Chapter 53

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Minho POV

Verwirrt schaue ich auf den Kleinen runter. Weinend und schluchzend sitzt er auf meinem Schoß und ich kann nichts tun außer zu hören.
Ich hasse es, dass ich nichts für ihn tun kann. Was quält ihn denn so?
Ich kann verstehen wenn er nicht mit mir, über was auch immer für welche Probleme reden will, aber er hat sich ja nicht mal Felix anvertraut, wie ich mitbekommen hab.
Ich will ihm helfen, auch wenn er und ich...naja also...auch wenn wir nur...so etwas mit rummachen haben.
Ich weiß nicht was genau wir sind. Ich will das aber auch nicht wirklich raus finden. Ich hab so große Angst, dass das Ganze in eine ganz falsche Richtung laufen wird.
Ich darf keine Gefühle für ihn entwickeln. Da bin ich mir ganz sicher.
Er würde mich sonst von sich stoßen.
Wenn er schon so große Probleme damit hatte, sich überhaupt erstmal einzugestehen, dass er auf Jungs steht, dann würde er es niemals verstehen, wenn ich plötzlich auf ihn stehen würde. Da er selbst niemals so fühlen würde.
Zum Glück bin ich aber nicht so weit.
Ich verbiete mir jeden Gedanken an ihn der nicht sexuell ist. Ich will ihm nur alles zeigen. Ihm zeigen wie viel Spaß wir untereinander haben können. Wie viel Spaß er auch mit anderen Jungs haben kann.
Und so wie es aussieht, genießt er das bis jetzt auch immer. Gott seine Töne werden mich irgendwann nochmal verrückt machen. Jedes Mal will ihn fester an mich pressen, ihm die Sachen vom Leib reißen und ihn so lang verwöhnen bis er total fertig ist.
Aber ich will gleichzeitig vorsichtig sein. Er ist noch so jung und unerfahren. Ich will ihn nicht verschrecken, denke ich innerlich grinsend.
Ein weiteres Schluchzen reißt mich zurück.
Stimmt er sitzt ja immer noch auf mir.
Verdammt wenn ich ihm bloß irgendwie helfen könnte. Nachdem Chan mir am Wochenende erzählt hat, dass er Jisung völlig fertig angetroffen hat, konnte ich die Sorge um ihn nicht unterdrücken.
Auch wenn ich keine Gefühle für ihn habe, sehe ich mich trotzdem als der Ältere in der Position mich um ihn zu kümmern. Ähnlich wie Chan.
Immer mehr Schluchzer lassen seinen kleinen Körper erbeben und ich versuche ihn streichelnd zu beruhigen. Aber das hilft nicht.
"Kleiner, beruhig dich", flüstere ich ihm zu. Doch er schüttelt nur seinen Kopf und weint weiter. Wie groß muss der Schmerz in ihm sein das er nicht aufhören kann?
Mein Herz zieht sich unangenehm  zusammen.
Na gut.
"Okay dann wein", flüstere ich wieder.
Um ihm zu zeigen, dass meine Aussage nicht böse gemeint ist, ziehe ich ihn ganz fest an mich.
Meine Arme umschließen seinen kleinen Körper und eine Hand fährt in seine Haare. Sie sind ganz weich und fühlen sich toll unter meinen Fingerspitzen an.
Langsam wird sein Schluchzen weniger und ich atme erleichtert auf. Vielleicht geht es ihm etwas besser, nachdem er das einmal raus gelassen hat.
Sein Kopf auf meiner Schulter dreht sich und er rückt seinen Kopf näher an meinen heran.
Was hat er vor?
Langsam legen sich seine Lippen auf meine Haut für einen zarten Kuss. Ich erschaudere und erstarre zugleich unter diesem Kontakt und warte nur darauf, was er als nächstes machen wird.
Seine Anspannung löst sich und er liegt ohne Kraft auf mir. Seine Atmung und sein schneller Herzschlag beruhigen sich langsam und ich merke, dass er nicht mehr ganz anwesend ist.
"Sungie?", frage ich ganz leise, doch es kommt keine Antwort zurück. Er muss wohl eingeschlafen sein. Lächelnd schiebe ich ihn ein Stück von mir und sehe tatsächlich in sein schlafendes Gesicht.
Na gut, dann werde ich es mir auch mal bequem machen. Die ganze Zeit will ich ihn nicht auf mir sitzen haben.
Ich lege ein Kissen zurecht und drehe mich auf der Couch langsam damit ich ihn nicht wecke.
Mit einer Hand halte ich ihn an Ort unf Stelle und mit der anderen stütze ich mich selbst ab, während ich mich langsam auf den Rücken lege.
Sein Körper fällt mit mir und drückt mich leicht in die Kissen.
Als ich endlich ganz liege, sehe ich wieder auf ihn hinab. Sein Körper ist ein Stück nach unten gerutscht und sein Kopf liegt auf meiner Brust.
Ich angle mir die Decke und breite sie über uns beide aus.
Ein Bein lege ich über seine und halte sie so fest. Meine Arme legen sich um ihn und langsam schließe ich meine Augen auch.
Seine langsame Atmung und das Heben und Senken seines Brustkorbes machen mich genauso schläfrig. Schnell stelle ich noch einen Wecker für in einer Stunde ehe meine Augen zu fallen und ich unter ihm einschlafe.

Langsam öffne ich meine Augen wieder, als ich eine Bewegung ausmache.
Gegen das Licht anblinzelnd, sehe ich auf Jisung. Er ist von mir runter gerutscht, wobei ich ihn wohl so fest gehalten habe, dass ich mich mit ihm auf die Seite gedreht habe.
Meine Arme sind immer noch um ihn gelegt und sein Gesicht im Stoff meines Pullovers vergraben.
Mein oberes Bein liegt wieder über seinen. So wird er mir auf jeden fall nicht entwischen.
Die Bewegung kam von seinem Arm. Langsam hebt er ihn an und fährt sich über seine geröteten Wangen.
Man sieht er niedlich aus. Ich unterdrücke ein Kichern und sehe ihm nur dabei zu, wie er langsam wieder zu sich findet.
Seine Augen öffnen sich leicht. Allerdings kann er sicher nichts richtig erkennen. Er liegt ja immer noch an mich gepresst da.
Wie soll ich jetzt bloß mit ihm umgehen?
Er hat so viel vor mir geweint. Es geht ihm wohl echt nicht gut und ich kann nichts machen, außer ihm vielleicht zuhören.
"Kleiner", flüstere ich deswegen nur und lenke die Aufmerksamkeit auf mich. Er dreht seinen Kopf und sieht zu mir auf.
"Minho!", stößt er überrascht aus und blinzelt ein paar mal verwirrt.
"Was machen wir hier?"
Er sieht sich fragend an. Hat er das schon wieder vergessen?
"Es ging dir nicht so gut", meine ich bloß und kann zusehen wie die Erinnerungen zurück kommen.
"Oh", meint er nur leise und dreht sich beschämt weg.
Maaaan, das muss ihm doch nicht unangenehm sein. Ich hebe sein Kinn an und bringe ihn dazu, mich wieder anzusehen.
"Hey", spreche ich ihn sanft an.
Unsere Blicken verbinden sich und ich spüre wie ich ich mich langsam in seinen Augen verliere.
Schnell schlucke ich und reiße mich von seinem zuckersüßen Anblick los.
"Das muss dir nicht peinlich sein. Es ist okay. Dir geht es nicht gut und es ist völlig okay, wenn du das mal raus lässt", spreche ich leise.
Er nickt und schließt seine Augen wieder erschöpft. Ich lege meinen Arm wieder um ihn und ziehe ihn zu mir hoch. Unsere Gesichter sind nun auf gleicher Höhe und ich kann in sein schönes Gesicht schauen.
Er ist wirklich schön. Wunderschön.
Er schlägt seine Augen überrascht auf und sieht mich an.
Sein Blick wandert über mein Gesicht und bleibt an meinen Lippen hängen.
Fast muss ich grinsen, als ich sehe wie Lust in seine Augen tritt. Und noch etwas anderes, was ich nicht richtig deuten kann. Vielleicht sowas wie...Sehnsucht? Was auch immer.
Viel mehr werden seine Augen dunkler vor Verlangen und Lust mich zu küssen. Er ist wirklich schnell abzulenken. Aber vielleicht ist es das? was er brauch? Soll ich es versuchen?
Ohne die Frage zu beantworten, beginnt mein Körper schon von allein zu handeln. Langsam lasse ich meine Zungen über meine Unterlippe fahren und befeuchte diese minimal.
Seine Augen werden groß. Plötzlich kämpft er sich aus meinem Griff frei und setzt sich auf.
"Was machst du?", frage ich ihn verwirrt.
Vielleicht war es doch keine gute Idee.
Doch er drückt mich einfach nur mit dem  Rücken in die Couch und klettert auf mich. Breitbeinig setzt er sich genau auf meinen Schritt und beginnt sofort seine Hüften leicht zu kreisen.
Seine Hände fahren über meine Brust und zu meinen Schulter.
Er schiebt meine Arme über meinen Kopf und hält sie dort fest. Mit großen Augen sehe ich ihn überfordert an. Was hat er denn jetzt vor!?
"Jisung...ich...willst du das jetzt? Ich meine...nicht das es schlecht ist...aber ich dachte es geht dir nicht so gut", bringe ich stotternd hervor. Noch völlig überrascht mit dieser Situation.
"Doch", sagt er krächzend und lehnt sich zu mir um seine Lippen auf meine zu pressen.
Bereitwillig empfange ich ihn und schließe schnell meine Augen. Sofort schießt wieder Leidenschaft durch mein Blut und ich spürte wie meine Lust zum Leben erwacht.
Lust die nur er stillen kann. Ich entziehe ihm meine Handgelenke und verschränke stattdessen unsere Finger miteinander. Dadurch kann ich ihn auf fest halten und es gibt mir das Gefühl, ihm nicht völlig zu unterliegen.
Er seufzt leise. Unsere Lippen bewegen sich im Einklang miteinander und sofort drängt er seine Zunge gegen meine Lippen.
Wenn er es so will, kann er es gerne haben. Also öffne ich meine Lippen bereitwillig und begrüße ihn mit einem sanften Stupsen.
Dieser Kontakt lässt ihn leise stöhnen und ich kann nur unter ihm grinsen und kaum verhindern, dass sich kein Körper durch seine Geräusche anspannt und mein Blut zwischen meine Beine wandert.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt