Chapter 118

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Siwon POV

Mit einem Kopfhörer im Ohr laufe ich die Treppe nach unten und wische mir nebenbei den Schweiß mit einem Handtuch von der Stirn.
Meine Augen sind auf mein Handy gerichtet und ich antworte Olivia auf ihre letzte Nachricht.
Gerade als ich die Küche betreten will, schau ich kurz auf und erstarre.
Jisung und ein fremder Junge sitzen zusammen in der Küche und umarmen sich. Jisung sitzt rittlings auf seinem Schoß und streichelt ihm durch die Haare.
Sie reden zu leise, als dass ich sie verstehen würde, doch von außen sieht man wie vertraut sie miteinander umgehen.
Jisungs Gesichtsausdruck kann ich zwar nicht ausmachen, doch die Art wie er seinem Freund sanft durch die Haare streichelt und ihn zu einem Kuss an ihn zieht, spricht von seiner Zuneigung.
Der andere Junge sieht ihn mit glitzernden Augen an und nickt immer wieder, bevor er leicht lächelt und über Jisung Wange streichelt.
Ich räuspere mich und betrete dann den Raum.
Sofort schießen ihre Blicke zu mir und der andere Junge nimmt schnell seine Hände von Jisung Hüften.
"Hi", sage ich bloß und winke, während ich mir etwas Wasser hole.
"Hey."
"Das ist Siwon, mein Bruder", stellt mich Jisung vor. "Und das ist Minho, mein Freund."
Er streichelt ihm durch die Haare, während Minho sich leicht in meine Richtung verbeugt.
"Schön dich kennen zu lernen", sage ich und lächle.
Er bedankt sich schüchtern und sieht dann zu Jisung auf.
"Ich wollte nur schnell was holen. Ich stör euch auch nicht weiter."
Jisung nickt bloß und wendet sich wieder Minho zu. Ich trete an den Schrank und nehme mir ein Glas. Während das Wasser langsam hineinläuft, beobachte ich die beiden aus den Augenwinkeln, da ich doch selbst zu neugierig bin.
"Ich wollte dich gerne ein wenig herumführen, im Wald und so", sagt Jisung leise und streichelt Minhos Haare zurück.
Dieser nickt nur und legt seine Hände auf Jisungs Beinen ab. Seine Finger malen kleine Kreise und mein Bruder scheint sich unter der Berührung deutlich zu entspannen.
"Was meinst du mit Wald? Gehen wir wandern?", fragt Minho.
"Einfach so dort wo ich früher als Kind immer war. Richtig wandern würde ich das jetzt nicht nennen."
Minho nickt und beugt sich nach vorn. Ich halte schon meinen Atem an, da ich denke, dass er ihn gleich küssen wird, doch er legt nur seinen Kopf auf Jisungs Schulter ab und schließt seine Augen. Die beiden sind ja sehr anhänglich, wenn sie jetzt schon so zusammen kleben.
Was ich auch feststellen kann, ist das Minho vermutlich sehr harmlos ist. Auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass Jisung jemand Verrückten anschleppt, kann man doch nie vorsichtig genug sein. Doch Minho wirkt einfach nur sehr verliebt so wie er Jisung anschaut und wie vorsichtig seine Hände ihn berühren.
"Siwon!", sagt Jisung plötzlich laut und ich schrecke bei meinen Beobachtungen zusammen.
"J-ja?", frage ich verwirrt und sehe sie nun direkt an. Jetzt liegen Minhos Hände wieder auf Jisung Hüften, doch er streichelt nur an seinen Seiten entlang und scheint ihn eng bei sich halten zu wollen. Also auch immer noch okay.
"Dein Glas läuft über."
Bedeutend sieht mich mein kleiner Bruder an und ich werde etwas verlegen. Ich lächle entschuldigend und stoppe den Wasserhahn.
"Sorry, ich will euch nicht weiter stören."
Gerade als ich aus der Küche raus trete, geht die Terrassentür auf und meine Eltern betreten das Haus.
"Siwon warte bitte kurz."
Ich halte an und drehe mich zu ihnen um, vorsichtig damit ich mein Wasser nicht verschütte.
"Wir wollen heute Abend gerne mit euch allen essen gehen, als Familie. Ist das okay für euch?", sagt meine Mutter und wir alle hier im Raum können sehen, wie Minho meine Mutter mit absoluter Dankbarkeit ansieht und auch Jisung sofort freudig schaut.
"Aber natürlich, oder Lino? Wir kommen sehr gerne mit."
Minho nickt zustimmend.
"Ich komm auch gerne mit", antworte ich.
"Super. Wir reservieren einen Tisch gegen halb sieben, also seid bitte 10 Minuten vorher fertig."

Jisung POV

Freudig ziehe ich Minho nach oben in mein Zimmer, schon aufgeregt, wenn wir dann alle zusammen essen gehen.
Siwon betritt vor uns sein Zimmer und zieht dann seine Tür zu. Ich öffne Minho meine Tür und trete dann hinter ihm ein.
"Die Einladung von deinen Eltern ist echt super-", sagt er, doch ich unterbreche ihn indem ich ihm meine Lippen aufdrücke.
Ein überraschtes Geräusch dringt zwischen seinen Lippen hervor, bis ich sie endgültig mit meinen versiegel.
Verlangen nach ihm und seiner uneingeschränkten Nähe kocht in mir hoch und ich ziehe an Minhos Pullover um seinen Körper gegen meinen gepresst zu spüren.
Meine Arme schlingen sich um seinen Hals und meine Lippen öffnen sich. Seine Zunge kommt mir sofort entgegen und wir keuchen uns gegenseitig an. Seine Arme legen sich um meine Taille und seine Hände direkt auf meinen Po. Ohne drüber nachzudenken zieht er den Hosenbund etwas nach unten und seine Finger schlüpfen darunter.
Ein raues Keuchen entweicht mir, als sich seine Finger in meine Haut bohren und meinen Körper nach vorn schnellen lassen.
Obwohl mein Körper schon unter Flammen steht, zieht ein weiteres Feuer rasend schnell durch mich, als unsere Körper heftig aufeinander treffen.
Minho drückt mich nach hinten und ich stolpere ein paar Schritte bis mein Rücken gegen meinen Schrank prallt.
Seine Hände kommen hervor und er legt sie an meine Wangen. Seine Lippen bremsen meine stürmischen Bewegungen und stattdessen bewegt er sich langsamer gegen mich. Seine Lippen sind so weich und warm gegen meine, dass mir wieder kleine Schmetterlinge im Bauch aufsteigen.
Seine Hände drücken meine Wangen und meine Lippen zusammen, bis ich mich empört von ihm trenne, da ich meinen Mund nicht mehr bewegen kann. Er beugt sich mit einem Lächeln nach vorn und gibt einen Kuss auf meine zusammengepressten Lippen.
"Ich hab dich so sehr vermisst", flüstert er und küsst sich über meine Wange bis zu meinem Hals hinab. Mein Kopf fällt entspannt zurück und ich seufze leise.
"Du klangst so gut gestern Abend. Ich wollte dich so gerne anfassen und derjenige sein, der dich zum Schreien bringt."
Meine Wangen sind sofort flammend rot, als ich an unserer intensives Telefonat denke. Gott ich bin gegen mein Kissen gekommen, so geil dass mir das allein reicht, bin ich noch nie gewesen.
"Du hast mich so hart gemacht", raunt er und beißt leicht in die weiche Haut meines Schlüsselbeins.
Ein gepresstes Wimmern verlässt meine Lippen.
Seine Hände legen sich auf meine Hüften und er drückt sie nach vor gegen seinen Oberschenkel.
Erneut schießt dieses Verlangen nach ihm durch mich.
Eine Hand greift in seine Haare und ich ziehe ihn wieder nach oben. Er knurrt leise bis sich unsere Lippen wieder versiegeln und eine Hitze entsteht, an der ich mir fast die Finger verbrenne.
Von Minhos Körper steigt so viel Wärme auf und die Reibung zwischen unseren verstärkt diese noch einmal. Egal wie heiß mir wird, ich kann nicht von ihm ablassen. Ich will noch viel mehr von dieser Hitze. Von diesem Feuer.
Meine Hände fahren beständig über seinen Körper, streicheln seine Schultern, über seinen Rücken und ich vergrabe sie dann in seinen Haaren.
Keuchend und nach Luft ringend lösen wir uns.
Mit glänzenden Augen sehen wir uns an und ringen beide nach Luft.
"Lass uns hier stoppen", keucht Minho und tritt einen Schritt zurück.
"Nein", sage ich verzweifelt und verziehe meine Lippen. Meine Finger spielen weiter mit dem Saum seines Oberteils.
"Aber Sungie, deine-"
"Shhh", flüstere ich und drücke ihm einen federleichten Kuss auf. Überrascht blinzelt er mich an.
"Lieb mich", hauche ich ihm zu und er sieht mich überrascht an.
"J-jetzt?", fragt er überrascht und stotternd und sieht dann auf mich hinab, wie ich beginne ungeduldig an seinem Gürtel zu fummeln.
"Ja jetzt sofort."
Ich schaffe es die Schnalle zu öffnen und will den Rest seiner Hose schon aufmachen, doch er hält meine kleinen Hände fest und stoppt mich.
"Nicht jetzt Jisung. Deine Eltern sind draußen und dein Bruder gleich nebenan."
"Na und, ich bin geil", sage ich und er schluckt kurz bei meiner Direktheit und zieht dann eine Augenbraue hoch.
"Nein Jisung, deine Familie ist da draußen und ich will nicht in der ersten Stunde schon mit dir vögeln."
Ich verdrehe die Augen.
"Anstand ist so langweilig", sage ich dann und lege stattdessen meinen Arm wieder um seine Taille. Er schnaubt und gibt mir dann einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze.
"Anstand kommt aber sicher gut bei deinen Eltern an."
"Pff...Langweiler."
Seine Augen werden wieder dunkel und er pinnt mich wieder gegen die Wand. Zwischen seinen starken Armen gefangen zu sein lässt meine Knie wieder schwach werden und mein Atem stockt.
"So langweilig kann ich nicht sein, wenn du deine eigenen Finger reitest und verzweifelt nach meinen bettelst", raunt er und drückt meinen Kopf nach oben. Ich schlucke und sehe ihm in die starken Augen. Sie strahlen wieder seine typische Dominanz aus, für die ich zu gern auf die Knie gehe oder meine Beine spreize.
Er schnaubt leise und tätschelt mir dann die Wange.
"Jetzt sind wir wohl nicht mehr so vorlaut."
Er entfernt sich von mir und lässt sich dann in mein Bett fallen. Ich fahre mir durch die Haare und lecke mir dann nervös über die Lippen. Meine Augen fallen kurz auf meinen Schritt und ich wackle leicht mit Hüften. Selbst halbhart ist meine Unterhose viel zu unbequem.
Als ich zu Minho sehe hat er sich auf dem Bett zusammengerollt und sieht mich mit liebevollen Augen an. Nichts erinnert mehr an den Minho der mich mit ein paar Worten zum Aufgeben bringt. Jetzt sieht er aus wie ein kleines zahmes Kätzchen.
Er streckt die Hände nach mir aus und zieht mich dann zu ihm ins Bett. Gemeinsam schlüpfen wir unter die Decke und er rutscht nah an mich um seine Wange an meiner Brust abzulegen.
"Was wolltest du mir jetzt genau zeigen?"
"Ich dachte wir gehen eine Runde spazieren durch den Wald der hier angrenzt. Es gibt hier einen kleinen Bach der in einem Wasserfall und einem Seerosenteich endet."
"Wie romantisch", flüstert Minho leise und lässt seine Worte mehr als nur ein bisschen ironisch klingen.
Eingeschnappt sehe ich zu ihm runter und ziehe meine Hände aus seinen Haaren.
"Wir können auch hier bleiben und uns langweilen, wenn dir das lieber ist."
Er fängt an zu lachen und stützt sich dann über meinen Kopf.
"Das war ein Witz." Er lehnt sich für einen Kuss zu mir unter dem ich schmelze. Meine Gefühle für ihn verraten mich, als mein Bauch wieder kribbelt und ich ihm nicht weiter böse sein kann.
"Ich freu mich etwas mit dir zu unternehmen. Wann möchtest du los?"
"Wenn du möchtest jetzt sofort. Dann haben wir noch viel Zeit bis zum Abendessen."
"Na dann los", ruft Minho etwas zu enthusiastisch und springt auf. Ich lache über seine Freude und rolle mich dann auch aus dem Bett raus.
Gemeinsam gehen wir nach unten und ziehen uns unsere Schuhe an.
"Also wo müssen wir lang?"
"Wir gehen erstmal durch unseren Garten. Der grenzt an den Wald und wir haben hinten ein Tor in der Mauer durch das wir gehen."
Er nickt verstehend und folgt mir durch die Terassentür.
"Wir gehen mal ein bisschen raus", rufe ich meiner Mutter zu und fasse zeitgleich nach Minhos Hand. Sie winkt uns zum Abschied und widmet sich wieder ihrem Beet.
Ich öffne uns das Gartentor und ziehe Minho mit nach draußen.
Gemeinsam laufen wir ein paar Schritte und verschwinden bald im Dickicht des Waldes. An den Rändern des Waldes wachsen mehr Büsche und niedrige Bäume.
Wir steigen über verzweigte Brombeersträucher und weichen großen Brennnesseln aus. Minho hält meine Hand während ich über ein paar umgefallene Baumstämme steige und fängt mich dann mit einem Lächeln auf.
Zur Mitte hin verändert sich dies noch, es gibt hohe Bäume, wenig Dickicht und man kann entspannt auf dem bemoosten Boden und unter dem dichten Geäst des Waldes spazieren und ist komplett abgeschieden von der Außenwelt. Nur wenige Geräusche von außerhalb des Waldes dringen zu uns durch.
Vereinzelt hört man ein paar Vögel zwitschern und dann rascheln die Baumkronen im Wind und ein paar Blätter fallen zu Boden.
Ich zieh ihn weiter bis wir einen kleinen Bachlauf erreichen. Diesem folgen wir auf einem einem kleinen Trampelpfad, der mir nur allzu bekannt ist.

A/N
Nochmal für alle die sich jetzt gewundert haben, ich hab gestern Abend das falsche Kapitel korrigiert und hochgeladen, weil ich zu müde war und das dann erst zu spät bemerkt habe, also nochmal sorry, wegen der Verwirrung.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt