Chapter 91

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Minho POV

Sonnenstrahlen kitzeln meine Nase und ich muss leise niesen.
"Mhh", brummt jemand neben mir und vergräbt seinen Kopf in meiner Halsbeuge.
Langsam blinzle ich und öffne meine Augen. Mein Blick fällt auf Jisung, welcher sich an meinen Arm klammert und sein Gesicht in der Bettdecke vergraben hat. Seine dunklen Haare sind verwuschelt und stehe in alle Richtungen ab. Gleichzeitig sehen sie unfassbar weich aus und ich kann nicht anders, als meine Finger durch die weichen Strähnen gleiten zu lassen.
Jisung seufzt wohlig auf und schmiegt seinen Kopf in meine Hand. Wie eins meiner kleinen Kätzchen.
"Guten Morgen", flüstere ich mit rauer Stimme und ziehe die Decke etwas tiefer, damit ich in sein Gesicht sehen kann. Seine Augen sind geschlossen und leicht verquollen. Seine Lippen zu einem kleinen Schmollmund verzogen und er atmet tief ein und aus.
"Jisung?", frage ich vorsichtig, doch er regt sich keinen Millimeter.
Ups, er scheint wohl noch zu schlafen. Naja dann bin ich mal still und nutze die Zeit, um ihn zu bewundern. Ich drehe mich auf die Seite und sehe in sein faszinierend hübsches und süßes Gesicht. Jisung ist so niedlich wenn er schläft und sich seine Wangen noch mehr aufplustern. Als er seinen Kopf leicht bewegt, fällt mein Blick auf seinen nun freigelegten Hals.
Ich ziehe eine Augenbraue hoch und starre auf die vielen kleinen und großen Markierungen, die ich gestern Abend auf seinem Hals hinterlassen habe.
Einige verblassen schon, während ein paar Flecke wohl noch eine ganze Weile auf Jisungs Hals bleiben werden. Stolz über meine eigenen Leistungen, grinse ich still vor mich her. Jisung zu markieren, sorgt einfach nur dafür, dass mein Ego anschwillt, da ich ihn so offensichtlich für alle anderen gezeichnet habe.
Er dreht sich wieder ein Stück und zeigt mir, dass ich wohl auch jede Menge Knutschflecken auf seinem Oberkörper hinterlassen habe. Selbst etwas erstaunt, ziehe ich eine Augenbraue hoch. Da bin ich wohl etwas wild und besitzergreifend gewesen.
Meine Gedanken wandern weiter und ich denke fasziniert darüber nach, wie verdammt gut sich Jisung anfühlt. Bin ich froh, dass wir diesen Schritt gegangen sind und ich ihn nun immer haben kann, wann ich will und wenn er natürlich auch will.
Jisung wollte zum Glück genau im richtigen Moment mit mir schlafen. Und nach dieser langen Zeit ohne ihn anfassen zu können und ohne, dass er mich anfassen konnte, hatten wir es beide bitter nötig. Noch länger hätte ich nicht warten können. Mit dem Sex ja, aber mit allem anderen nicht. Ich habe mich so sehr nach seiner körperlichen Nähe gesehnt.
Ein weiterer Fakt, welcher mir in die Karten gespielt hat, war, dass wir bei ihm waren und er er so laut wie möglich werden konnte.
Kichernd überlege ich, wie mich Chan nach so einer Nacht vorwurfsvoll angesehen hätte. Ich hätte da sicher meinen Spaß dran gehabt.
Noch eine Weile fantasiere ich darüber, wie gut der Sex mit Jisung war und wie wunderschön er unter mir lag und vor sich hin gestöhnt hat. Er war so willig. So geil durch mich. Und er hat sich so verdammt gut angefühlt. Er ist so eng gewesen und bei jedem Anspannen seinerseits, hatte ich Angst, dass ich sofort in ihm Komme.
Noch nie hatte ich jemanden unter mir, der sich so gut um meinen Schwanz angefühlt hat. Wie er um mich herum pulsiert hat, das hat mich wirklich fertig gemacht.
Ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich mit Jisung an meiner Seite Sexsüchtig werde. Na gut vielleicht nicht süchtig, aber ich will jetzt schon wieder mit ihm schlafen. Dabei muss ich ihm noch etwas Ruhe gönnen. Sein Körper muss sich jetzt erstmal entspannen und von den Strapazen erholen.
Still und leise stehe ich auf und ziehe mir nur eine lockere Hose drüber. In der Küche fange ich an etwas zu Essen für uns zu machen. Ich bereite etwas Spiegelei und Bacon zu und schneide noch ein wenig Obst auf. Nebenbei summe ich zu dem Lied, was gerade über mein Handy läuft und wippe auf meinen Füßen hin und her.
Ich hab einfach zu gute Laune. Mein Plan ist gelungen und Jisungs erstes Mal geglückt. Er wird jetzt für immer eine schöne Erinnerung daran haben und auch ich kann nur lächelnd und stolz über uns beide, daran zurück denken. Es war so toll...verfalle ich wieder ins schwärmen und rühre verträumt in der Pfanne mit dem Rührei.
Zwei Arme schlingen sich plötzlich um meinen breiten, nackten Oberkörper und mir werden ein paar zarte Küsse auf den Rücken gehaucht. Lächelnd drehe ich mich in Jisungs Armen um und sehe in sein verschlafenes Gesicht. Seine Augen sind noch halb zu und seine Haare genauso unordentlich wie gerade noch im Bett. Einfach nur hinreißend, denke ich.
Ich lege meine Arme um seine Schultern und hebe seinen Kopf an, um unsere Lippen zu einem Kuss zu verbinden. Sein Oberkörper ist von einem großen Hoodie verdeckt und ich sehe nur seine schlanken Beine daraus hervor kommen. Fast schon ein wenig zu verführerisch.
"Wie geht es dir? Tut dir etwas weh?", frage ich, als wir unsere Lippen wieder voneinander lösen.
"Naja, das Aufstehen war jetzt nicht so angenehm. Und hier stehen fühlt sich auch nicht so schön an. Mein Unterleib tut etwas weh dabei", gibt er zu und sieht mit feuerroten Wangen auf meine Brust. Ich kann nur lächeln. Bei seinem Anblick geht mir wirklich mein Herz auf.
"Dann machen wir heute einen entspannten Tag auf der Couch, okay?", frage ich und lächle ihn freundlich an, nachdem er wieder aufgeschaut hat. Seine Augen sind immer noch so unschuldig und wunderschön.
"Wird dir nicht langweilig mit mir? Wir haben die letzten Tage schon nichts richtig gemacht...", gibt er zu Bedenken und denkt wohl wirklich, dass ich mich mit ihm langweilen würde.
"Baby...sieh mich an", sage ich sanft und er sieht vorsichtig zu mir hoch. "Solange du bei mir bist, ist alles wunderschön, okay? Ich liebe es mit dir auf der Couch zu liegen und dich in meinen Armen zu halten. Außerdem muss ich dich sicherlich nicht daran erinnern, dass du letzte Woche völlig fertig warst und ich will, dass du dich genug ausruhst. Ich muss mich um dich kümmern."
Er fängt an zu grinsen und schlingt seine Arme um meinen Hals. Er fällt gegen mich und ich kann ihn gerade noch so auffangen, dann prallen unsere Lippen gegeneinander und er küsst mich stürmisch.
"Danke Lino. Ich liebe dich so sehr und gestern Abend war auch so schön, dass wollte ich dir noch sagen und mich bedanken", sprudeln die Worte nur so aus ihm hervor und ich schmunzle leicht.
"Lino? Nennst du mich jetzt also so?", frage ich und ziehe belustigt eine Augenbraue hoch.
"Magst du das nicht?"
"Nein, ich liebe es", sage ich lachend und hebe ihn hoch. Quietschend schlingt er seine Beine um meine Hüften und stürzt sich wieder auf meine Lippen. Seine Hände vergraben sich in meinen Haaren und ziehen meinen Kopf so zurück, damit er besser an meine Lippen heran kommt.
Während unsere Zungen gegeneinander kämpfen, laufe ich ins Wohnzimmer und setze ihn dann vorsichtig auf der Couch ab. Er verspannt sich und atmet zischend ein.
"Oh man, das tut mir echt leid." Ich streichle ihm über die Wange und sehe auf seinen kleinen Körper herunter.
"Du kannst doch nichts dafür, wenn dein Schwanz so groß ist, außerdem wurde es Zeit, dass wir endlich diese Hürde hinter uns lassen", gibt er gelassen von sich und legt sich auf die Seite. Ich nehme eine kuschelige Decke und breite sie über ihm aus.
"Das Essen ist gleich fertig. Soll ich dir vorher noch etwas bringen?", frage ich und streichle ihm seine Haare aus der Stirn.
"Kannst du mir eine Wärmflasche machen? Und einen Tee?", fragt er mit großen Augen und ich nicke sofort.
Ich entferne mich wieder etwas, mache unser Frühstück auf zwei Teller und bringe sie ins Wohnzimmer. Dann fülle ich das heiße Wasser erst in Jisungs Wärmflasche und dann in einen großen Krug mit Tee.
Das beides bringe ich auch ins Wohnzimmer und stelle es auf den Tisch, beziehungsweise gebe ich ihm die Wärmflasche und er legt sie sich sofort auf den Bauch. Während des Frühstücks schweigen wir beide vor uns hin und sehen eine Serie, die Jisung immer wieder zum kichern bringt. Ich hab die noch nicht ganz verstanden, aber solange sie Jisung gefällt, schau ich mir die gern noch länger mit an. Sein kleines Kichern ist zu herzerwärmend.
Als er fertig gegessen hat, robbt er zu mir und legt seinen Kopf in meinen Schoß. Gedankenverloren beginne ich durch seine Haare zu streicheln und seinen Nacken zu massieren. Erst als er ein kleines wohliges Stöhnen von sich gibt, werden ich aus meinen Gedanken gerissen und sehe zu ihm herunter. Er hat seine Augen geschlossen und seine Lippen trennt ein schmaler Spalt. Dadurch höre ich ihn immer wieder leise seufzen und stöhnen, wenn ich eine verkrampfte Stelle an seinem Hals massiere und die angespannten Muskeln unter der weichen Haut lösen kann.
"Minho?", fragt er irgendwann und ich halte inne. "Ja baby?"
"Ehm...ich wollte etwas fragen..." "Jaaa...?", frage ich gespannt zurück.
"Das was gestern Abend war...ehm...wie oft...also...mit wie vielen anderen Jungs hast du das schon gemacht..?", fragt er schüchtern und sieht verlegen auf die Decke.
Ich grinse, als er rot wird, doch dann beginne ich zu überlegen.
Ehrlich gesagt...keine Ahnung. Ich hatte schon ein paar Eskapaden mit Alkohol, so dass ich am nächsten Tag nie genau sagen konnte, ob ich am Abend zuvor Sex hatte. Irgendwie ist mir das jetzt gerade vor ihm peinlich. Sein Freund ist eine kleine Schlampe. Okay so hab ich mich noch nie gesehen oder bezeichnet und andere sicher auch nicht, aber ich hatte wirklich schon mit vielen Leuten etwas.
"Naja...so genau bin ich mir da nicht sicher", sage ich und kratze mir beschämt am Nacken.
"Also war das Gestern reine Routine für dich?", fragt er mit trauriger Stimme und blinzelt ein paar mal.
"Naja nein. Also ich habe schon mit einigen Jungs geschlafen, aber es war das erste Mal, dass ich mit Jemandem sein erstes Mal hatte", sage ich und sehe wie er erleichtert ausatmet.
"Wolltest du das wissen?" Er nickt und kuschelt sich nun tiefer an mich.
"Also warst du auch aufgeregt?", fragt er und sieht mit einem kleinen Lächeln zu mir auf. Gott sieht er niedlich aus. Unglaublich, dass er gestern noch mit mir diesen heißen sex hatte und nun wie ein kleines Kätzchen auf mir liegt und mich mit großen Augen anblinzelt.
"Ja ich war sehr aufgeregt. Ich wollte es gern für dich perfekt machen. Weißt du...", ich hole tief Luft, da ich eigentlich nie vorhatte, ihm diese Geschichte zu erzählen, "mein erstes Mal war nicht so schön. Also mein wirklich erstes Mal", verplappere ich mich und könnte mir gegen die Stirn schlagen, als Jisung verwirrt die Stirn runzelt.
"Dein wirklich erstes Mal?", wiederholt er fragend.
"Naja als mein "wirklich" erstes mal war echt scheiße. Der Typ hat null Rücksicht auf mich genommen und mir tat alles danach weh. Als ich nach Hause gegangen bin, bin ich auf Chan getroffen und nach einiger Zeit hat er mir angeboten ein "neues erstes Mal" zu machen." Jisung Mund fällt auf und er setzt sich ganz auf.
"Du hast mit Chan geschlafen? Wie oft?" Sein Gesichtsausdruck ist irgendwie total geschockt und ich bin mir nicht sicher, ob es gleich zum Streit kommen wird.
"Nur dieses eine Mal. Ich war mega fertig und er hat mir geholfen darüber hinweg zu kommen. Ich schwöre danach lief nichts mehr zwischen uns beiden." Er nickt, obwohl er immer noch nicht glücklich aussieht.
"Was ist denn?", frage ich deshalb und ziehe ihn wieder an mich. "Dann hat er dich ja schon vor mir nackt gesehen", gibt er schmollend von sich und verschränkt die Arme vor der Brust. Ich lache laut auf und struble ihm durch die Haare.
"Ja, aber das ist schon ewig her. Mein Körper hat sich noch ein wenig danach verändert. Außerdem wirst ab jetzt auch nur noch du ihn zu Gesicht bekommen", sage ich und er nickt besänftigt. Er kuschelt sich zurück in meine Arme und ich atme beruhigt auf. Ich hatte schon Angst, dass wir uns gleich mega streiten. Aber gut jetzt weiß er es und ich muss es nicht vor ihm verstecken.
"War es schön mit ihm?", fragt er irgendwann nochmal und ich überlege kurz.
"Naja es war auf jeden Fall besser, als mit diesem dahergelaufenen Typen. Aber ich weiß nicht...mag es einfach mehr, wenn ich oben bin. Seitdem ich mit Chan geschlafen hab, hab ich nie wieder jemanden an meinen Arsch ran gelassen. Dafür war er mir dann zu gut." Ich lache leise und er legt währenddessen seine Hände an meinen Oberarm und zieht sich zu mir hoch. Er dreht sich so, dass er mir in die Augen sehen kann.
"Würdest du mich an deinen hübschen Hintern ran lassen?", haucht er leise und sieht mir erwartungsvoll in die Augen. Geschockt starre ich ihn an.

A/N ups
;)

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt