Chapter 141

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Jisung POV

"Ich bin durch!!!", ruft Minho laut und kommt auf mich zugerannt. Die wenigen Schüler die noch im Gang stehen weichen schnell zurück, als Minho auf sie zugerannt kommt und vorbei will.
Ich grinse breit bei seinen Worten und strecke meine Arme aus. Er lässt sich in diese fallen und umarmt mich fest.
"Ich bin durch", sagt er noch einmal, diesmal leichter und voller Erleichterung.
"Es war genauso gut wie die andere mündliche Prüfungen", sagt er glücklich und drückt mich fest an sich.
Ich lache erfreut auf und erwidere seine Umarmung genauso fest und freudig.
"Das ist super", sage ich sofort und drücke ihm einen festen feuchten Kuss auf die Wange, unter dem er kichert.
"Ich bin so stolz auf dich und du kannst auch so so stolz auf dich sein", flüstere ich ihm ins Ohr und beuge mich etwas zurück um seinen treuherzigen Blick und seine weichen Lippen einzufangen.
"Lass uns heute Abend essen gehen, zur feier meiner abgeschlossenen Prüfungen", bittet Minho mich, als wir uns voneinander lösen.
"Sehr gerne", antworte ich und streichle ihm die Haare aus der Stirn.
Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie die Lehrerin die Minho gerade seine mündliche Leistung abgenommen hat, zu uns rüber schaut und anerkennend lächelt.
In den letzten Wochen habe ich immer wieder mitbekommen, wie die Lehrer Minho unterschwellig motiviert oder ihm wirklich herzlich zu seinen schon bestanden Prüfungen gratuliert haben.
Als ich Chan dann danach gefragt habe, meinte er, dass viele Lehrer wissen, dass er und Minho zusammen wohnen und Minho defacto keine Eltern hat, die sich um ihn kümmern. Deshalb haben viele Lehrer versucht immer mal wieder eine Stütze für ihn zu sein und ihm die Angst vor Prüfungen zu nehmen, da sie natürlich auch bemerkt haben, wie nervös er immer davor war.
"Wie wars?", fragt nun Chan, der aus einem anderen Gang auf uns zukommt und im Schlepptau Felix und Changbin hat. Die beiden Älteren haben ihre letzte Prüfung schon gestern abgelegt, da sie andere Fächer als Minho gewählt haben.
"Gut, wirklich gut", antwortet Minho und lächelt glücklich.
Sie alle gratulieren ihm noch einmal und Chan umarmt ihn brüderlich.
"Und wann ist eure richtige Zeugnisvergabe?", fragt dann Felix nach.
"Nächste Woche Mittwoch", antwortet Chan.
"Oh okay, dürfen wir da mit hinkommen?", will ich gleich wissen und sehe Minho mit großen Augen an.
"Soweit ich weiß, dürfen alle zwei bis drei Gäste mitbringen, also ja klar. Ich kann ja Felix und dich mitbringen, wenn Chan und Changbin ihre Eltern einladen", bietet Minho gleich an und zieht mich im selben Zug an seine Seite. Entspannt lehne ich mich gegen ihn.
"Das wäre doch super. Habt ihr auch sowas wie einen Abschlussball?", fragt dann Felix neugierig.
"Ja ich glaube, der ist am selben Tag", antwortet Chan.
"Wieso hast du davon denn gar nichts erzählt?", richtet Felix seine Stimme an seinen Freund und verzieht die Lippen zu einem Schmollmund.
"Wir hatten eigentlich nicht vor da hin zu gehen, deshalb hab ich das nicht für wichtig genug gehalten um das zu erzählen."
"Was!? Wirklich?" Ich reiße meine Augen auf und sehe Minho empört an.
"Naja bis vor Kurzem hätte ich ja noch nichtmal eine Begleitung gehabt", sagt dann Minho und kratzt sich verlegen am Kopf.
"Und Chan hat noch immer niemanden. Das ist doch dann blöd", sagt Minho bloß.
"Da finden wir schon jemanden, ich will unbedingt auf diesen Ball gehen. Müssen wir dafür noch Karten kaufen?"
"Puh, keine Ahnung, wir haben uns ja um nichts gekümmert."
"Ihr seid echt unmöglich. Was sollen wir jetzt anziehen? Gott Jisung jetzt müssen wir davor noch Anzüge kaufen", sagt Felix und sieht sofort gestresst aus.
"Also Karten gibt es auf jeden Fall noch", sagt Chan dann.
"Lass uns da bitte hingehen", sage ich an Minho gerichtet und bettle ihn mit Blicken an.
"Meinetwegen. Aber ich hab auch keinen Anzug."
"Na dann haben wir ja jetzt alle noch ein paar Tage Zeit um einen zu besorgen."
"Ich hab einen Anzug", sagt Chan bloß und ich muss lächeln. Natürlich hat Chan einen Anzug, vermutlich kann Chan auch alle möglichen Tänze und wird uns total dämlich aussehen lassen.
"Dann ist es beschlossen. Kümmert ihr euch um unsere Karten. Felix und ich besorgen dir, Chan, eine Begleitung", weise ich die drei an und sie nicken sofort brav.
"Und was wird aus unserer Verabredung heute, baby?", fragt Minho und verzieht den Mund.
"Das machen wir trotzdem. Aber davor hab ich zu tun. Schreib mir einfach eine Uhrzeit und dann bin ich fertig angezogen und abholbereit. Okay?"
"Zu befehl", sagt Minho und salutiert lächelnd. Ich kichere leise über sein albernes Verhalten, doch ziehe ihn für einen Kuss zu mir.
"Bis dann", verabschiede ich mich von ihm und reibe meine Nase leicht gegen seine.
"Ich liebe dich", haucht er mir entgegen und löst sich mit vor Liebe funkelnden Augen von mir.
Die drei entfernen sich und fahren vermutlich alle nach Hause, da Felix und ich aber noch Unterricht haben, werden wir bleiben und erst später gehen beziehungsweise abgeholt.
"Also...Chans Begleitung? Hast du schon jemanden im Kopf?", fragt Felix als wir im Laufschritt zurück zu unserem Raum laufen.
"Ja, ich hab da so eine vage Idee", sage ich bloß und er nickt.

"Also machst du mit?", frage ich schon wenige Minuten später meine geliebte Klassenkameradin und lächle sie zuckersüß an.
"Aber natürlich. Chan ist der der Blonde oder? Der so breite Schultern", fragt Mina.
"Ja genau der."
"Alles klar, dann ja ich mach da gerne mit."
"Super, danke", sage ich und umarme sie.
Felix und ich setzen uns an unseren Tisch und er schlägt freudig mit mir ein.
"Das war wirklich eine gute Idee. Die beiden werden mindestens optisch gut zusammen aussehen."
"Jetzt müssen wir uns aber noch um den wichtigen Teil kümmern. Was ziehen wir an? Hast du schon sowas wie einen Anzug?", frage ich Felix und zerbreche mir nebenbei den Kopf, was ich anziehen könnte.
"Ja schon, ich hab was, was dazu passen könnte. Ist sogar fast ein bisschen zu schick, aber ich werd das anziehen."
"Oh okay, dann brauch ja nur ich noch was."
"Wollen wir das heute direkt nach der Schule machen, damit notfalls noch etwas Zeit ist zum ändern?"
"Ja das können wir machen."
Schnell schreibe ich Minho, dass ich nach der Schule mit Felix einkaufen gehe und er sagt mir im Gegenzug, dass sie Karten haben und er mich gegen 18.30 abholen wird.
"Ich hab bis 17.30 Zeit, Felix, wir sollten also direkt nach der Schule fahren, damit ich noch Zeit habe mich für mein Essen heute Abend fertig zu machen."
Er nickt und gibt im Gegenzug Changbin bescheid.

Nachdem wir für diese vorletzte Woche nun auch die Schule beenden, fahren wir gemeinsam zum großen Einkaufszentrum, indem mich Felix sofort in einen etwas versteckten Laden zieht.
Von außen und durch das polierte Schaufenster ein unscheinbares Geschäft, doch sobald wir durch die Tür treten, schimmert alles in einem gedimmten geheimnisvollen Licht. Als die Tür hinter uns ins Schloss fällt und dabei das grelle Licht von draußen und die Geräusche der Massen aussperrt, wirkt der Laden auf einmal unheimlich glamourös.
Feine schwarze und dunkelblaue Anzüge werden von Puppen getragen, alle mit kleinen Details verziert, so dass mir förmlich der Mund offen steht.
"Wow", entweicht mir dann noch und ich drehe mich sprachlos zu Felix um. Dieser grinst hinterlistig.
"Willkommen im besten Herrenausstatter, in dieser Stadt", sagt er bloß und macht eine ausholende Bewegung, die so ziemlich alles umfasst.
Ich drehe mich zurück in den Laden und beginne durch die Gänge zu schlendern. Das warme Licht und die zarte Melodie die ertönt, verbreiten ein angenehm einladendes Klima.
"Kann ich Ihnen schon behilflich sein?", werde ich von einer jungen Damen angesprochen. Sie hat die Hände vor ihrem dunklen engen Rock gefaltet und lächelt freundlich. Ihre blonden Haare sind in einen lockeren Zopf nach hinten gebunden und fallen ihr in verspielten Wellen auf die Schultern.
"Also ich hab mich zwar noch nicht ganz umgeschaut, aber ja sicher. Ich suche nach einem Anzug für einen Abschlussball", antworte ich bloß.
Aus den Augenwinkeln sehe ich Felix auf uns zukommen, angelockt von unseren Stimmen.
"Welche Farbe wird denn ihre Begleitung tragen?", fragt die junge Dame wieder.
"Ich weiß nicht genau, mein Freund wird sicherlich auch im Anzug kommen, bestimmt auch so ein dunkler wie sie hier stehen", antworte ich und sehe dann Felix hilfesuchend von der Seite an. Dieser nickt nur bestätigend.
"Also dann würde ich ihnen empfehlen auch in einer dunklen Farbe zu gehen. Wie soll der Anzug denn fallen? Lieber Figurbetont oder etwas lockerer?"
"Felix wie sieht deiner aus?"
Er läuft zu einem Ständer, der einen fast schwarzen, aber eher dunkelgrünen Anzug zeigt, der auf jeden Fall eng geschnitten ist.
"Ich hab da noch ein paar silberne Details dran."
Sie nickt verstehend.
"Sie möchten dann auch gerne einen engeren Anzug?"
"Ja ich denke schon."
"Na dann schauen wir mal", antwortet sie und führt mich durch das Geschäft.
"Wie fänden sie dieses Stück?"

"Ich danke für den Einkauf", spricht die junge Dame noch einmal und schiebt mir den in einen Stoffsack gehüllten Anzug über die Theke.
Ich bedanke mich ebenfalls und verlasse zusammen mit Felix den Laden.
"Ich glaubs nicht, dieser Anzug ist sowas von perfekt für dich und dass das auch so schnell ging, ich bin echt überrascht. Ich dachte wir sind jetzt gleich ewig beschäftigt."
Ich kann ihm da nur zustimmen, ich selbst bin noch immer überrascht, dass wir nur eine halbe Stunde in dem Laden waren. Sie hat mir zwei verschiedene gezeigt und mir zum Ausprobieren mitgegeben und der zweite davon, hat direkt wie angegossen gepasst.
Noch immer ziemlich glücklich mit meinem Fund laufen wir zu meinem Auto zurück und ich fahre Felix zu sich nach Hause.
"Ich glaube die Frau hat einfach ein richtig gutes Auge für sowas. Auch der erste Anzug war schon toll und saß sehr gut", sage ich dann, während ich den Motor starte.
"Das stimmt. In dem hätte dich Minho auch auch so hinreißend gefunden, aber der andere war dann doch ein wenig sexier und das ist dann doch ausschlaggebend gewesen", sagt Felix nur und wir beide kichern leise.
Bei ihm zu Hause halte ich und verabschiede mich mit einer Umarmung.
"Bis Montag", rufe ich ihm noch hinterher und er winkt mir noch ein letztes Mal zu, ehe er im Haus verschwindet und ich zu mir fahre.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt