Chapter 40

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"Wo sind wir?", frage ich in die leicht unheimliche Stille.
Während unserer kleinen Wanderung durch den Wald ist es immer dunkler geworden und gerade das dichte Astwerk verstärkt das noch.
"An unserem Ziel", antwortet Minho bloß und schiebt ein paar Äste zur Seite. Meine Augen werden vor Aufregung immer größer und mein Herz klopft vor Nervosität.
Langsam kann Minho die Äste zur Seite biegen und dann schiebt er mich hindurch.
Was dahinter liegt, verschlägt mir doch glatt die Sprache.

Jisung POV

Meine Kinnlade fällt herunter und ich bewundere die Aussicht die sich uns bietet.
Vor uns breitet sich Seoul in einiger Entfernung aus.
Darüber der Himmel, welcher dunkel und bedrohlich, aber gleichzeitig magisch anziehend, aussieht. Durch die Dunkelheit ist er in ein schwaches grau-blau gefärbt. Dunkelgraue Wolken bedecken den Himmel und bauen sich zu hohen Türmen auf.
Zwischen Wolkenfetzen kann ich den Mond hervor scheinen sehen.
Seoul ist hell erleuchtet und man hört ganz leise die Autos von den großen Straßen. Wilde Lichter funkeln in einiger Entfernung und lassen die Stadt von innen heraus leuchten. Ganz außen erkennt man die kleineren Gebäude, an denen wir vorbei gefahren sind und zur großen Stadtmitte hin, werden die Gebäude immer größer, heller und strahlender.
Ein kunstvolles Hochhaus reiht sich am nächsten und gemeinsam ergibt sich eine wunderschöne Skyline.
Die Landschaft die uns von der Metropole trennt, besteht aus dem Wald, durch den wir gerade gelaufen sind und einigen Abschnitten aus Gras und kleinerer Vegetation.
Die Baumkronen der Bäume unter uns bewegen sich sanft im Wind und tragen ein angenehmes Rauschen an unsere Ohren.
Ein Windstoß weht meine Haare zurück und ich atme überwältigt ein und aus. Dieser Anblick ist so wunderschön und gleichzeitig kaum zu beschreiben.
Gänsehaut kriecht über meinen Rücken nach oben und ich reibe mir fröstelnd über meine Arme.
"Ist dir kalt?", flüstert eine sanfte Stimme an meinem Ohr.
Ich nicke zaghaft und warte auf Minho's nächsten Schritt. Er legt seine Arme von hinten um meine Taille und zieht mich fest an ihn. Wohlige Wärme kommt von ihm aus und erwärmt meinen Körper. Mir ist wirklich sehr kalt geworden.
"Es ist wunderschön hier", flüstere ich leise und bestaune diese Aussicht.
"Ich weiß. Ich hab gehofft das es dir gefällt, deswegen wollte ich es dir gern zeigen", meint Minho und mein Herz beginnt bei seinen Worten ganz aufgeregt zu klopfen.
Wir stehe hier oben auf dieser kleinen Ebene, umgeben von einem rauschendem Meer aus teilweise noch satten grünen Blättern, aber auch Blätter die schon gelb, rot gesprenkelt sind.
Und er wollte mir das hier gern zeigen? Weil er gehofft hat, dass ich es auch schön finde?
Ich drehe mich in seinen Armen um und sehe in sein hübsches Gesicht.
Seine braunen Strähnen wehen leicht im Wind hin und her und ich streiche sie ihm aus der Stirn um sein Gesicht vollständig sehen zu können. Seine Haut ist kalt, aber weich und glatt und ich kann meinen Finger nicht davon abhalten, seine Wangen zu streicheln und zu beobachten, wie er unter meinen Berührungen erschaudert.
Er blickt mich aus sanften, warmen, braunen Augen an und ich werde ein wenig rot unter seinem Blick. Es fühlt sich an, als ob er in mich hinein sehen könnte und meine tiefsten Wünsche und Träume sehen könnte. Dann sehe ich auf seine wunderschönen, weichen und einladenden Lippen. Sie sind so voll und sündig. Ich würde ihn am Liebstens jetzt schon wieder küssen. Und theoretisch hält mich auch niemand auf, immerhin sind wir ganz allein hier. Niemand der uns beobachten könnte oder beurteilen.
Aber deswegen hab ich mich nicht umgedreht.
Ich sehe wieder in seine Augen und lächle ihn an. Ich sollte mich bedanken für diese schöne Aussicht und das er mir diesen wunderschönen Ort gezeigt hat.
"Danke", flüstere ich deshalb und beuge mich zu ihm. Er kommt mir auf halber Strecke entgegen und hat schon seinen Augen geschlossen. Ich werfe einen letzten Blick auf seine scharfen und ausdrucksstarken Gesichtszüge und schließe dann auch meine Augen. .
Unsere Lippen berühren sich zärtlich und ich kann nicht anders, als gegen seinen Körper zu sinken und meine Arme um seinen Hals zu schlingen.
Langsam lösen wir uns voneinander und sehen uns tief in die Augen.
"Danke das du mir diesen Ort gezeigt hast. Bist du mit deiner Oma früher hier gewesen?", frage ich ihn interessiert.
Irgendwie kann ich mir einen kleinen Minho der aufgeregt den Weg hier hoch rennt, nur allzu gut vorstellen.
Er nickt und sieht dann in die Ferne. Seine Augen sind getrübt von Trauer und Schmerz, welchen ich kaum erahnen kann. Aber dann klärt sich sein Blick, all die Trauer und die Melancholie verschwindet aus seinem Gesicht und er lächelt mich an.
"Meine Oma hat diesen Ort geliebt. Sie hat mir erzählt, dass mein Opa ihr hier als sie sehr jung waren einen Heiratsantrag gemacht hat."
Ich kichere leise.
"Wirklich!?"
Er nickt und lächelt auch breit.
"Jap das hat. Sie waren gemeinsam hier, nachdem es ein diesen Unwetter gab. Als sie hier oben ankamen, müssen sie voller Dreck und Schlamm gewesen sein, durch die Wanderung durch den Wald. Meine Oma hat erzählt, dass sie erst dachte, er würde einen Spaß machen, aber als es ernst war, hat sie angefangen zu weinen."
Ich sehe ihn mit großen Augen an.
"Mein Opa ist vor meiner Oma gestorben und hat hier auch seine Asche verstreut."
"Oh das...das..." betreten sehe ich auf den Boden und weiß nicht, was ich sagen soll.
Die Geschichte mit seinen Großeltern ist total süß, aber das ich vielleicht auf seiner Asche stehe ist eher nicht so schön.
"Keine Sorge nicht direkt hier", beruhigt mich Minho und ich atme erleichtert auf.
Ich lege meine Arme fest um seinen Hals und sehe zu ihm auf.
"Ich freu mich, dass du mich mit hierher genommen hast. Die Aussicht ist wirklich toll."
"Kein Problem."
Er lächelt charmant und bringt mich dazu mich zu ihm zu strecken und meine Lippen auf seine zu legen.
Ein sanftes Kribbeln macht sich in meinem Körper breit, während er seine Lippen gegen meine bewegt.
Seine Hände streichen an meinen Seiten entlang und ich ziehe leicht an ein paar seiner weichen Strähnen. Alle Sanftheit verschwindet aus unserem Kuss und wir pressen uns hungrig gegeneinander. Seinen Lippen öffnen sich und seine Zunge bittet um Einlass in meinen Mund. Sofort öffnen sich meinen Lippen zu einem schmalen Spalt und unsere Zungenspitzen berühren sich.
Ein heißes Feuer entfacht sich in meinem Bauch und ich kann nicht anders als leise wohlige Geräusche von mir zu geben.
Immer wieder seufze ich leise und mache damit anscheinend auch Minho verrückt, denn er presst plötzlich seinen Unterkörper viel stärker gegen meinen und seine Hände graben sich in meine Taille.
Er weicht ein paar Schritte nach hinten aus und bringt uns von dem kleinem Plateau und der Kante weg.
Unsere Lippen lösen sich einen Moment voneinander und wir sehen uns an. Unsere Gesichter sind beide erhitzt und selbst in der Dunkelheit kann ich sehen, wie seinen Augen vor sich her leuchten. Sie sind wunderschön.
Wir laufen ein paar Schritte in stiller Übereinkunft nach hinten, bis Minho mich wieder fest packt und gegen den nächstbesten Baum drückt. Seine Unterarme legen sich neben mein Gesicht und sein Kopf füllt mein gesamtes Sichtfeld aus. Ich kann gar nicht anders, als ihn anzusehen.
Seine Augen passen sich plötzlich den Schatten der Umgebung an und er sieht mich an wie eine Raubkatze.
Sein Blick hypnotisiert mich fast schon und ich kann meine Augen nicht von ihm lösen. Er fesselt mich einfach nur mit der Art und Weise wie er vor mir steht und mich mit seinen Blicken auszieht und mich beansprucht.
Ich erschaudere unter seinem wachsamen Augen. Noch nie hat er mich allein mit seinen Blicken beansprucht und ich bin noch nie so schwach geworden. Zum Glück lehne ich an diesem Baum, sonst wären meine Knie schon ganz weich geworden und er hätte mich fest halten müssen. Und diese Blöße will ich mir dann doch nicht geben.
Wie kommt es bloß, dass er mich nur mit seinem Aussehen und seinen Augen so fertig machen kann. Ich bin gerade wie flüssige Butter in seinen Händen und wenn er wöllte, könnte er jetzt alles mit mir machen und ich würde niemals Nein sagen.
"Ist das deine Masche?", frage ich deshalb mit kratziger Stimme. Ich schlucke in paar Mal, aber dieses Gefühl verschwindet nicht.
"Meine Masche?", fragt Minho nach und lacht schnaubend.
"Du bringst die Jungen, die du heiß findest, hier her, zeigst ihnen diese atemberaubende Aussicht und danach sind sie bereit alles für dich zu tun und du kannst mit ihnen machen was du willst?"
Meine Stimme klingt immer noch total rau und ich kann nicht anders, als mich darüber zu ärgern. Ich muss ihn ja nicht noch mehr bestätigen, wie sehr er mich beeinflusst.
Jetzt sieht er mich erst verwirrt und dann lachend an.
"Du bist also bereit alles für mich zu tun, egal was ich jetzt sage?", fragt er mit einem teuflischen Grinsen nach.
Ich schlucke ängstlich. Naja Nein sagen kann ich ja jetzt nicht mehr, immerhin hab ich es ihm schon gerade eben bestätigt. Aber das ändert nichts daran, dass ich jetzt Angst vor seinen nächsten Worten habe.
Ganz vorsichtig nicke ich und warte mit klopfendem Herzen auf seine Antwort.
Ein unheimlicher Schimmer tritt in seine Augen und er grinst mich noch böser und verteufelter an.
Dann beugt er sich zu meinem Ohr und als seine Nasenspitze meinen empfindlichen Hals streift, erschaudere ich und sehe ihn dann mit großen Augen von der Seite an.
"Ich will das wir zu Hause etwas neues ausprobieren okay?", seine Stimme ist ganz rau, vor unterdrückter Leidenschaft und Erregung.
Ich schlucke wieder und habe das Gefühl, dass er sich mir gegenüber noch nie so dominant und überlegen gezeigt hat. Noch nie hat er diese Seite gezeigt, in welcher er so weit ist, dass er mir etwas befiehlt, beziehungsweise genau festlegt, was wir machen. Und auch ich bin ihm noch nie so unterlegen gewesen wie jetzt gerade.
"Ja Sungie?", haucht er seidig in mein Ohr und ich wimmere auf.
Seine Worte und sein ganzes Auftreten machen mich so geil. Allein bei seinen Worten bin ich schon ganz hart geworden, ohne das er mich zusätzlich anfassen musste.
Dann nicke ich kurz und er entfernt seinen Kopf wieder von meinem Ohr.
Ich lecke mir über meine Unterlippe und sehe ihn aus vermutlich sehr erregten und ungeduldigen Augen an.
Ich bin so angeturnt. Er muss irgendwas machen, damit ich ein bisschen runter fahre.
"Baby du siehst so needy aus. Mach ich dich so geil?", fragt er provozierend und grinsend.
Ich wünschte ich könnte jetzt verneinen, aber ich bin ja wirklich nur durch ihn so hart und ich kann nichts anderes machen, als ihn zu bestätigen.
Also werde ich erst ganz rot, schlage meine Augen nieder und nicke dann leicht.
Er scheint meine Erregung noch gar nicht richtig bemerkt zu haben. Meine Jacke verdeckt alles und so ist es fast schon ein bisschen weniger peinlich.
Minho greift hart nach meinem KInn und drückt es bestimmt nach oben. Ich sehe ihn aus großen Augen an und erstarre dann, als er einen kleinen Schritt näher kommt, ein Bein zwischen meine schiebt und seinen Körper dann an meinen presst.
Ich bemerke die riesige Beule die sich jetzt an meine Leisten presst. Er ist auch hart.
Fuck das ist schon wieder viel zu viel für mich. Ein Knoten aus Verlangen und Erregung bildet sich in meinem Bauch und mir wird ganz heiß.
Mein Kopf kommt nie auf den Gedanken klar, dass ich der Grund bin, warum er immer so hart und erregt wird.
Mein Atem geht schwer und ich sehe ihn aus benebelten Augen an.
Er beugt sich zu mir und legt seine Lippen auf meine. Sein Kuss ist allerdings weder stürmisch, noch hungrig oder verlangend.
Sondern einfach nur intensiv und langsam. Seine Lippen bewegen sich fast schon qualvoll langsam auf meinen. Ich folge seinen Bewegungen und konzentriere mich dabei nicht mehr auf meine Erregung sonder nur noch auf unseren Kuss und seine sündigen Lippen.
Als er sich von mir löst, sehe ich ihn fragend an. Was sollte dieser Kuss?
Na gut, ich gebe zu er hat geholfen, mich aus meinen Gedanken zu entreißen.
"Jetzt wo du wieder klar denken kannst, können wir ja weiter gehen ", meint er ganz trocken und bringt mich damit zum lachen.
Er grinst ebenfalls und ich kann nur den Kopf über diese merkwürdige Situation schütteln.
Er löst sich und streicht sich durch die Haare.
"Komm wir kümmern uns später um unser Problem."
Er streckt mir die Hand entgegen und zieht mich von dem Baum weg.
"Okay", meine ich leise und verlegen und verschränke meine Finger wieder mit seinen.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt