho. Du hast nicht gesehen, wie sehr er unter deiner Abweisung gelitten hat."
Er schluckt und sieht traurig auf den Boden.
"Ich weiß", gibt er dann leise von sich. Als er wieder aufsieht, hat er Tränen in den Augen. Sie glitzern vor sich hin und Minho sieht mit einem Mal zerbrechlicher aus, als ich es je für möglich gehalten hätte.
Aus dem großen, starken, unnahbaren Junge, ist ein zerbrochener geworden.
"Ich weiß, dass ich ihn sehr verletzt habe. Und ich will das wieder gut machen. Er hat das nicht verdient. Ich will für ihn da sein und ihm zeigen...wie sehr...ich ihn liebe", murmelt er seine letzten Worte.
Ich gehe auf ihn zu und umarme ihn. Er schluchzt leise auf und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
"Hey...ihr werdet es schaffen, okay? Ihr liebt euch beide, nichts wird zwischen euch kommen. Ich weiß wie schwer eine Beziehung sein kann, aber ihr werdet das schaffen. Denk nicht ans Scheitern, bevor es überhaupt erst richtig angefangen hat, versprichst du mir das?"
Er nickt und löst dich dann von mir.
Eine kleine Träne rinnt seine Wange hinab, doch ich wische sie fort.
"Jetzt geh zu ihm. Wir machen hinter uns die Tür zu." Ich klopfe ihm ermutigend auf die Schulter.
Er schnieft kurz und lächelt dann wieder.
"Danke Lixie. Auch das ihr so gut auf ihn aufgepasst habt."
Ich lächle. Einen kurzen Moment verrutscht es, als sich mein schlechtes Gewissen meldet. Wir haben Jisung mehr als nur getröstet, aber sicher weiß Minho das schon und hat es uns hoffentlich verziehen.
"Kein Problem. Jetzt geh schon", meine ich lachend und schiebe ihn in Richtung der Schlafzimmertür.
Er lacht leise und verschwindet dann wirklich in Jisungs Zimmer.
Ein paar Sekunden später kommt Changbin um die Ecke und lächelt leicht.
"Hab ich was verpasst?", fragt er.
"Ja, aber das erzähl ich dir unterwegs."
Ich stoße mich von der Küchentheke ab und laufe in den Flur um mich anzuziehen.
"Unterwegs? Gehen wir schon?", fragt Changbin verdutzt.
"Jap. Lass uns den beiden etwas Freiheit geben."
"Oh...okay!"
Wir ziehen unsere Schuhe an und verlassen Jisungs Wohnung.