Jisung POV
Am nächsten Morgen wache ich in Minhos Armen auf. Sie sind um meinen Bauch geschlungen und halten mich fest an ihn gepresst.
Ein Bein liegt besitzergreifend um meine und halten mich zusätzlich im Klammergriff.
Okay....Minho scheint wohl im Schlaf sehr anhänglich zu sein. Kein Problem ich mag kuscheln, aber gerade wird mir ein wenig zu heiß und ich muss auf die Toilette.
Ich will Minhos Arm lösen, doch er hält mich nur fester und presst mir fast die Lust aus den Lungen. Ich keuche kurz.
Wow ist er stark.
"Minho?", raune ich fragend und räuspere mich erstmal, da meine Stimme ganz komisch klingt.
"Mhh?", antwortet er hinter mir.
"Kann ich aufstehen? Ich muss mal aufs Klo", meine ich und warte auf seine Antwort.
"Gerade wo du einmal stillhältst, musst du wieder aufstehen", meckert er leise und mit rauer morgen Stimme.
Mhh...sexy. Definitiv.
"Was meinst du?", frage ich nur.
"Die ganze Nacht hast du dich bewegt. Hin und her. Du kannst dich ganz schön breit machen und das, obwohl du so schmal bist."
Ich werde rot. Zum Glück sieht er das nicht.
"Ich konnte dich nur mit diesem Klammergriff ruhig stellen. Ständig hast du mich geweckt."
"Das tut mir leid. Ich wusste gar nicht, dass ich mich so viel im Schlaf bewege", entschuldige ich mich bei ihm.
"Ich wusste das auch noch nicht. Letzte Nacht warst du ruhiger. Da hast du wie ein kleines Baby geschlafen."
Er kichert und pikst mir in die Wange.
"Hey", fauche ich gespielt und schlage seine Hand weg.
"Ich bin kein Baby."
"Doch bist du. Und ich erinner mich das du ziemlich doll darauf stehst so genant zu werden. Kleines Baby."
Ich erwidere besser mal nichts, weil er ja Recht hat.
"Lässt du mich jetzt aufstehen?", frage ich und er lässt mich gehen.
Ich setzte mich an die Bettkante und reibe mir den Schlaf aus den Augen.
Dabei bemerke ich meine Sachen. Die hab ich eigentlich nicht zum Schlafen an. Das ist eins meiner Lieblingsshirts.
"Hast du mich gestern angezogen?", frage ich und drehe mich zu ihm um.
Er nickt.
"Du bist mir fast in dem Armen eingeschlafen und ich dachte nackt schlafen ist sicher nicht ganz so angenehm."
"Okay, aber das nächste Mal bitte nicht dieses Shirt nehmen. Das zieh ich gern an und das ist zum Schlafen zu schade."
"Wie du willst. Das nächste Mal kannst du dich ja vielleicht auch selbst anziehen."
Ich verdrehe nur die Augen und stehe endlich auf.
Nachdem ich im Bad war, gehe ich in die Küche und nehme nebenbei mein Handy vom Küchentisch.
Felix hat mir gestern Abend noch geschrieben.Felix, 23.23 Uhr
Wir sind jetzt angekommen. Bin mega müde. Wir sind morgen noch mit bei Chan, wenn du Minho vorbei bringst."Minho", rufe ich laut.
"Ja was denn?", fragt er direkt neben mir und ich erschrecke mich.
"Hast du mich erschrocken", meine ich und greife an mein wild pochendes Herz.
"Was schreist du auch so rum?", fragt er und schüttelt den Kopf.
"Ich dachte du wärst noch im Bett."
"Aha. Was wolltest du den ?", fragt er.
"Felix und Changbin sind jetzt vermutlich gerade bei dir beziehungsweise bei euch. Willst du auch nach Hause? Wir können gern jetzt los machen?"
"Noch anziehen, aber dann gern."
Ich nicke.
"Dann sag ich Felix schnell bescheid."
Ich suche Felix Nummer raus und warte bis er annimmt.
"Jaaa?", fragt seine fröhliche Stimme und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.
"Guten Morgen. Minho und ich würden jetzt gleich los fahren. Seid ihr denn schon bei Chan?"
"Ja wir sind schon hier. Also kommt ihr gleich?"
"Jap. Wir machen uns nur noch fertig."
"Noch fertig machen? Was habt ihr denn gemacht?", fragt Felix und ich höre einen gefährlichen Unterton aus seiner Stimme.
"Felix! Ich meine er packt seine Sachen und so."
"Achsooo dann bis gleich."
"Ja bis dann."
Ich lege auf und seufze. Bei Felix muss ich wirklich aufpassen. Er könnte mir gefährlich werden. Felix darf nicht erfahren, was da zwischen Minho und mir läuft.
Minho...
Er muss jetzt gehen. Sobald wir aus der Wohnung raus sind, müssen wir wieder alles verstecken.
Ich unterdrücke einen Seufzer. Ich bin schon ein wenig traurig, dass Minho jetzt wieder geht. Immerhin war gestern Abend total schön. Wenn es so ruhig zwischen uns ist, ist er auch ein angenehmer Zeitgenosse.
"Sind Felix und Changbin schon bei mir?"
Ich nicke.
"Na gut dann sollten wir uns mal fertig machen. Und du solltest dir auch etwas langes anziehen, es sei denn du willst, dass sie es jetzt doch wissen", gibt er von sich und lacht.
Ich kichere ebenfalls.
"Bloß nicht."
Wir gehen in mein Zimmer und ich suche mir meine Sachen zusammen.
"Man Jisung jetzt kann ich ja die nächsten Tage gar nicht ohne Oberteil rum laufen", meint er, als er sich in meinem Zimmer vor dem Spiegel ansieht. Ich lache leicht.
"So du mir, so ich dir."
Er seufzt und zieht sich mein Shirt an, mit welchem er auch geschlafen hat. Es steht ihm ziemlich gut, muss ich zugeben. Seine Hose hat er schon angezogen und schließt jetzt den Gürtel.
Durch den kleinen Ausschnitt meines Shirts sieht man allerdings ein paar kleine Flecken und Spuren, von gestern.
"Oh man das kann ja lustig werden", seufzt er.
Ich lache wieder.
Er zieht sich noch zusätzlich seinen dicken Pulli an, obwohl es für diesen sicher viel zu warm ist.
Ich ziehe mir auch wieder einen hochgeschlossenen Pulli an, um auch die Spuren von gestern Abend aus der Dusche zu verdecken und laufe in die Küche.
"Jetzt haben wir gar nichts gefrühstückt. Möchtest du etwas auf die Fahrt mitnehmen?", frage ich ihn bedenklich.
"Keine Sorge. Ich hab noch gar keinen richtigen Hunger. Chan hat sicher was gemacht."
Ich nicke.
Im Flur nehme ich meinen Schlüssel, stecke ihn in meine Jackentasche und ziehe noch Schuhe. Ich halte Minho die Tür auf und schließe hinter ihm ab.
Im Fahrstuhl zieht mich Minho an ihn und hält mich in seinen Armen nah an seiner Brust. Selbst durch den dicken Pullover kann ich sein Herz pochen hören.
Da hat wohl jemand ein Bedürfnis nach Nähe. Ich fahre unter den Pullover und vergrabe meine Hände im Stoff meines Shirts. Der Stoff ist angenehm weich unter meinen Fingerspitzen und ich lehne mich noch mehr in seine Umarmung.
Ich mag solche Nähe schließlich auch.
Unten angekommen steigen wir in mein Auto und fahren zu Minhos Wohnung.
Er navigiert mich durch die Straßen Seouls, da ich selbst noch nie bei ihm war.
Vor einem großen Haus halten wir an und ich schaue die Straße entlang. Als ich Changbins Auto finde, nicke ich in diese Richtung.
"Da stehen die beiden."
Minho nickt und wir gehen nach drinnen.
Eine ältere Dame hält uns die Tür auf und lächelt dabei.
"Danke sehr", bedankt sich Minho und auch ich lächele freundlich.
"Schön das ihr wieder da seid", meint sie und ich sehe sie verwirrt. Kenn ich diese Frau?
Minho allerdings nickt und lächelt weiter.
"Ich hatte schon Angst das ihr euch zerstritten habt."
"Aber nein keine Sorge, Chan hat nur unseren Schlüssel verloren und wir konnten nicht wieder in die Wohnung. Sollten wir ausziehen sagen wir sofort Bescheid."
Sie lächelt mit ihren von Alter geprägten freundlichen Augen.
"Das klingt gut. Einen schönen Tag dir und deinem Freund", meint sie und sieht uns beide an, ehe sie sich weg dreht.
Verwirrt laufe ich mit Minho zum Fahrstuhl.
"Wer war das?"
"Sie wohnt gegenüber von uns auf der Etage. Sie mag mich und Chan, nachdem wir ihr einige Male geholfen haben in ihrer Wohnung. Außerdem kümmert sie sich ab und zu um unseres Katzen."
"Eure Katzen?"
"Ja unsere Katzen. Ich hab drei Katzen."
Mit großen Augen sehe ich ihn an.
Wow das hätte ich wirklich nicht von ihm erwartet. Aber gut dann bin ich ja gespannt diese gleich kennen zu lernen.
Wir steigen in den Fahrstuhl und sobald sich sie Tür schließt, zieht mich Minho wieder zu sich.
Er legt seine Lippen auf meine und küsst mich sanft.
Ich fahre durch seine Haare und lasse mich wieder ein Stück tiefer fallen.
Als die Tür aufgeht, schrecken wir auseinander.
Doch der Fahrstuhl hat nur auf seiner Etage angehalten, ohne das jemand dazu steigen wollte.
Wir laufen zu seiner Wohnung und klingeln.
"Heyyy", öffnet uns Felix breit grinsend die Tür.
"Hey", begrüßen wir ihn und kommen herein.
Minho zieht sich sofort alles aus, wirft es auf einen alten Stuhl und läuft auf einen unscheinbaren Korb zu.
Er hockt sich davor und streckt eine Hand in den Korb.
Stirnrunzelnd beobachte ich ihn dabei, bis ich einen klein Katzenkopf sehe. Mit großen Augen sieht sie zu Minho und schmiegt ihren Kopf an seine Hand.
Wie süß.
Auf seinem Gesicht liegt ein sanftes Lächeln. Seine Augen funkeln wieder so schön.
Eine zweite Katze kommt um die Ecke gestreift und reibt ihren Kopf an Minhos Rücken. Er setzt sich auf den Boden und hebt sie auf seinen Schoß.
Eine dritte Katze springt plötzlich hervor und ich erschrecke mich leicht.
Sie streifte um meine Beine herum und sieht zu mir auf, dann reicht sie an meiner Hose und reibt auch ihren Kopf daran. Vermutlich rieche ich nach Minho, denke ich lächelnd.
Langsam, um sie nicht zu erschrecken, hocke ich mich hin und streichle vorsichtig ihren Kopf.
Minho hat aufgesehen und bemerkt, dass seine dritte Katze bei mir ist.
Ich setze mich auch und sie krabbelt auf meine Beine. Vorsichtig tapst sie darüber und ich kichere leicht.
Mein Blick trifft den von Minho und seine Augen strahlen in diesem Moment so eine Sanftheit aus, dass ich am Liebsten dahin schmelzen will.
Ich lächle ihn an und streichle dann weiter die süße Katze auf meinen Beinen.
"Felix wer hat den geklingelt?", ruft Chan durch die Wohnung und kommt in den Flur.
"Ach ihr seid es. Frau Lee von nebenan war übrigens gestern und vorgestern Abend hier und hat ihnen etwas zu essen gegeben. Wir hätten einfach sie nach einem Schlüssel fragen sollen. Sie hat ja auch einen", meint Chan und lacht dann.
"Stimmt", meint Minho und schüttelt seinen Kopf über die Dummheit.
"Na gut ich lass euch mal mit den Katzen."
Chan dreht sich um und ich kann gerade noch so sehen, wie er anfängt vor sich her zu grinsen.
Was ist nur mit den Leuten los?
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I Can't take my eyes off you || Minsung ff
FanfictionBis jetzt lief Jisungs Leben so wie bei den meisten Jugendlichen. Mit seinem besten Freund Felix verbringt er viel Zeit und lernt so auch Changbin, Minho und Chan kennen. Und obwohl es Jisung nicht versteht, wird er von Minho immer wieder angezogen...