Chapter 117

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Jisung POV

Langsam bewege ich die Türklinke und ziehe sie schließlich ganz auf.
Minhos Anblick lässt mein Herz einen Moment stocken. Er sieht unfassbar süß aus in seinem blauen Pullover und den verwuschelten Haaren. Seine Augen beginnen zu glänzen, als er mich sieht und ich spüre wie meine Wangen sich erhitzen.
Schnell lasse ich die Tür los und mache einen Schritt nach vorn. In einer schnellen Bewegung stellt er seinen Rucksack ab, greift nach meinem Handgelenk und zieht mich dann in seine Arme.
Sofort schmiegen sich unsere Körper perfekt aneinander und ich atme seinen vertrauten Geruch ein.
Seine Arme legen sich um meine Hüften und er vergräbt seinen Kopf in meiner Halsbeuge.
Ich lege meine Arme um seinen Hals und hauche ihm einen Kuss auf die Wange.
"Du bist hier", flüstere ich und hüpfe etwas aufgeregt auf und ab.
"Natürlich", flüstert er und lacht leise. Langsam lösen wir uns wieder und stehen uns gegenüber.
Er legt seine Hand an meine Wange und zieht mich für einen Kuss zu sich. Schnell schließe ich meine Augen und spüre seine weichen, warmen Lippen auf meinen.
Ein Kribbeln durchzieht meinen Körper und ich seufze leise in unseren Kuss. Langsam bewegen wir unsere Lippen gegeneinander, während Minho seine Hand an meiner Hüfte leicht in meine Seite krallt.
Als wir uns lösen atmet er schwerer und sieht mich mit seinen funkelnden Augen an.
"Ich hab dich so vermisst", flüstert er und seine Augen die mich vor überschwänglicher Liebe anglühen unterstreichen seine Worte. Er zieht mich wieder in eine Umarmung und verteilt kleine Küsse auf meinem Hals.
Ich muss lächeln und kuschle mich näher an ihn um seinen vertrauten Geruch einzuatmen.
"Du hast mir auch gefehlt", flüstere ich zurück und schließe meine Augen.
Einen Moment stehen wir noch so und lösen wir uns wieder.
"Lass uns reingehen." Er nickt und nimmt seinen Rucksack wieder in die Hand.
Ich halte ihm die Tür auf und er läuft an mir vorbei. Schnell zieht er seine Schuhe aus und steht dann etwas verloren im Flur.
"Wo sind deine Eltern?", fragt er unsicher und sieht hin und her.
"Draußen, den können wir dann Bescheid sagen, dass du da bist, okay? Wir bringen erstmal dein Zeug in mein Zimmer."
Er nickt und folgt mir dann die Treppe hinauf. Immer wieder bleibt er stehen und besieht sich die vielen Bilder die an den Wänden hängen.
"Bist du das?", fragt er, als er vor einem Bild von mir, Felix, meinem Bruder und meinen Cousinen steht.
"Jap, das bin ich", sage ich und zeige auf den kleinen Jisung mit seinen verstrubbelten Haaren und den dicken Wangen.
Minho lächelt sanft und schaut dann zu mir.
"Du siehst immer noch genauso süß aus wie damals."
"Hör auf!", protestiere ich und fasse mir an meine glühenden Wangen. Er lacht nur leise und fasst nach meiner Hand.
"Wer ist der Rest?"
"Felix, mein Bruder Siwon, meine ältere Cousine Ahri und meine jüngere Cousine Yuna." Abwechselnd zeige ich auf die entsprechenden Figuren und Minho nickt verstehend. Wir gehen weiter nach oben und ich öffne ihm die Tür zu meinem Zimmer.
"Herein spaziert."
Ich schließe die Tür hinter mir und beobachte ihn, während er sich in meinem Zimmer umsieht.
Er stellt seinen Rucksack auf einem Stuhl ab und dreht sich dann zu mir um.
"Dein Zimmer ist ja mega riesig."
"Findest du? Deins in der Wohnung ist doch auch groß."
"Ja okay stimmt, aber mein Kinderzimmer ist nie so groß gewesen." Während er spricht, dreht er sich um sich selbst und scannt mein Zimmer noch einmal ab.
"Mit meiner Mutter habe ich in einer ziemlich kleinen Wohnung gewohnt und in mein Zimmer hat gerade so alles reingepasst. Eigentlich war es zu klein."
Mitfühlend sehe ich ihn an und trete dann auch näher.
"Das tut mir leid. Ich weiß deine Kindheit war nicht die Schönste." Er zuckt nur mit den Schultern und sieht sich noch einmal um.
"Was machen wir jetzt?"
"Willst du dich kurz umziehen?" Er schüttelt mit dem Kopf.
"Und hast du Hunger?"
Er nickt zaghaft.
"Super, meine Mutter hat Essen gemacht. Das ist zwar jetzt sicher kalt, aber ich mach es dir warm, okay?"
"Okay", er lächelt mich freudig an.
"Na dann komm."
Wir gehen wieder nach unten, wobei Minho die Tüte mit den Süßigkeiten mitnimmt. In der Küche sieht er sich wieder erst um bis sein Blick auf die Terassentür im Wohnzimmer fällt.
"Soll ich deinen Eltern nicht vielleicht erstmal Hallo sagen?"
"Wie du möchtest. Wir können auch erst essen."
"Nein, dass ist doch total unhöflich. Ich kann doch nicht schon essen und mich danach erst vorstellen."
"Okay, naja wie du möchtest. Sie sind draußen im Garten." Ich zeige nach draußen und Minho folgt meinem Finger.
"Kommst du mit?", fragt er mit leiser Stimme und sieht mich bettelnd an.
"Hast du Angst?", ziehe ich ihn ein wenig auf und er sieht sofort beleidigt aus.
"Ja hab ich."
"Alles klar, ich komme mit, keine Sorge", sage ich sofort, da ich ihn nicht weiter aufziehen oder nervös machen will.
Ich gehe an ihm vorbei und fasse im Vorbeigehen nach seiner Hand. Etwas widerwillig lässt er sich mitziehen.
Im Garten angekommen sehe ich mich kurz um. Mein Vater steht an einem der Gemüsebeete und meine Mutter unterhält sich mit einer Nachbarin.
"Na komm. Du kannst die Schlappen anziehen."
Er nickt schüchtern und hält sich dann weiter an meiner Hand fest.
"Hab keine Angst okay?", sage ich und drehe mich zu ihm um. Ängstlich nickt er und krallt sich dann noch einmal in meinen Ärmel. Ich ziehe ihn zu mir und lege ihm eine Hand auf die Wange.
"Atme tief durch. Und schließ deine Augen."
Er tut was ich ihm sage und schließt seine Augen. Einen Moment bewundere ich sein von der Sonne erleuchtetes Gesicht und lehne mich dann für einen Kuss zu ihm.
Unsere Lippen berühren sich zaghaft und wieder beginnt mein Bauch zu kribbeln. Minhos Griff an meinem Handgelenk lockert sich etwas und er scheint sich wirklich zu entspannen.
"Alles klar?", frage ich, als wir uns lösen und er nickt. Seine Wangen sind zart rosa gefärbt und er sieht zum Anbeten süß aus.
"Hey ihr beiden!", ruft eine Stimme hinter mir und ich drehe mich wieder um. Meine Mutter winkt uns heran und ich nicke lächelnd.
"Baby...", flüstert Minho hinter mir, doch ich drücke nur seine Hand und laufe weiter.
"Entspann dich", flüstere ich zurück, bevor wir bei meiner Mutter anhalten und ich Minho hinter mir hervor ziehe.
"H-hallo, ich bin M-minho", stottert Minho ein wenig und verbeugt sich leicht. Ich streichle ihm beruhigend über den Handrücken und versuche ihn zu bestärken. Meine Mutter tut es ihm gleich und lächelt ihn liebevoll an.
"Schön dich kennen zu lernen, ich bin Jisung Mum."
Minho nickt und lächelt auch.
"Hast du schon etwas gegessen?", fragt sie gleich und sieht ihn besorgt an.
"Noch n-nicht. Ich wollte mich erst vorstellen."
Er sieht schüchtern nach unten und greift meine Hand fester.
"Ach mach dir keinen Stress. Ihr könnt ruhig erstmal etwas essen."
"O-okay."
"Hallo, wer bist du denn?", fragt unsere Nachbarin, die gerade wieder angelaufen kommt.
"Das ist Minho, mein Freund", antworte ich, um Minho nicht noch mehr zu überfordern.
Er verbeugt sich nur und lächelt dann.
"Dein Freund?", fragt sie verwirrt und sieht dann zu meiner Mutter.
"Ja es ist Jisungs Freund. Und er kommt uns heute besuchen, damit wir ihn auch gleich kennenlernen können", sagt meine Mutter und stellt sich auf Minhos andere Seite. Schützend legt sie einen Arm um seine Schultern und scheint ihn damit total zu überraschen.
Mit großen Augen sieht er zu ihr und blinzelt dann ungläubig.
"Aha...na dann, schön dich kennenzulernen. Einen schönen Tag euch noch."
Sie dreht sich um und marschiert wieder weg.
"Gott die Frau ist so anstrengend. Danke, dass ihr mich vor ihr gerettet habt."
Sie lächelt uns dankbar an.
"Ich hab noch etwas für sie beide mitgebracht. Jisung hat erwähnt, dass sie gern etwas aus diesem Laden essen", sagt Minho, schon etwas mutiger und hält ihr die Tüte mit Süßigkeiten hin.
Überrascht nimmt meine Mutter diese an sich und lächelt dann entzückt.
"Hey, gibts hier etwa Geschenke?", fragt mein Vater, der plötzlich neben uns auftaucht. Etwas erschrocken zuckt Minho zusammen und versucht dann schnell zu erklären.
"Das ist für sie beide. Ich hoffe, dass schmeckt ihnen."
"Vielen Danke, dass ist wirklich sehr nett von dir. Minho richtig?", fragt mein Vater und sieht ihn genau an. Minho nickt schnell und verbeugt sich etwas.
"Ja Minho. Schön Sie kennenzulernen."
"Freut mich auch. Aber bitte sieze uns nicht. Ich bin Jisung Vater, du kannst mich ruhig mit du ansprechen."
Minho nickt dann nur und sieht mich unsicher an. Ich lächle ihn an und drücke seine Hand leicht.
"Wir gehen dann mal essen."
Die beiden nicken und widmen sich schon dem Inhalt von Minhos Mitbringsel.
In der Küche schlüpfen wir aus den Schuhen und Minho steht etwas verloren im Raum.
"Das war doch ein guter Start", muntere ich ihn auf und gebe ihm einen Kuss.
"Ja zum Glück." Er fährt sich durch die Haare und schlingt dann seine Arme um mich.
"Danke, dass du immer für mich da bist."
Er gibt mir einen weiteren Kuss. "Das mach ich gern."
"Jetzt sag mir mal, wie viel du möchtest."

Nach der letzten Gabel, stelle ich unsere Teller beiseite und klettere auf Minhos Schoß. Besorgt sieht er sich um und legt dann aber seine Hände auf meine Taille.
"Alles okay?"
Ich nicke nur und lege meine Arme um seinen Hals. Er schließt die Augen und lehnt sich in meine Berührungen, während meine Hände durch seine Haare fahren.
Die Strähnen sind weich und ein angenehmer Duft steigt von ihnen auf.
"Ich hab dich so vermisst", flüstert er, während seine Augen weiter geschlossen sind. Ich lächle ihn sanft an und hauche ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Ich dich auch Hyung", flüstere ich und hauche ihm einen Kuss auf die Lippen. Er lächelt sanft und lässt seinen Kopf dann nach vor auf meine Schulter fallen.
Seine Hände finden meine Hüften und er legt sie vorsichtig darauf ab. Ohne jedweden Hintergedanken streichelt er an meinen Seiten auf und ab und malt kleine Kreise auf meinem Pullover, die ich ganz leicht noch auf meiner Haut spüre.
Ich rutsche noch ein Stück an ihn heran und lege meine Arme ganz um ihn. Dann lege ich meinen Kopf auch auf seiner Schulter ab und schließe meine Augen. Eine ganze Weile sitzen wir in Schweigen.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt