"Ich will noch bleiben", jammert er und sieht mich bittend an.
"Aber gern", sage ich und lächle ihn wieder an.
"Können wir nochmal tanzen?", fragt er und sieht mich aus hoffnungsvollen großen Augen an.
Ich nicke und ziehe ihn ein weiteres Mal auf die Tanzfläche.Minho POV
Zum Glück ist die Musik gerade etwas langsamer und ich ziehe Jisung an meine Brust. Er legt seinen schweren Kopf auf meiner Schulter ab und küsst immer wieder meinen Hals.
Vorsichtig wiege ich uns zur Musik hin und her und halte ihn fest in meinen Armen.
"Schlafen wir bei mir?", fragt Jisung leise und ich nicke.
"Hab ich gedacht. Ich hab noch einen Rucksack in Chans Auto, den wir dann holen müssen. Da hab ich mein Zeug drin."
"Aber wieso das denn? Du kannst doch meine Sachen haben?", fragt er und hebt fragend seinen Kopf.
"Ja ich weiß, aber ich hab mir halt etwas mitgebracht."
Aufgeregt beginnen seine Augen zu funkeln und ich kann schon sehen, wie es beginnt in seinem Kopf zu rattern.
"Hast du irgendwas bestimmtes mit?" Ich schlucke unauffällig und versuche eine verwirrte Miene aufzusetzen. Ich darf mich jetzt nicht verraten.
"Was soll ich denn Bestimmtes dabei haben?"
"Keine Ahnung. Schlafen wir heute endlich miteinander?", fragt er hoffnungsvoll. Kurz halte ich meine Luft an und setze dann eine beleidigte Miene auf.
"Immer musst du das fragen. Wir können den Abend doch auch einfach so genießen oder?" Schmollend dreht er seinen Kopf weg und ich spüre wie seine Hände an Festigkeit verlieren.
"Hey...sei nicht traurig okay? Ich will doch, dass es schön wird."
Er verdreht die Augen und sieht mich immer noch schmollend an. Anscheinend zieht die Ausrede wohl nicht mehr wirklich.
"Ich weiß, aber das ist mir inzwischen scheiß egal. Ich will einfach nur, dass wir endlich vögeln. Bitte...ich will wissen wie du dich in mir anfühlst und endlich auch diesen letzten Schritt gehen. Ich fühl mich so leer ohne dich. Mein Hintern möchte unbedingt von dir ausgefüllt werden." Okay, da spricht deutlich der Alkohol aus ihm. Wie komm ich da jetzt bloß wieder raus?
"Beruhig dich. Es wird nicht mehr lange dauern, okay?" Immer noch genervt, nickt er einfach und legt seinen Kopf wieder auf meine Schulter. Ich verziehe mein Gesicht zu einem Grinsen und tanze weiter, als ob nichts passiert wäre.
Irgendwann spüre ich wie schwerfällig sich Jisung bewegt und hebe sein Kinn an. Seine Augen sind ganz schläfrig geworden.
"Lass uns nach Hause gehen", sage ich und nehme seine Hand.
"Damit wir wieder nebeneinander einschlafen, ohne uns auch nur mit einer Fingerspitze anzufassen. Tolle Aussicht", seine Stimme klingt super sarkastisch, doch ich ignoriere seinen Einwand einfach. Schließlich ist es heute genug Warterei gewesen. So schlecht sind die Aussichten also nicht.
Anscheinend hat uns aber jemand gehört, denn plötzlich wird Jisungs Hand einfach aus meiner gelöst.
"Wenn dein Freund dich nicht genug befriedigt, kannst du gern mit zu uns kommen", sagt eine Stimme, die ebenfalls schon sehr betrunken klingt.
Wütend wirbel ich herum und starre den Jungen an, der es wagt meinen Sungie anzufassen und so etwas zu behaupten.
Unglaublich, doch ich erkenne den Typ wirklich. Er ist aus meinem Jahrgang und er hat schon länger ein Auge auf Jisung geworfen. Zumindest habe ich ihn mal bei einem Toilettengang unfreiwillig belauscht. Jetzt macht er mich nur umso wütender.
Er hat seinen Arm von hinten um Jisungs Hüfte gelegt und versucht sich an meinen Freund zu pressen. Wütend balle ich meine Hände zu Fäusten und spanne meinen Körper an.
Jisung sieht mich aus großen, ängstlichen Augen an und kann sich kaum bewegen. Er ist wie erstarrt vor Angst.
"Lass ihn los", sage ich mit zusammengepressten Lippen. Meine Stimme bebt vor Zorn.
"Wieso das denn? Hast du ihn etwa nicht gehört, Minho? Er scheint wohl unzufrieden zu sein. Fickst du ihn etwa nicht gut genug?" Ich starre ihn aus zusammengekniffenen Augen an und überlege, wie ich ihm Jisung entwenden kann, ohne das ich ihm weh tue oder der Typ ihn noch fest hält und ihn noch länger berührt.
"Lass ihn los Jinhyuck", fauche ich und bin kurz davor ihm eine reinzuhauen.
"Ich glaube dein Freund will nicht mit dir kommen", sagt er wieder und hat mich damit lange genug provoziert.
Mit einem schnellen Schritt stehe ich vor ihm und stoße ihn weg. Gleichzeitig greife ich unter Jisungs Arme und ziehe ihn an mich. Jinhyuck ist zum Glück so betrunken, dass er gar nicht schnell genug reagieren kann.
Ich schiebe Jisung hinter mich und starre den Jungen aus meinem Jahrgang an.
"Vergreif dich noch einmal an ihm und ich schwöre dir, du wirst dich vor Angst nicht mehr in die Schule trauen", zische ich ihn an und merke wie er unter meinem Blick deutlich zusammen schrumpft. Ohne auf eine Antwort zu warten, drehe ich mich zu Jisung um, welcher geschockt auf den Boden starrt.
Vorsichtig lege ich meine Hände auf seine Wange und hebe seinen Kopf etwas an. In seinen Augen glänzen kleine Tränen und mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. Schnell ziehe ich ihn in meine Arme und flüstere ihm ein paar beruhigende Worte ins Ohr. Er nickt daraufhin und wir lösen uns wieder ein bisschen. Er sieht zu mir auf und stürzt sich auf meine Lippen. Fast schon verzweifelt beginnt er mich zu küssen und seine Zunge zwischen meine Lippen zu drängen. Begierig auf seine Nähe gehe ich auf seinen Kuss ein. Er krallt sich in meine Haare und ich drücke ihn an seinem Po gegen meinen Körper. Atemlos lösen wir uns wieder voneinander und ich sehe in seine Augen, die mich geweitet ansehen.
"Ich pass auf dich auf, keine Sorge", flüstere ich und streichle seine Wange. Er schmiegt sich an meine Hand wie eine meiner Katzen.
"Ich weiß, ich wollte nur allen nochmal klar machen, dass ich zu dir gehöre und mich keiner mehr haben kann." Ich grinse über seine Intention und küsse ihn noch einmal.
"Können wir jetzt nach Hause?", fragt er und ich nicke sofort.
Wir gehen zurück zu den Anderen, wobei ich diesmal mehr darauf achte, dass er sich direkt vor mir befindet und ich wie sein dunkler Schatten aussehe. Niemand darf sich ihm einfach so nähern. Er gehört nur mir. Mir ganz allein.
"Wir machen los", sage ich, als wir an unserer Loge angekommen sind. Die anderen nicken nur.
Felix ist an Changbins Schulter gelehnt und es sieht so aus, als ob er auch gleich einschlafen würde.
"Ich denke wir kommen mit", sagt Changbin nach einem Blick auf seinen Freund. Gemeinsam nehmen wir unsere Sachen und gehen auf den Ausgang zu. Chan kommt zu mir und beugt sich näher an mein Ohr.
"Was war das gerade auf der Tanzfläche?" Er hat es also gesehen.
"Jinhyuck. Er hat Jisung angemacht und mir aus der Hand gezogen. Dieser Bastard", fauche ich und spüre wieder diese Wut auf ihn. Chan nickt verstehend und läuft auf Jisungs andere Seite. Den Jüngeren flankierend laufen wir nach draußen und sobald ich die kühle Nachtluft spüre, atme ich einmal tief durch und der Druck in meinem Kopf lässt nach. Diese stickige Luft in Clubs und auch bei anderen Feiern lässt mich so unwohl fühlen und ich werde viel schneller aggressiver, als sonst.
Wir laufen erst zu Chan Auto und ich nehme mir meinen Rucksack. Chan zwinkert mir zu, da er ja genau über meinen Plan Bescheid weiß. Changbin und Felix setzen sich zu ihm auf die Rückbank und Felix Kopf fällt sofort auf Changbins Schulter und es wirkt so, als ob er schon eingeschlafen wäre.
"Einen schönen Abend euch zwei noch", sagt Chan und verabschiedet sich von uns. "Und Jisung, sorg dich nicht um diesen Typen. Wir werden uns um den noch kümmern." Mein Freund nickt erleichtert. Wir treten einen Schritt zurück und Chan fährt los.
Gemeinsam schlendern wir zu Jisungs Auto und ich fahre uns zu seiner Wohnung zurück. Unterwegs schweigen wir. Ich bin etwas aufgeregt vor dem was jetzt gleich kommen wird. Jisung hat seinen Kopf an die kühle Scheibe gelehnt und seine Augen geschlossen.
Man könnte meinen er schläft, doch ich sehe wie sich seine Brust regelmäßig und in einem schnellen Tempo hebt und senkt. Er denkt sicher nur über den Abend nach und schläft noch nicht.
Bei ihm angekommen steigen wir aus und ich laufe ums Auto herum, da Jisung keine Andeutungen macht, von allein aufzustehen. Ich schultere meinen Rucksack und öffne dann seine Tür. "Kannst du mich tragen?", fragt er mich niedlich und ich kann nicht verhindern über sein bittendes Gesicht zu lächeln. Er sieht so süß aus. Fast schon unschuldig.
Ich nicke und und schlinge meine Arme unter seine schmalen Oberschenkel und seinen Rücken. Dabei fühlt er sich viel zu leicht in meinen Armen an. Er sollte wirklich mehr essen.
Im Fahrstuhl lehne ich mich an die kühle Wand aus Metall und sehe auf den Jüngeren herunter. Er hat seine Arme um meinen Hals geschlungen und sieht ebenfalls zu mir auf.
"Ich sagte ja, wir müssen auf dich aufpassen. Du siehst einfach zu heiß aus." Er lächelt schwach und lehnt seinen Kopf an meine Brust. Leise höre ich ihn gähnen und dann öffnet sich die Haustür. Ich stelle ihm vor seiner Tür ab und er schließt uns auf.
"Weißt du, auch wenn ich Angst vor diesem Typen hatte, konnte ich nur dich anschauen, weil ich wusste, dass du mich beschützen wirst." Ich lächle über seine Worte und lege meine und seine Jacke auf einem Stuhl ab.
"Und weil du wütend verdammt heiß bist."
Ich grinse nur und erwidere erstmal nichts. Vielleicht erzählt er in seinem Zustand gleich noch mehr Dinge, die er sonst eher verschweigen würde.
"Vielleicht sollte ich dich auch mal so sauer machen. Dann kannst du mir meinen Hintern versohlen und ich werde es genießen." Überrascht ziehe ich bei seinen gemurmelten Worten eine Augenbraue hoch und grinse dann nur weiter vor mich hin. Er hat sich vor mich, unelegant auf den Boden gesetzt und zieht sich langsam seine Schuhe aus und murmelt weiter irgendwelche Sachen vor sich hin.
Vielleicht sollte ich ihn öfter mal abfüllen, damit er mehr solcher Sachen sagt, denke ich mir und stelle mir das ganze zu bildlich vor.
"Komm Hyung wir gehen schlafen", sagt er und zieht ins Schlafzimmer. Schnell greife ich noch nach meinem Rucksack, den ich vorher nur auf dem Boden abgestellt habe.
"Willst du noch vorher duschen gehen?", frage ich, als ich hinter ihm im Schlafzimmer ankomme und er sich schon sein Oberteil ausgezogen hat. Staunend trete ich näher und betrachte seinen schönen Oberkörper.
"Warum denn das? Ich war vorher schon duschen", meckert er rum und verschränkt beleidigt seine Arme vor der Brust. Ich kann nur wieder über seine Benehmen schmunzeln.
"Das mag ja sein, aber du hast einiges getrunken und ich würde mich freuen, wenn du nicht nach Alkohol und anderen billigem Parfum riechst", sage ich die schnellste Ausrede die mir einfällt. Ich brauche etwas Zeit um alles vorzubereiten.
"Oh Gott, stinke ich?", fragt er besorgt und riecht an seinem Oberteil. Sein betrunkenes Ich ist wirklich zum schießen.
"Nein du stinkst nicht baby. Aber ich würd mich freuen, wenn du nach deinen Shampoo und Duschbad riechen würdest."
Er nickt beruhigt und zieht sich schnell seine Hose aus, damit er ins Bad gehen kann. Dabei fallen mir fast die Augen aus dem Kopf, als ich seine Unterwäsche sehe. Okay, vielleicht habe ich es mit der Warterei in letzter Zeit etwas übertrieben. Er wollte mich damit ganz sicher verführen. Und das hätte er auch geschafft, wenn ich nicht sowieso schon vorgehabt hätte, ihm heute endlich wieder näher zu kommen.
Er bemerkt meinen Blick jedoch gar nicht, läuft einfach an mir vorbei und haucht mir einen Kuss auf die Wange. "Bis gleich, Hyung", flüstert er und verschwindet. Einen Moment starre ich ihm hinterher, unfähig irgendwas zu tun oder etwas zu denken und dann fällt mir ein, dass ich ja nicht so lang Zeit hab, bis er fertig mit duschen ist.
Also öffne ich meinen Rucksack und beginne alles vorzubereiten.Als ich höre, wie das Wasser im Bad gestoppt wird, stehe ich vom Bett auf. Noch einmal betrachte ich mein Werk und nicke zufrieden. Schnell trete ich aus dem Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Jisung kommt aus dem Bad und sieht mich überrascht an. Er hat nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen und kleine Wassertropfen laufen an seinem Oberkörper herab. Ich laufe ein paar Schritte auf ihn zu und lege meine Hände auf seine Seiten. Er sieht zu mir hoch und blinzelt ein paar mal. Zum Glück fällt mir auf, dass sein Blick etwas klarer geworden ist und sich die Wirkung des Alkohols geschmälert hat. Um so besser, er soll schließlich bei vollem Bewusstsein Sein.
Ich beuge mich zu ihm und fange hungrig seine Lippen ein.A/N seid ihr aufgeregt, wie es weiter geht:)?
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I Can't take my eyes off you || Minsung ff
أدب الهواةBis jetzt lief Jisungs Leben so wie bei den meisten Jugendlichen. Mit seinem besten Freund Felix verbringt er viel Zeit und lernt so auch Changbin, Minho und Chan kennen. Und obwohl es Jisung nicht versteht, wird er von Minho immer wieder angezogen...