Chapter 121

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Mein Blick trifft nun endlich den von Minho und er sieht mich mit wild funkelnden Augen an. Als meine Augen an ihm weiter hinunter wandern, fällt mein Blick für eine Millisekunde auf seine deutlich ausgebeulte Hose, bis Minho meinen Kopf wieder nach oben drückt und mich panisch ansieht.
Ein Grinsen bildet sich auf meinem Gesicht und ich zwinkere ihm spielerisch zu. Das wird gleich lustig.

Siwon POV

"Mama? Könnten wir schon wieder los machen? Ich will Minho noch etwas in der Stadt rumführen."
Ich sehe von meinem Teller auf und in Jisungs bittendes Gesicht. Meine Eltern wenden sich ihre Gesichter zu und zucken dann nur mit den Schultern.
"Naja, also wenn ihr wollt...ihr seid ja auch schon fertig und...", etwas unsicher redet meine Mutter daher und sieht dann unschlüssig zu meinem Vater. Dieser zuckt nur mit den Schultern und sieht dann etwas verwirrt zu Minho der nur auf den Tisch schaut und sich scheinbar nicht traut den Kopf zu heben.
"Klar, wenn ihr gerne gehen möchtet. Kommt ihr dann allein nach Hause oder sollen wir euch abholen?"
"Wir kommen allein nach Hause", sagt Jisung sofort und lächelt ihn unschuldig an.
"Naja, klar dann...macht ruhig los", sagt mein Vater und lächelt Jisung unsicher an.
"Vielen Dank."
"Danke für die Einladung", sagt Minho noch und verbeugt sich, als sie schon aufgestanden sind.
"Ach nicht der Rede wert mein Lieber", sagt meine Mutter und lächelt ihn freudig an.
Die beiden verbeugen sich nochmal und laufen dann nach draußen.
Kurz bevor sie verschwinden, kann ich noch sehen wie Jisung Minho an den Arsch greift und ihm irgendwas ins Ohr flüstert. Zum Glück haben das meine Eltern nicht gesehen. Wenigstens weiß ich jetzt warum sie gehen wollten.
"Haben wir irgendwas falsch gemacht?", fragt mein Vater und sieht mich betroffen an. Meine Mutter zieht die gleiche besorgte Miene und schaut hoffnungsvoll zu mir.
"Ich glaube nicht. Die beiden...wollem wohl etwas Zeit für sich", sage ich bloß vage und hole dann mein Handy hervor.
"Aber lag es an uns? Fühlt sich Minho mit uns unwohl?"
"Ich weiß nicht. Er sah so bedrückt aus, als ob er sich unwohl mit uns fühlen würde."
Ich sehe wieder auf und fasse beide ins Auge.
"Wirklich macht euch keine Sorgen." Ich grinse kurz.
"Ich glaube, die beiden wollen nicht die Gegend erkunden sondern das Haus nutzen, wenn es leer steht", sage ich dann bloß und grinse zum Abschluss wieder.
"Was meinst du...?", sagt meine Mutter noch immer verwirrt und wird dann aber von meinem Vater unterbrochen.
"Oh! Das...ja das...ist ja...nett von ihnen...darauf zu achten." Sein Gesicht wird knallrot uns nun fängt meine Mutter an zu lachen, als sie versteht.
"Oh Schatz, die beiden sind halt jung. Das geht ja jedem so", sagt sie und legt ihm einen Arm um die Schultern.
Mein Vater nickt nur und versucht wohl seine Gedanken wieder zu ordnen.
Ich kann nur darüber grinsen. Das die beiden Sex haben ist ja völlig klar und nach Jisungs Erklärungen klappt das wohl auch alles ganz gut.

Jisung POV

"Kannst du dich nicht einmal zusammenreißen?", fährt mich Minho an, sobald wir draußen und außerhalb von jeglicher Reichweite sind.
"Nö, nicht wenn du neben mir sitzt", sage ich bloß und grinse wie ein Schelm.
Er verdreht die Augen und sieht mich immer noch wütend an.
"Jisung...", sagt er und schließt einmal kurz seine Augen, nur um danach seine Nase kurz zu massieren. Seine Stimme klingt viel ernster, als noch vorher und ich bekomme etwas Angst.
"Es ist für mich sehr nervenaufreibend deine Eltern und deinen Bruder kennen zu lernen. Ich will nicht als der Loser rüberkommen, der ich mein ganzes Leben lang war. Ich will sie beeindrucken und für mich gewinnen, so dass sie dich gerne in meinen Händen wissen und darauf vertrauen, dass ich gut auf dich aufpasse. Wenn du dann vor ihnen anfängst mich anzufassen, dann reagiert mein Körper einfach darauf, auch wenn ich das nicht will und versuche mit allen Mitteln zu unterdrücken. Aber das sorgt für zusätzliche Panik und Kopfschmerzen und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mich einfach mal unterstützt und mir beistehen würdest, statt IM Weg zu stehen."
Er atmet tief durch und sieht mich dann sauer an.
"Für dich sind das deine Eltern, die dir vielleicht alles durchgehen lassen und die dich so oder so lieben, aber mich kennen sie seit genau 6 Stunden und sie haben mich davor noch nie gesehen oder von mir gehört. Ich bin praktisch ein Fremder für sie. Und ich versuche gerade wirklich im guten Licht zu erscheinen, also bitte...lass das. Ich hab es deiner Mutter angesehen, sie war nicht gerade begeistert davon, dass wir jetzt schon aufgestanden sind."
Schockiert sehe ich zu, wie er die Arme verschränkt und einfach los läuft. Ich gehe schnell hinterher und fasse nach seinem Arm.
"Es geht in die andere Richtung."
Er dreht abrupt um und lässt mich nur hinter ihm her taumeln.
"Lino...", sage ich und versuche wirklich reuevoll zu klingen. Das er so gestresst von diesem Treffen ist, habe ich nicht bemerkt und es ärgert mich, dass er das vor mir so gut verstecken konnte.
Jetzt fühle ich mich so schlecht. Die ganze Zeit war ich so glücklich darüber, dass er und meine Familie aufeinander treffen, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass es sich für ihn nicht so anfühlt.
Und gerade beim Essen dachte ich, wir hätten den formalen und distanzierten Teil schon lange hinter uns gelassen und Minho würde nun mit mir nach Hause rennen, um unserer Sehnsucht nacheinander nachzugeben. Doch er scheint die ganze Zeit anders empfunden zu haben. Wie konnte ich ihn nur so sehr missverstehen?
"Es tut mir leid", sage ich und sehe zu ihm hoch, doch er sieht nur weiter stur geradeaus.
"Es tut mir leid, ich habe nicht bemerkt, dass es für dich so anstrengend ist. Ich dachte du hast Spaß."
"Den hatte ich ja auch, aber es wäre einfacher gewesen, wenn du es gelassen hättest."
Ich senke meinen Kopf und laufe weiter hinter ihm her.
"Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Meine Eltern mögen dich schon. Du musst dich deswegen nicht so fertig machen. Du machst wirklich einen guten Eindruck. Und jetzt schau mich nicht so vorwurfsvoll an. Ich meine das ernst, meine Mutter hat so viel gelacht vorhin und mein Vater war dir sehr dankbar, dafür dass du mitgemacht hast und die vielen schönen Dinge mir aufgezählt hast. Sie mögen dich."
Er seufzt nur und fasst nun nach meiner Hand.
"Bitte mach das trotzdem nicht nochmal. Ich hab mich dabei nicht gut gefühlt."
Sofort nicke ich und halte seine Hand fest in meiner.
"Ich mach das nie wieder. Ich dachte es würde dir gefallen, aber wenn es das nicht hat, mach ich das nicht wieder."
"Es hat mir auch gefallen, nur nicht vor deinen Eltern. Wieso bist du nicht auf die Idee gekommen, dass das vielleicht total unangenehm für mich ist", sagt er und seufzt dann leise.
"Das habe ich nicht bemerkt. Bitte verzeih mir, ich war zu geblendet von mir selbst."
"Mach es bitte einfach nicht nochmal, okay?"
"Ja, versprochen."
"Danke."
Er lächelt mich wieder an und beugt sich zu mir, um mir einen kleinen Kuss zu geben.
"Also was wolltest du mir noch hier draußen zeigen?", fragt er und grinst mich an.
Die schlechte Stimmung ist verschwunden und wird durch eine fröhliche ersetzt. Darüber kann ich nur erleichtert aufseufzen. Ich will nicht mit Minho streiten. Ich bin so froh, dass er da ist und das meine Eltern ihn kennen lernen und ihn mögen, da möchte ich ihn nicht verärgern.
"Naja...ich weiß nicht", gebe ich zu und sehe ihn verschmitzt an.
"Aber du meintest doch zu deinen Eltern..."
Er zieht eine Augenbraue hoch, als er meinen frechen Gesichtsausdruck sieht.
"Naja weißt du...ich hab eigentlich gedacht, dass wir...jetzt nach Hause rennen und etwas Spaß haben", gebe ich zu und lege verlegen eine Hand in meinen Nacken.
"Du kleines versautes Baby, du wolltest eher gehen, damit ich dich zuhause vögel?"
Ich nicke und sehe mit Freuden, wie seine Augen dunkler werden und sein Ausdruck hungriger.
"Na dann, wo geht's lang?"
Ich fange an zu lachen und fasse schnell wieder nach seiner Hand.
Schnellen Schrittes laufe ich eine Straße entlang und dann zu einem kleinen Wald.
"Hier müssen wir durch?"
"Jap, von hier sind es nur 10 Minuten. Die Straße die wir immer fahren, führt um den Wald herum, deshalb fahren wir auch circa 10 Minuten. Wäre der Wald nicht, bräuchte man nur vier."
Er nickt verstehend und wir beginnen zusammen zu laufen.
Im Wald sind wir von einer angenehmen Stille umgeben, die nur durch Vogelgezwitscher und die Geräusche unserer Schritte unterbrochen wird.
Ungeduldig laufen wir immer mal schneller und dann müssen wir langsamer gehen, damit wir nicht allzu außer Atem sind.
"Denkst du deine Eltern wissen, warum wir eher aufgestanden sind?", fragt Minho, nachdem wir den Wald verlassen und schon unser Grundstück in Sicht kommt.
"Keine Ahnung, ehrlich. Mein Bruder weiß es ziemlich sicher, aber die beiden haben es vielleicht nicht sofort gecheckt. Aber wenn sie dann sehen, dass wir schon zu Hause sind, werden sie es sicher verstehen."
Minho schluckt nervös und sieht dann unsicher zu mir.
"Minho jetzt hab keine Angst. Das ist für sie sicher okay. Ist doch klar, dass wir auch gerne Zeit für uns haben wollen um Sex zu haben."
"Ja schon, aber das sie es dann so genau wissen?"
"Vielleicht wissen sie es ja auch nicht. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen. Die wissen doch genau, wie das bei Jugendlichen läuft. Wir sind ständig horny und wenn man einen Partner hat, kann man das ja perfekt mit diesem ausleben."
"Ja...stimmt schon."
Seine Stimme ist noch immer zögerlich, doch ich lasse ihn jetzt keinen Rückzieher machen. Seitdem ich ihm heute einen geblasen habe, bin ich die ganze Zeit unruhig und angespannt und kann es kaum erwarten von ihm berührt zu werden.
Ich öffne uns das Gartentor und wir laufen nach drinnen. Ich fasse Minho noch einmal ins Auge und bei meinem Blick grinst er nur.
"Du bist so verdammt horny", kichert er dann und ich verziehe meinen Mund.
"Ja und darum darfst du dich gleich kümmern."
Er lacht rau und zieht mich zur Haustür. Schnell ziehe ich meinen Schlüssel hervor und schließe uns auf.
Wir treten sofort ein und ziehen unsere Schuhe aus. Nachdem wir unsere Hände im Bad gewaschen haben, zieht mich Minho in mein Zimmer und schließt hinter mir meine Zimmertür ab. Mein Körper vibriert förmlich vor Aufregung, als ich ihm hinterher stolpere und dann gegen die geschlossene Tür gepresst werde.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt