Genesis 37:20-21

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So kommt nun und lasst uns ihn töten und in eine Grube werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen; so wird man sehen, was seine Träume sind.

Entweder spricht das nur einer der Brüder oder sie schaukeln sich gegenseitig bis zu diesem Ergebnis hoch. Sie wollen ihn also ganz klar töten und verstecken. Sie haben auch die beste Ausrede - ein böses Tier hat ihn gefressen. Etwas das sicherlich nicht unüblich war, wenn man alleine unterwegs war und nicht aufgepasst hat oder keine Schutzmöglichkeiten hatte. Nicht nur der Brudermord, sondern die Lüge ist auch gleich mit eingeplant. Man hört hier noch das Echo der Kain-Abel Geschichte.  

Nachdem er Träumer genannt wurde, wird sich hier wieder über seine Träume lustig gemacht. Wenn Josef Träume über die Zukunft bekommen hat und man bringt ihn um, was soll dann mit den Träumen passieren die der liebe Gott ihm gegeben hat. Vielleicht versteckt sich hier tatsächlich eine berechtigte Angst davor, dass Josef der Auserwählte ist und der neue Clanchef wird und über die Brüder bestimmen wird. 

Als das Ruben hörte, wollte er ihn aus ihren Händen erretten und sprach: Lasst uns ihn nicht töten!

Während es wohl gemeinsamer Konsens war Josef zu töten, haben wir den Erstgeborenen Ruben der ganz klar dagegen ist. Er, der sich sein Platz als Alphatier erschlafen wollte und somit schon eine sehr drastische Grenze überschritten hat, lässt hier Vernunft walten und will Josef nicht das Leben nehmen. 

Reuben's motive for intervening is unknown. As the oldest, he may have assumed that he would be held responsible for anything that happened to Joseph.

John D. Barry u. a., Faithlife Study Bible (Bellingham, WA: Lexham Press, 2012, 2016), Gen 37,21.

Theologische Nuggets IV (Genesis 34 - 44:26)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt