Chapter 75

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Jisung POV

"Hier ist das Popcorn", meint Felix und stellt eine riesige Schüssel in die Mitte. Meine Augen werden groß.
"D-danke", stottere ich und greife in die Schüssel. Schnell stopfe ich mir ein paar kleine Stücke in den Mund und genieße die Süße auf meiner Zunge.
"Seit ihr schon weit gekommen?", fragt Felix und sieht über meine Schulter.
Ich schüttelnden Kopf.
"Nur der Rand, aber immerhin etwas."
Changbin nickt zustimmend.
Ich weiß nicht, wer auf diese Idee kam, aber wir sitzen in ihrem Wohnzimmer auf dem Teppich an die Couch gelehnt.
Sie haben alle Kissen die sie finden konnten, um uns herum gelegt und drei flauschige Decke ausgebreitet.
Auf dem kleinen Tisch liegt ein unfertiges Puzzle. Ich weiß nicht aus welcher Ecke Changbin das geholt hat, aber auf jeden Fall haben wir gerade den Rand fertig und beginnen nun, an unterschiedlichen Seiten die Teile ineinander zu stecken.
Im Fernseher läuft 'How I met your mother' und bringt uns auffällig oft zum lachen.
Felix hat uns beiden Popcorn gemacht und kommt jetzt mit drei Tassen heißen Kakao aus der Küche. Er setzt sich an Changbins rechte Seite und beginnt sich Teile für seine Ecke zu suchen.
Stumm machen wir das Puzzle und schauen dabei die kurzen Folgen.
Immer wieder müssen wir lachen und ich fühle mich zum ersten Mal nicht so, als ob ich mitlachen müsste, damit sie sich keine Sorgen machen. Ich lache weil mir danach ist. Weil die Serie zu gut ist und jeden Funken schlechte Laune vertreibt.
Die Stunden gehen vorbei und ehe wir es bemerken, ist es draußen schon ganz dunkel. Es fehlt nur noch ein kleiner Teil des Puzzles und der lässt sich sicher innerhalb von wenigen Minuten lösen.
Ich richte mich auf und strecke meinen Rücken. Meine Wirbelsäule knack leicht und ich stöhne auf.
Diese Haltung war sicher total ungesund.
Ich sehe zu Felix und Changbin, welche einwenig zusammen gerutscht sind. Changbin schaut weiter nach den letzten Teilen, während Felix seinen Kopf auf seiner Schulter abgelegt hat und auf die Serie konzentriert ist.
Er kichert leise und ich muss auch lachen.
Meine Augen werden schwerer und ich lege meinen Kopf und meine Arme auf das Sofa.
Es ist so angenehm warm und kuschlig hier. Die weiche Decke bedeckt meinen Körper und darunter staut sich Wärme.
Der warme Kakao hat mich noch schläfriger gemacht, als ich vorher schon war und mich würde es nicht wundern, wenn ich jetzt gleich einschlafe.
Aber ich meine, es wäre auch nichts dabei.
Leise läuft die Serie weiter, doch meine Augen fallen zu und mich umgibt eine wohltuende Schwärze.

Irgendwann gehen die Lichter aus und jemand tippt mir auf die Schulter.
Ich blinzle und sehe auf.
"Ja?", frage ich ganz schläfrig. Ich hab gerade von kleinen rosa Schäfchen geträumt. Es sollte also einen guten Grund geben, warum ich geweckt wurde.
"Wir gehen ins Bett. Willst du mitkommen?", fragt Changbin , welche den müde Felix im Arm hält.
Kurz überlege ich.
Ich glaube ich bin gerade an dem Punkt angekommen, an dem ich die beiden wieder ohne Eifersucht auf ihre Zweisamkeit ansehen kann. Ich sollte nicht zurück fallen.
"Nein nein. Geht ruhig. Ich schlafe hier."
Changbin sieht mich kurz musternd an.
"Sicher? Du kannst gern bei uns schlafen. Das ist kein Problem."
"Nein geht schon. Ich bleibe hier."
"Na gut, dann gute Nacht", meint Changbin und wuschelt mir durch die Haare.
"Ihr auch. Bis morgen früh."
Er nickt und hebt Felix ganz hoch, um ihn aus dem Raum zu tragen.
Ich stehe auf und ziehe mir Hose und Pullover aus und lege mich wieder hin.
Minhos Pullover halte ich fest an meinen Körper gepresst.
Tief kuschle ich mich in die Decken und Kissen und schlafe sofort wieder ein.

Mitten in der Nacht wache ich auf, weil ich wieder schlecht geträumt habe. Ich setze mich auf und wische mir meine verschwitzten Haare aus dem Gesicht. Mein Herz pocht wild vor sich hin.
Ich schalte ein kleines Licht neben der Couch ein und höre ein leichtes Poltern.
Ich ziehe die Decke höher und schaue vorsichtig über die Lehne der Couch.
Felix steht in einem Shirt und einer Unterhose im Schatten und reibt sich über seinen Kopf.
"Au, das tat weh", meint er und schaut dann zu mir.
"Was ist los?", fragt er und gähnt.
"Was machst du da?", frage ich mit rauer Stimme.
"Ich war auf Toilette und hab mich voll erschrocken, als du das Licht angemacht hast."
"Tut mir leid. Ich hab schlecht geträumt und hatte Angst."
Er kommt auf mich zu und setzt sich neben mich. Dann legt er einen Arm um mich und streichelt meinen Kopf.
"Jetzt ist ja alles gut oder? Ich bin da und dein blöder Traum ist vorbei."
Ich nicke und schniefe.
"Was hast du denn geträumt?", fragt Felix und sieht mich an. Ich überlege.
"Keine Ahnung ehrlich gesagt. Ich hab ihn schon wieder vergessen. Ich kann mich nur an das panische Gefühl erinnern."
Ich bin selbst etwas überrascht davon. Die letzten Male steckten mir meine Träume tief in den Knochen und ich konnte sie ewig nicht vergessen. Jetzt weiß ich schon nicht mehr, wer überhaupt in meinem Traum war.
Das ist doch ein Fortschritt.
"Na dann ist ja gut. Dann schlafen wir jetzt mal weiter. Willst du mit in unser Bett kommen?", fragt Felix und steht auf.
Ich schüttle den Kopf und rutsche tiefer in die Kissen. Ich werde standhaft bleiben.
"Nein nein keine Sorge. Ich schlafe hier."
"Na gut. Dann bis später."
Felix streichelt mir ein letztes Mal über den Kopf und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich seufze leise und schließe lächelnd meine Augen.
Felix entfernt sich und ich drifte wieder in den Schlaf, mit dem kleinen Licht neben mir.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt