Chapter 20

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Jisung POV

"Das möchte ich fahren", ruft Felix laut und zeigt auf ein wild blinkendes Fahrgeschäft. Laute Schreie sind zu hören und mir graut es davor mit diesem Ding zu fahren.
Ich schlucke und sehe die anderen an.
Chan nickt und will uns schon voran ziehen.
"Ehm Chan, ich komm da nicht mit. Das sieht mir etwas zu wild aus", meine ich ehrlich und mit großen Augen.
Ich drehe mich zu den anderen.
Changbin nickt verständnisvoll. Ihm scheint das wohl auch etwas zu doll zu sein. Aber für Felix wird er sicher mitfahren.
Minhos Gesicht hat inzwischen eine wirklich ungesunde Farbe angenommen und das obwohl wir noch nichts gefahren sind. Anscheinend macht ihm schon der Anblick von solchen hohen Dingen Angst.
"Ich würde dann mit Minho hier unten bleiben", ich laufe etwas zurück und hake mich bei dem Älteren ein.
Dias kann ich im Moment einfach machen, ohne das die Anderen Verdacht schöpfen werden. Immerhin ist er heute unser kleines Problemkind und niemand wird es hinterfragen, wenn ich mich um ihn kümmere.
Zaghaft nickt er neben mir und hält sich leicht an meinem Arm fest.
Oh man der Arme, wir müssen etwas unternehmen, damit ich ich ihn ablenken kann, während die anderen dieses Teil ausprobieren.
"Na gut dann gehen wir zu dritt. Treffen wir uns in einer halben Stunde wieder hier vor dem Klettergarten?", fragt Felix nach und sieht aufgeregt auf das Fahrgeschäft, was sie gleich fahren werden.
Ich nicke.
"Jap bis dann."
"Komm Minho hyung, wir suchen uns etwas anderes", meine ich und ziehe ihn mit mir. Schnell verschwinden sir zwischen den vielen Menschen und verlieren die Anderen aus den Augen.
"Hey das war das erste Mal das du hyung zu mir gesagt hast", meint er grinsend.
"Hast du endlich erkannt das ich der Ältere und Stärkere bin?", fragt er scherzend.
Woher kommt denn dieser Stimmungswandel plötzlich?
Liegt das an seiner Angst? Oder ist er mir einfach nur dankbar das ich ihn nicht allein lasse?
So oder so wird er es nicht zugeben, also brauche ich ihn auch gar nicht erst darauf ansprechen.
"Ja so langsam habe ich das Gefühl du bist älter. Ich dachte es wäre angebracht dir so den kleinsten nötigen Respekt zu zollen."
Er zwickt mir in die Seite und sieht mich grinsend aber aus schmalen Augen an.
Fast schon...süß?
Oh Gott was denk ich da?
"Hey", meine ich nur lachend und schlage ihm leicht auf die Brust.
"Du bist ein fieser dongsaeng", meint er und kneift mich nochmal.
Lachend laufen wir durch die Menschenmassen. Um uns herum sind viele kleine Stände die Essen oder andere Sachen anbieten. Süße Gerüche tauschen sich mit herzhaften ab und ich atme sie genießend ein. Da bekommt man echt Hunger.
"Möchtest du etwas essen?", frage ich ihn.
"Ja dich", meint er und dreht seinen Kopf zu mir.
Geschockt und mit großen Augen sehe ich ihn an. Ich warte ob er gleich anfängt zu lachen, doch er blickt mich weiterhin ersthaft an.
"Ehm o-okay? Aber nicht hier hoffe ich", meine ich bloß und versuche aus dieser merkwürdigen Situation wieder rauszukommen.
"Nein nicht hier Jisungie", meint er und kommt immer näher. Er steht so nah vor mir das ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann. Er riecht ganz zart nach Pfefferminz.
Seine Lippen sind nur weniger Zentimeter entfernt und strecken sich mir schon fast verführerisch zu.
Wie sehr ich ihn gerade küssen will, kann ich kaum in Worte fassen.
Meine Augen betteln ihn vermutlich geradezu an.
"Jisungie, schon wieder so notgeil unterwegs", flüstert er mir ins Ohr als er sich zu mir beugt.
Er platziert einen kurzen Kuss auf meinem Hals, bevor er meine Hand nimmt und mich hinter ihm her zieht. Ich hebe eine Hand und streichle während wir rennen, über die stelle die er gerade noch geküsst hat. Ein leichtes Kribbeln geht davon aus, was mich irgendwie lächeln lässt.
"Wo", ich keuche, da ich über einen Fuß gestolpert bin, "wo gehen wir hin?"
"Nicht so ungeduldig", ruft er mir zu und zieht mich weiter durch die Menschenmassen.
Er hat meine Hand fest in seiner und unsere Finger verhaken sich ineinander, damit wir uns nicht verlieren.
Wir quetschen und zwischen ein paar Ständen hindurch, biegen einige Male ab, bis wir uns plötzlich in einer menschenleeren Umgebung befinden.
Vor uns steht ein Haus mit eingeschlagenen Fenstern und einer Tür, die lose in den Angeln hängt. Einige Fenster sind vernagelt und die Wände mit Farbe besprüht.
"Minho wo sind wir?", frage ich ihn ängstlich und klammere mich an seinen Arm. Hinter mir kann ich noch die lauten Geräusche der Fahrgeschäfte hören und auch das laute Gemurmel der Menschenmassen. Doch ich kann sie nicht mehr sehen.
"Keine Sorge hier ist niemand. Nur wir beide", er grinst mich an und zieht mich durch die kaputte Tür in das Haus.
Von innen sieht es erstaunlicherweise weniger gruselig aus, da durch die kaputten Fenster viel Licht herein fällt.
Der Raum in dem wir stehen, ist komplett leer geräumt. Es fliegt nur etwas Staub durch den Raum, welchen man in den Lichtstrahlen der Sonne tanzen sehen.
Minho lässt mich los, lehnt sich an eine Wand und grinst mich an.
"Los Jisungie. Entschuldige dich für gestern bei mir."
Ein teuflisches Grinsen liegt auf seinem Gesicht, was ihm am liebsten aus dem Gesicht wischen würde.
"Was meinst du? Ich erinnere mich nicht dich verletzt zu haben", meine ich provozierend.
Na toll.
Da sind wir also wieder.
Streitend und Provozierend.
Wir werden uns wohl niemals einfach nur gut verstehen und Spaß haben.
"Mich verletzt? Natürlich hast du das nicht. Wie könntest du auch. Du hast doch keine Macht über mich", gibt er mit wütend funkelnden Augen von sich.
Man Minho. Gib es doch zu, das ich dir auch etwas bedeute!
Er bedeutet mir doch auch etwas. Aber ich kann es ihm nur gegenüber zugeben, wenn er es auch tut. Immerhin ist er der Stärkere und er ist mit allem viel vertrauter. Er macht die ersten Schritte, das kann ich nicht. Und ich hab auch keine Lust, dass er das dann gegen mich verwendet.
Aber wieso ist er nur so stur und abweisend!?
"Warum soll ich mich dann entschuldigen?", frage ich also bloß.
"Weil du mich mit Absicht wütend machen wolltest. Und du hast mich und die Anderen angelogen."
"Ich dich wütend machen wieso das? Und mit was?"
"Mit was? Bist du eigentlich wirklich so blöd Jisung? Denkst du ich hab deine Lüge das du irgendein Mädchen treffen würdest nicht durchschaut? Wieso solltest du dich mit einem Mädchen treffen? Du bist schwul Jisung. Und du hast versucht mich damit wütend zu machen. Ich versuche dir zu helfen damit klar zu kommen und im erstbesten Moment verleugnest du alles?"
Als die Worte 'du bist schwul Jisung', seinen Mund verlassen, werde ich schon wieder so unfassbar wütend.
Wieso sagt er das so oft?
Ich hasse es. Und er weiß das auch.
Nach seiner Schimpftirade gehe ich auf ihn zu und drücke ihn gegen die Wand.
"Minho du weißt genau, dass ich es hasse das zu hören. Man wieso verstehst du nicht das ich meine Probleme damit hab?", frage ich ihn wütend und lasse dabei den Teil das ich ihn verleugnet habe völlig aus.
Ich meine, Natürlich habe ich das.
Denkt er ich gestehe das im ersten Moment direkt vor ALLEN?
"Du bist so schwach Jisung. Du bist so schwach das du es nicht einfach akzeptieren kannst. Willst du dir ewig vorgaukeln das es nicht echt ist? SIEH ES VERDAMMT NOCHMAL EIN", schreit er mir entgegen.
Sprachlos sehe ich ihn an. Wut kocht in mir hoch. Mein Blut rauscht in meinen Ohren und ich bin kurz davor, ihm eine reinzuhauen.
Doch ich mache den Fehler und sehe genauer in sein Gesicht. Meine Augen fallen auf seine Lippen. Seine super weichen und schönen Lippen. Sie sehen so verlockend aus.
Nein nein nein nein. Nicht jetzt. NICHT JETZT.
Doch ich kann nicht dagegen machen. Ein viel zu starkes Verlangen nach ihm überkommt mich. Gepaart mit Wut. Eine ganz schlechte Mischung.
Ich presse meine Lippen auf seine. Wütend beiße ich ihm auf die Unterlippe und schiebe meine Zunge in seinen Mund. Ich gehe fast schon grob vor, da ich mich vor Wut kaum beherrschen kann.
Verdammt kann er mich nicht einfach auch küssen !?
Endlich nach einigen Sekunden, erwidert er meinen stürmischen Kuss und ich stöhne in seinen Mund.
Er packt meine Schultern und dreht uns um, so das er mich nun gegen die Wand drückt. Die harte Wand presst sich in meinen Rücken und zeigt wie grob er mit mir umgeht.
Ich stöhne wieder auf. Seine Dominanz macht mich so schwach.
Doch genau in dem Moment hört er auf und tritt einen Schritt zurück. Sprachlos starte ich ihn an. Wie kann er nur...?
"Siehst du. SIEHST DU?", fährt er mich an.
"Du bist verdammt nochmal schwul. Jetzt sieh es doch ein und dann können wir weiter machen."
Ich schlucke und sehe ihn geschockt an.
Mein Herz klopft laut in meiner Brust und ich atme schwer.
Natürlich bin ich es. Bin ich...schwul.
Wie ich dieses Wort hasse.
Aber ja ich sehe es ja ein. Aber ich will es ihm eigentlich nicht gestehen. Es kratzt an meinem Ego Dinge vor ihm zuzugeben.
"OKAY JA?", antworte ich ihm genauso wütend.
"Du hast Recht OKAY?"
Er grinst mich fies an.
Wie kann er nur so ein Teufel sein??
"Womit habe ich Recht?", fragt er mich nun ernsthaft mit dem hinterhältigsten Grinsen was ich jemals gesehen habe.
Wäre ich nicht so süchtig nach ihm, könnte ich ihn einfach liegen lassen, aber das funktioniert wohl nicht.
"Ja Minho du hast Recht. Ich stehe auch auf Jungs", gebe ich von mir und seufze laut.
Er ist so verdammt anstrengend.
Und obwohl er mich jedes Mal fast verrückt macht mit seinem Benehmen, bin ich jetzt wieder ruhig. Die Wut ist abgeebbt. Mein Herz klopft in einem normalen Tempo und es ist keine Spur mehr davon zusehen, dass ich gerade total ausgerastet bin.
"Braver Junge. Dann lass uns jetzt weiter machen." Er streichelt mir über den Kopf und sieht mich mit leuchtenden Augen an.
Irgendwas an seiner Art wie er mir über den Kopf streichelt und sich mit einer einzigen Aktion über mich stellt, macht ihn noch viel heißer, als er eigentlich schon ist. Er setzt mich herab und betrachtet mich mit einem wilden Funkeln in den Augen. Und es macht mich an. Sowas von.
Ich will das er das weiter macht. Er soll alles kontrollieren. Soll sich über mich stellen.
Fuck er ist so heiß.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt