Chapter 142

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Jisung POV

"Ich bin draußen, kommst du?", fragt Minho durchs Telefon, während ich mir schon die Schuhe anziehe und noch eine Jacke überwerfe.
"Bin sofort bei dir", verabschiede ich mich und schließe die Tür hinter mir. Kurz muss ich auf den Fahrstuhl warten, mit dem ich dann nach unten fahre.
Minho wartet im Auto und winkt mir zu, als ich auf ihn zulaufe.
"Hi baby", begrüßt er mich, als ich neben ihm auf den Beifahrersitz schlüpfe und beugt sich für einen Kuss zu mir.
"Hi, und wo gehen wir hin?", frage ich sofort und schnalle mich an. Erwartungsvoll sehe ich zu ihm.
"Das wird eine Überraschung", sagt er bloß, lächelt geheimnisvoll und startet dann den Motor.

"Es ist schön hier."
Ich nicke bestätigend.
Die Aussicht die sich vor uns auftut ist wirklich besonders. Man hat einen freien Blick über Seoul und sieht da erst wie groß die Stadt wirklich ist. Von hier oben hat man einen klaren Kopf und eine sanfte Brise um die Nase.
Und obwohl wir sehr weit oben sind, weht nur ein leichtes Lüftchen. Die Geräusche der Autos und Züge ist gedämpft und nur als leises Hintergrundrauschen auszumachen.
Ein innerer Frieden überkommt einen, wenn man von außen so auf das ganze Großstadt Chaos sieht. Hier oben erreicht einen nichts davon. Du kannst nur zusehen und dich wundern wie schnell man davon eingenommen wird und vergisst, dass es noch eine Welt außerhalb der Stadt gibt.
Minho tritt hinter mich und dreht mich sanft um, damit ich ihn ansehen kann. Hinter ihm ist eine Picknickdecke ausgebreitet, auf der viele kleine Pappschachteln stehen.
Gemeinsam setzen wir uns, wobei ich meinen Kopf nach kurzen Überlegen auf seinem Schoß lege und ihn von unten aus anlächle. Er sieht überrascht zu mir runter und erwidert dann aber mein Lachen.
"Fütterst du mich?", frage ich und sehe ihn bittend an. Er nickt sofort und packt ein paar Stäbchen aus.
Abwechselnd steckt er mir kleine Häppchen in den Mund die ich genüsslich kaue und hinunterschlucke.
"Ich bin...", setzt Minho irgendwann an zu sprechen und weckt mich damit aus meinem halben Schlaf.
"...sehr glücklich", antwortet er bloß und sieht zu mir runter.
Die Erleichterung darüber, dass er nun endlich mit allen Prüfungen durch ist und einen Teil davon auch schon mit sehr gut bestanden hat, spricht deutlich aus seinen Augen.
Er braucht nichts weiter sagen, ich kann ihn auch mit diesen wenigen Worten verstehen und sein Glücksgefühl nachempfinden.
"Ich weiß", antworte ich deshalb nur, fasse nach seiner Hand und führe sie ein meine Lippen.
Jeden Finger liebkose ich und halte ihn dann fest in meiner Hand.
"Was möchtest du jetzt mit so viel freier Zeit machen?", frage ich und blicke zu ihm auf.
"Sie mit dir verbringen."
Ich kichere bei seiner ehrlichen und direkten Antworte und gebe seiner Hand noch einen Kuss.
"Aber was machst du, wenn ich wieder zur Schule gehen muss. Was machst du das Jahr über? Willst du ins Ausland oder gleich studieren?"
"Mh, genau weiß ich das noch nicht. Aber ich weiß schon, dass ich dieses Jahr noch auf dich warten werde. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Geld für ein Auslandsjahr aufbringen könnte und gleich weiter lernen, klingt jetzt auch nicht allzu verlockend. Später ganz sicher, vielleicht schon nächstes Jahr, aber wer weiß was da ist. Erstmal lebe ich ihm hier und jetzt. Zusammen mit dir."
Er beugt sich zu mir und gibt mir einen zärtlichen Kuss, der alles in mir zum Kribbeln bringt.
Dieser Minho, der jetzt hier mit mir sitzt, diesen habe ich am Liebsten vor mir.
Ich liebe ihn natürlich nicht weniger, wenn er im Stress ist oder es ihm schlecht geht. Doch so locker und luftig er gerade alles sieht und wie befreit er wirkt, gibt mir große Hoffnung.
Ihm scheint es gut zu gehen und ich hoffe wir können mit diesem besonders ängstlichen Teil in ihm auch abschließen, auf das er sich nur noch freiwillig und aus Lust in diesen Zustand begibt.
"Ich denke ich werde mir irgendwo einen Job suchen. Junge gut aussehende Männer sind schließlich immer viel gefragt", sagt er bloß und streckt seine Brust übertrieben hinaus.
Ich haue ihm leicht auf den Oberschenkel und schüttel nur meinen Kopf über seine Art.
"Was denn!?", protestiert er gleich und sieht mich empört an.
"Jetzt sag nicht, du findest mich nicht auch gut aussehend." Gespielt verletzt fasst er sich ans Herz und fällt nach hinten auf die Decke.
"Mein armes Herz", klagt er leidend und ich muss laut lachen.
Grinsend krabble ich über ihn, bis mein Gesicht genau über seinem ist.
"Hi", sagt er und blinzelt gegen die Sonne.
"Hallo hübscher Mann", entgegne ich und muss darüber grinsen, wie rot Minhos Wangen bei dem Kompliment werden.
Langsam beuge ich mich zu ihm und verschließe seine Lippen mit meinen. Er schlingt seine Arme um meinen Hals und drückt eine Hand bestimmt gegen meinen Rücken, so dass ich schlussendlich auf ihm zum Liegen komme.
Die Sonne kitzelt meinen Nacken und Minho erschafft ein freudiges Kribbeln in meinem Bauch, welches mir so viel schön gemeinsame Momente der Zukunft versprechen, dass mir selbst dabei schwindelig wird.

I Can't take my eyes off you || Minsung ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt