Chapter 81

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Jisung POV

Nach der Dusche sitze ich im Wohnzimmer und sehe zu wie Minho mir Essen auf den Tisch stellt. Er hat mir verboten ihm zu helfen und wollte, dass ich stattdessen hier sitze und schon mal einen Film raus suche.
Also habe ich gewartet und nebenbei etwas mit Felix geschrieben.
Dieser freut sich riesig über unseren Fortschritt und das ich nun endlich wieder lächeln kann.
Wobei ich diese Woche voller Schmerz und Einsamkeit nicht einfach vergessen werde. Aber ich werde daraus lernen und so etwas nicht mehr zulassen.
"Hier", meint Minho, als er sich zu mir setzt und mir ein Paar Stäbchen in die Hand drückt.
"Danke", antworte ich und lächle.
Gemeinsam kuscheln wir uns unter eine Decke, schauen den Film und essen nebenbei Minhos Gekochtes.
"Es schmeckt echt toll", meine ich nach einigen Minuten Stille.
"Das freut mich", sagt Minho und beugt sich zu einem Kuss zu mir runter.
Selbst durch eine flüchtige Berührung seiner Lippen pocht mein Herz schneller und ich kann nicht verhindern rot zu werden.
Nach einer Stunde Filmschauen, bin ich auf seine Brust gerutscht und er hat seine Arme um meine Taille geschlungen. Die Decke ist eng um uns gewickelt und verhindert, dass wir uns auch nur einen Millimeter voneinander weg bewegen können.
Meine Augen sind in den letzte Minuten immer schwerer geworden und ich kann nicht verhindern, immer wieder für ein paar Minuten einzuschlafen, nur um dann aufzuwachen und einen Teil der Handlung verpasst zu haben.
Gerade werde ich wieder wach, allerdings durch Minho, welcher sich unter mir bewegt. Er schiebt seine Arme unter mich und hebt mich hoch.
"Komm wir gehen ins Bett Baby", sagt er mit sanfter Stimme.
Ich nicke nur kraftlos und lasse meinen Kopf gegen seine Brust fallen.
Als nächstes spüre ich mein weiches Bett unter mir und seufze leicht auf, als Minho die Decke über meinen Körper zieht und mir einen Kuss auf die Stirn gibt.
"Schlaf gut", flüstert er und will sich entfernen. Doch ich greife nach seiner Hand und halte ihn auf. Verwundert dreht er sich zurück und hebt eine Augenbraue.
"Warum kommst du nicht mit ins Bett?", frage ich leise und mit leicht rauer Stimme.
"Ich will noch schnell alles aufräumen."
Er streichelt liebevoll meine Wange und löst sich von mir.
"Ich beeil mich. Versprochen."
Ich nicke und lasse ihn gehen.

Minho POV

Leise schließe ich die Tür hinter mir, nachdem ich noch ein letztes Mal in Jisungs schlafendes Gesicht geschaut habe.
Er sieht so klein und zerbrechlich in seinem großen Bett aus. Und wenn ich ihn auf den Armen habe, ist er so leicht wie eine Feder und ich habe Angst ihn fallen zu lassen. Er ist so wertvoll, dass mein Herz jedes Mal anfängt zu schmerzen, wenn ich ihn so schläfrig sehe.
Im Wohnzimmer staple ich alles Geschirr auf ein Tablett und trage es in die Küche.
Bemüht leise, räume ich alles in die Spülmaschine und wasche den Rest ab.
In Gedanken bin ich ganz weit weg und konzentriere mich nur nebenbei auf die Arbeit meiner Hände.
Ich erinnere mich an die erste Begegnung die ich mit Jisung hatte.
Chan, Changbin und ich waren zu dritt feiern. Zu dem Zeitpunkt wussten wir alle noch nicht, dass Changbin einen Freund hat. Er hatte es wirklich ewig vor uns geheimgehalten. Aber an diesem Abend sind Felix und Jisung auch da gewesen.
Ein fremder Mann hat Felix angemacht und das vor Changbins Augen.
Ich hab das Ganze damals nur etwas belustigt beobachtet, da ich Felix und Jisung vom Sehen aus der Schule, erkannt habe. Zu meiner Verteidigung, ich hatte damals ein wenig getrunken. Sonst mag ich dieses ewige angeflirte von Fremden auch nicht. Sie sind immer so schmierig und eklig und denken sie können ale haben, die sie wollen. Wie unromantisch.
Changbin saß total angespannt neben mir und hat sich erst nicht getraut zu reagieren. Aber als Felix ihn dann hilfesuchend angesehen hat, ist er sofort aufgesprungen und hat ihn verteidigt.
Wir haben ihn wie entgeistert angesehen, bis er zu unserem Tisch zurück kam und uns Felix schließlich vorgestellt hat.
Jisung hat Felix währenddessen erst skeptisch angeschaut, da er zu dem Zeitpunkt vermutlich auch noch nichts von den beiden wusste, aber er hat Felix auf die Schulter geklopft und sich dann einfach zu uns an den Tisch gesetzt.
Er hat sich kurz vorgestellt und dann angefangen mit Chan um die Wette zu trinken.
Die ganze Zeit habe ich ihn heimlich beobachtet. Er sah da schon klein und zierlich aus, aber die Mengen an Alkohol die er vertragen hat, haben mich etwas stutzig gemacht.
Außerdem hatte er dieses bestimmte Etwas an sich. Seine ganze Erscheinung hat mich irgendwie heiß gemacht.
Irgendwann als er dann richtig viel getrunken hatte, kam Chan dazu ihn zu fragen, ob er Jungs oder Mädchen bevorzugt.
Jisung hat nur gelacht und einem vorbei laufendem Mädchen auf den Arsch gestarrt. Also musste er die Frage nicht mehr beantworten. Von da an, habe ich mir keine großen Hoffnungen mehr gemacht.
Klar er war unheimlich heiß und ich habe selbst in Chans Augen kurz das Interesse aufleuchten sehen, aber er muss meinen Blick bemerkt haben und ist sofort zurückgerudert. Außerdem hatte Chan zu dem Zeitpunkt noch eine Freundin. Allein deswegen hätte es schon nicht funktioniert.
Ich musste mich dafür jedes Wochenende wenn wir zu fünft feiern waren, zurückhalten, ihm im betrunkenen Zustand nicht in Verlegenheit zu bringen. Er sah so verführerisch aus. So perfekt für einen kleinen stöhnenden Bottom.
Nach einiger Zeit hab ich dann alles verdrängt und mich wieder auf meinen Spaß konzentriert. Warum sollte ich auch dieser nicht existenten Chance hinterher trauern? Ich würde nur Zeit verschwenden und vielleicht ein paar andere Gelegenheiten verpassen.
Doch kurz darauf ist etwas passiert.
Jisung hat mich mit einem Mal so angesehen, als ob er mich vorher noch nie wirklich bemerkt hätte. Er ist ständig rot geworden und war total nervös und unruhig in meiner Nähe. Also habe ich ein wenig nachgeholfen und noch mehr solcher Situationen entstehen lassen, in denen er unruhig wurde oder plötzlich ganz schüchtern.
Zum Beispiel, als ich ihm in seiner Küche aufgelauert habe und ihn nur noch nervöser gemacht habe, als er nicht ohnehin schon war.
Bis es dann bei Nayas Feier dazu kam und ich ihn so weit provozieren konnte, dass er völlig aus dem Konzept gebracht wurde.
Zu gern denke ich daran zurück, wie ich ihm in diesem dunklen Gang aufgelauert habe, um ihm endlich einen Schritt näher zu kommen.
Zu dem Zeitpunkt habe ich ihn einfach nur als Beute gesehen. Er war eine besondere Herausforderung für mich und ich wollte ihn unbedingt besitzen.
Seine Sturheit hat sich mir dann in den Weg gestellt und ich habe mich dazu mitreißen lassen, mich vielleicht doch ein wenig besser um ihn zu kümmern.
Dann ist genau das passiert, was ich immer verhindern wollte.
Ich hab angefangen ihn zu mögen und seine Anwesenheit zu genießen. Und diese kleinen Kämpfe mit ihm, haben mich noch verrückter nach ihm werden lassen. Ich konnte es nicht verhindern, ich musste mich einfach in ihn verlieben.
Ich lächle bei diesem Gedanken. Jisung hat mir so sehr gefehlt und ihn nun ganz für mich allein zu haben, berauscht mich.
Er ist so wunderschön und einzigartig und er hat sich in mich verliebt. In mich!
Ich kann eigentlich kaum noch glücklicher werden.
Wie ein Trottel lächle ich vor mich hin und fantasiere weiter über Jisung, während ich meine Hände abtrockne.
Leise schleiche ich mich wieder in Jisungs Zimmer und klettere zu ihm ins Bett.
"Hyung?", murmelt er schläfrig, ohne dabei jedoch die Augen zu öffnen. Die Decke ist ihm bis nur Nase gezogen und seine Haare sind ganz durcheinander. Er sieht so niedlich aus.
"Ja ich bin es", flüstere ich zurück und schlinge meine Arme um ihn.
Er dreht sich um und drückt seinen Körper gegen meinen. Leise seufzt er, als er seine Hände unter mein Shirt schiebt und über meine nackte Haut streichelt.
"Hör lieber auf", raune ich ihm zu und stoppe seine Hände.
"Warum? Du bist so schön warm", protestiert er jammernd.
"Ja, aber du machst mich noch ganz hart", flüstere ich ihm zu und drücke meinen Unterleib gegen seinen.
Er stöhnt auf und drängt sich mir entgegen. Sein Kopf hebt sich und er presst seine Lippen gegen meinen Hals.
"Vielleicht will ich das ja?", summt er leise und saugt an einer empfindlichen Stelle.
Mit Mühe und Not kann ich verhindern, sofort hart zu werden und nachzugeben. Er ist schon wieder die pure Versuchung.
"Baby, das schätze ich wirklich sehr, aber wir sollten jetzt schlafen."
Ich lege meine Hände auf seine Wangen und ziehe seinen Kopf von meiner empfindlichen Haut weg.
Er öffnet seine Augen blinzelnd und sieht mich schmollend an.
"Lass uns lieber kuscheln, okay?", biete ich an, damit er nicht weiter so traurig aussieht.
Er zuckt nur mit den Schultern und dreht sich von mir weg. Ich schmunzle leicht und rutsche dann an ihn ran. Mein Arm legt sich um seine Taille und hält ihn an mich gepresst fest. Seine Hände streicheln über meinen Arm und er seufzt leise.
Vorsichtig vergrabe meinen Kopf in seinem Nacken und atme den süßen Duft seines Shampoos ein. Er riecht so angenehm, dass ich mir ein wohliges Stöhnen unterdrücken muss.
"Ich hab dich lieb Minho", flüstert Jisung ganz leise in die Dunkelheit.
"Ich hab dich auch lieb Sungie", antworte ich ihm leise und schließe meine Augen.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt