Chapter 7

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Jisung POV

Etwas benommen torkle ich zur Bar und suche nach einem neuen Becher, da Felix sich meinen geklaut hat.
Er und Changbin sind vor ein paar Minuten aus dem oberen Stockwerk wieder gekommen und haben sich zu mir und Chan gesellt. Wobei Felix sich nur zaghaft hin gesetzt hat und ich ihn darauf hinweisen musste, dass er seinen Pullover falsch herum anhat.
Beide haben sich mit glänzenden Augen angegrinst, waren übersäht mit Knutschflecken und ihre Haare waren verwuschelt.
Schnell versuche ich meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, um nicht genau darüber nachdenken zu müssen, was sie da oben gemacht haben.
Minho ist schon eine längere Zeit nicht mehr bei uns gewesen. Er hat sich mit Jeongin, den ich neu kennen gelernt habe, auf die Tanzfläche begeben und ich konnte bis jetzt wiederstehen ihm dabei zuzusehen. Auch wenn er mir immer wieder lockende Blicke zugeworfen hat.
Chan und ich haben uns mit Seungmin und Hyunjin, dem zweiten Couple unterhalten, bis Felix sich meinen Becher nahm und ich mir nun einen neuen holen muss.
Dabei fällt mir auf, dass obwohl ich Hyunjin schon eine Weile kenne, ich wohl doch zu wenig über ihn weiß. Immerhin hatte ich keine Ahnung davon, dass er einen Freund hat und auch hier sein würde.
Aber gut jetzt weiß ich es ja, denke ich mir in meinem betrunkenen Zustand und kichere.
Während ich mich an die Theke lehne, besehe ich mir nun doch die vielen tanzenden Leute.
Mir fällt sofort Naya auf, wie sie sich langsam von hinten an Minho heran schleicht und ihre Hände über seinen Oberkörper gleiten lässt. Überrascht dreht er sich um und grinst dann auf sie herunter. Er weiß genau wie betrunken sie ist und er scheint sich etwas zu offensichtlich darüber zu freuen.
Wütend stelle ich meinen Becher wieder zurück und unterdrücke den Drang zu ihnen zu stürmen und sie auseinanderzureißen. Ich beiße meine Zähne zusammen und beobachte die beiden weiter.
Tief durchatmen Jisung, rede ich mir selbst gut zu.
Ihre Hände wandern an seinen Seiten hinab und halten an seinem Gürtel an, an dem sie dann plump und ungeschickt an seiner Schnalle herumfummelt. Sie lächelt ihn viel zu frech an und versucht viel zu offensichtlich ihn dabei zu verführen.
Ich muss meine Augen verdrehen, da Naya ziemlich jeden so angrinsten wenn sie getrunken hat.
Sie ist in der Schule dafür bekannt, jeden an sich heran zulassen, wenn sie feiern ist. Ich meine, sie sieht ganz bestimmt nicht schlecht aus. Sie eigentlich wirklich hübsch, aber für meinen Geschmack ist sie doch zu einfach zu haben und damit null mein Typ.
Minhos Händen legen sich um ihre Taille und es scheint so, als ob er auf ihre ungeschickte Flirtattacke eingehen würde.
Doch als ich genauer hinsehe, liegen seine Augen lagen nicht bei ihr, sondern wandern im Raum umher. Bis seine Augen mich finden und er mich angrinst
Er zieht provokant eine Augenbraue hoch, doch ich schaue nur verwirrt zurück.
Kann aber nicht verhindern wie sich mein Herzschlag verdoppelt, als seine Händen sie fester an ihn ziehen und er seinen Körper an sie presst.
Die ganze Zeit über hat er mich dabei im Blick und beobachtet meinen geschockten Ausdruck. Naya sieht ihn überrascht an und bemerkt erst da, dass seine Aufmerksamkeit gar nicht bei ihr liegen und er sich nur einen Spaß mit ihr erlaubt.
Ihr Blick folgt seinem und in ihrem betrunkenen Zustand muss sie wohl denken, dass wir wir uns über sie lustig machen und das lässt sie ihr sonst so grinsendes Gesicht zu einer Grimasse verziehen. Sie stößt ihn von sich und verschwindet in der Menge.
Minho sieht ihr überrascht nach und zuckt nur dann nur mit den Schultern. Es hat ihm ja sowieso nichts bedeutet, wenn er nur mich damit ärgern wollte.
Als er sich abwendet, nutze ich die Gelegenheit, drehe mich schnell weg und verschwinde schnell in Richtung Bad. Ich muss mich abkühlen.
Seine kleine Show ist nicht spurlos an mir vorbei gegangen und auch die Erinnerungen an meinen Traum kommen plötzlich wieder zurück, obwohl ich sie so gut verdrängen konnte.
Angetrunken stolpere ich durch die Gänge, bis ich das Bad finde.
Ich stütze mich auf das Waschbecken und betrachte mich selbst im Spiegel.
Meine Haare liegen noch halbwegs so wie ich sie gemacht habe. Meine Augen sind leicht glasig und meine Wangen rot gefärbt durch den Alkohol.
Ich spritze mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht und bemerke wie sich mein Herzschlag wieder etwas beruhigt. Ich atme tief durch ehe ich das Bad wieder verlasse und wieder durch den Gang laufe.
Mit meiner rechten Hand stütze ich mich an der Wand ab und versuchte so voran zu kommen, da mir durch die stickige Luft wieder schwindelig gewurden ist.
Vor mir taucht eine Gestalt im Gang auf die ich nur zu gut kenne.
Kann er er mich nicht einfach in Ruhe lassen?
Verdammt was macht er hier? Ist mir Minho gefolgt? Oder will er einfach auch nur ins Bad?
Die Fragen klären sich allerdings schnell, als er vor mir stehen bleibt.
Seine dunklen Augen sehen auf mich herab und er kommt langsam näher.
"Was willst du?", frage ich mit leicht panischer Stimme.
Verdammt so piepsig klinge ich doch eigentlich nicht. Schnell räuspere ich mich und hoffe, dass meine Stimme dadurch besser wird.
Ich muss mich beruhigen.
"Hast du etwa Angst vor mir?", fragt er mit einem amüsiertem Gesichtsausdruck.
"Ich hab zuerst gefragt", antworte zu schnell. Wie war das nochmal mit ruhig bleiben?
"Mach ich dich nervös?", fragt er wieder und kommt noch näher.
Ich presse mich an die Wand hinter mir, während er viel zu nah vor mir stehen bleibt. Seine Hände legen sich neben meine Schultern an die Wand. Sein heißer Atmen trifft auf meinen Hals so nah stehen wir beieinander.
Ich blicke überrascht in seine Augen was ich wohl besser gelassen hätte, denn sie ziehen mich in sofort in ihren Bann und hypnotisieren mich schon fast. Fasziniert hebe ich eine Hand und wie in Trance streichle ich über seine Wange. Sie ist ganz warm und seine Haut erschaudert unter meiner Berührung.
Meine Augen wandern weiter runter zu seinen Lippen. Verdammt sie sehen so gut aus. So voll und rosig. Ob ich sie wohl mal berühren darf? Zufällig mit meinen...?
Meine Gedanken driften weiter ab und hätte er mich nicht wieder angesprochen wäre mein Blick wohl noch weiter an ihm herab gewandert.
"Jisungie", flüstert er und hebt mein Kinn an.
"Meine Augen sind hier oben." Beschämt will ich mich weg drehen, da ich mir vorgestellt habe ihn zu küssen. Doch er hält mein Kinn etwas zu fest fest, als das ich mich bewegen kann.
"Du bist ja süß wenn du rot wirst", flüstert er noch immer deutlich amüsiert von der Situation, bis seine Augen zu meinen Lippen wandern und seine Lippen sich unterbewusst spalten und seine Zunge kurz hervorschnellt um sie zu befeuchten.
Seine linke Hand legt sich an meine Wange und sein Daumen streicht über meine Unterlippe.
"Fuck", flüstert er wieder, beißt sich auf seine Lippen und schluckt. Sein Atem hat sich leicht beschleunigt und ich würde sagen seine Wangen sind selbst etwas rot gewurden.
Sein Körper kommt immer näher und lehnte sich an meinen. Sein Knie streift meinen Oberschenkel und ich verspanne mich sofort unter diesem Kontakt.
Eine Hand lege ich an seine Brust und versuche ihn von mir zu drücken.
"Lass mich los Minho", meine ich nun mit etwas festerer Stimme.
Er grinst nur und lehnt sein gesamtes Körpergewicht gegen mich, was mich leise aufseufzen lässt.
"Lass mich in Ruhe. Was willst du überhaupt von mir?", frage ich ihn irritiert. So langsam sickert die Situation in meinen Kopf und ich bemerke in was für einer Position wir uns befinden.
Es ist kurz davor, dass er mich küssen würde.
Wut steigt in mir hoch. Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen?
Verdammt ich will doch nichts von IHM !
Er grinst nur weiter und packt meine Handgelenke. Er löst meine Hände von seiner Brust und schiebt sie davon.
Er hat immer noch nichts gesagt und grinst mich einfach nur die ganze Zeit. Und das macht mich so wütend.
Geschockt kann ich nur zusehen wie er meine Handgelenke über meinem Kopf zusammen hält und sich seine Lippen plötzlich auf meine legen.
Überfordert reiße ich meine Augen auf und starre seine geschlossenen an.
Das Feuerwerk was in meinem Bauch plötzlich zündet versuche ich zu ignorieren und beginne mich gegen ihn zu wehren.
Mit einem Ruck drehe ich meinen Kopf zur Seite und entkomme seinen super weichen, geschmeidigen und toll anfühlenden Lippen.
Oh man sowas darf ich gar nicht erst denken.
"Verdammt Jisung kannst du dich mal entscheiden?", fragt er mich gereizt und sieht so sauer aus, wie ich mich fühle.
Geschockt sehe ich ihn an.
"Ich? Mich entscheiden? Bei was denn?", fauche ich ihm entgegen.
"Denkst du ich merk deine Blicke nicht auf mir? Wie du mich anstarrst und wie rot du wirst und das in deiner Küche? Denkst du ich bemerk nicht wie sehr du auf mich abfährst? Und Jetzt tust du so als ob es das nicht gibt?"
Weiterhin geschockt sehe ich ihn an.
Was bildet der sich denn ein?
"WAS!?", schreie ich ihn fast schon an.
"Ich auf dich abfahren!? Bist du verrückt. Ich steh überhaupt nicht auf Jungs. Wie eingenommen von dir selbst bist du eigentlich?" Er verengt seine Augen und starrt mich böse an.
"Du stehst also nicht auf Jungs? Träum weiter. Was glaubst du ist das dann gerade gewesen? Du lügst dich selbst an."
"Tu ich überhaupt nicht. Ich steh auf Mädchen. Ich hatte noch nie etwas mit einem Jungen und hab es eigentlich auch nicht vor."
"Ach ja eigentlich? Dann stehst du halt auf Jungs und Mädchen. Jisung bekomm das in deinen Kopf rein. Du hast mich den ganzen Abend schon mit deine Blicken ausgezogen. Auch wenn du versuchst mich zu ignorieren, ich-"
"Das hab ich überhaupt nicht", unterbreche ich ihn.
"Das hast du die ganze Zeit gemacht. Du starrst mich immer an."
Er lacht nur und blickt mir dann wieder fest in die Augen. Sein Blick ist plötzlich ganz ernst und hart, so dass ich schlucke und unter seinem Blick zusammen schrumpfe.
"Jisung was glaubst du hab ich für eine Sexualität...?", fragt er mich plötzlich und bringt mich damit wieder aus dem Konzept.
"Was?", frage ich mit unnatürlich hoher Stimme nach.
"Du hast mich schon verstanden. Denkst du ich schau dich an weil es lustig ist zu sehen wie rot du wirst?"
"Weiß ich doch nicht, kann ja sein das du Spaß daran hast mich zu ärgern", fauche ich ihn an.
"Hab ich auch. Aber das ist nicht der Hauptgrund." Langsam beugt er sich weiter zu mir runter und küsst meinen Hals ganz zärtlich. Ein kleiner Schauer wabert über meine Haut und ich muss ein Seufzen zurück beißen.
"Jisung du bist heiß, ziemlich heiß", flüstert er mir nun ins Ohr und küsst meinen Hals wieder.
Die Bedeutung seiner Worte kommt langsam in meinen Kopf an und ich realisiere was sie bedeuten. Er hat mich also immer angestarrt, weil er etwas von mir will? Weil er mich...heiß findet?
Er? Lee Minho?
Will etwas von mir? Er steht auf Jungs? Okay ich gebe zu, das ist eigentlich nicht ganz so überraschend. Mir wird heiß und kalt zugleich bei dieser Erkenntnis.
Seine Lippen wandern an meinem Kinn entlang und küssen meine Wangen. Seine Hände lockern den festen Griff um meine Handgelenke. Langsam berühren seine Hände meine und unsere Finger verschränken sich ineinander.
Mein Herzschlag verdoppelt sich wieder und ich beginne leise zu keuchen.
Sein Körper lehnt sich wieder vorsichtig gegen meinen, testet zuerst ob ich wieder dagegen rebellieren werde.
Jedoch kann ich nichts gegen seine Berührungen machen. Meine Beine werden ganz schwach und ich muss aufpassen keine Geräusche von mir zu geben.
Ich kann jedoch nichts dagegen tun, als seine Lippen meine streifen, während er sich langsam auf meine linke Seite beugt und dort meinen Hals küsst, ich stoße ein Keuchen aus.
Seine Berührungen sind so zart und vorsichtig.
Ich lege meinen Kopf in den Nacken und genieße seine vorsichtigen und sanften Küsse auf meiner erhitzten und empfindlichen Haut.
"Sicher das du nicht ein kleines bisschen auf Jungs stehst?", fragt er wieder und sein Gesicht ist nun wieder genau vor meinem.
Ich schlucke ehe ich mit einer Kurzschlussreaktion mein rechtes Bein um seine Hüfte schlinge und ihn an mich drücke. Überrascht zieht er seine Augenbrauen hoch, bevor sich seine Lippen auf meine legen.
Vorsichtig bewegt er seine auf meinen und ich erwidere nach einigen Sekunden seinen zaghaften Kuss.
Verdammt wie konnte das nur passieren?, frage ich mich verzweifelt, als ich meine Lippen an seine presse und mir ein kleines Stöhnen entweicht.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt