Genesis 38:15-16

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Als Juda sie nun sah, meinte er, es wäre eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht verdeckt.

Tamar stellt sich mit Absicht in den Weg von Juda. Er sieht sie und denkt sie betreibt das älteste Geschäft der Welt: Prostitution. Es liegt höchstwahrscheinlich nicht an der Gesichtsbedeckung, dass Juda erkennt das sie eine Prostituierte war. Rebekka hatte ihr Gesicht auch vor der Hochzeitsnacht mit Isaak verdeckt. 

Wahrscheinlich hatte Juda gedacht, dass sie eine Hure sei, aufgrund dessen, dass sie an dem Ort war wo sie war. Wäre sie nicht verdeckt gewesen, hätte er nicht nur erkannt, dass sie keine Hure ist, sondern dass sie seine Schwiegertochter Tamar ist. Dementsprechend würde er dann auch reagieren.

Was sich hier am ergeben ist, hat enormen Chaospotential. 

Und er machte sich zu ihr am Wege und sprach: Lass mich doch zu dir kommen; denn er wusste nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie antwortete: Was willst du mir geben, wenn du zu mir kommst?

Juda, ein Witwer, ein Mann der genauso Bedürfnisse hat und von der Möglichkeit versucht wird, spricht die Hure am Wegesrand an. (Hier empfehle ich das Buch: The Harlot on the Sideways). Er will zu ihr eingehen, also mit ihr Schlafen. Ohne zu wissen, dass es Tamar ist, lässt er sich hier auf ein Deal ein. Gemeinsam verhandeln sie ein Preis aus für die Nacht. Auch wenn er bereit ist unmoralische Dinge zu tun, wie mit jemandem zu schlafen außerhalb der Ehe, würde er sich vor Inzest zurückschrecken. 

In Juda sehen wir, dass Wissen Macht ist. Das er "nicht wusste" ist Teil seiner Charakterisierung. Er wird immer wieder dargestellt als jemand der nicht weiß. Das werden wir im Laufe der Geschichte noch sehen. 

Tamar plays out her role by asking for the appropriate payment, "What will you give [nātan] me?" This may be a play on the failures of Onan and Judah, the former who did not "give [nātan, "spilled," NIV] his semen" (v. 9) and the latter's son to whom "she had not been given" (nātan, v. 14).
K. A. Mathews, Genesis 11:27–50:26, Bd. 1B of The New American Commentary (Nashville: Broadman & Holman Publishers, 2005), 720.


The conduct of Tamar, though in every way reprehensible, is not to be attributed to mere lust, or inordinate desire for offspring, if not from the son Shelah, then from the father Judah, but was probably traceable to a secret wish on the one hand to be avenged on Judah, and on the other hand to assert her right to a place amongst the ancestresses of the patriarchal family. Yet Tamar was really guilty of both adultery and incest, though Lange thinks the wickedness of Er and Onan renders this open to question.

H. D. M. Spence-Jones, Hrsg., Genesis, The Pulpit Commentary (London; New York: Funk & Wagnalls Company, 1909), 442–443.

Theologische Nuggets IV (Genesis 34 - 44:26)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt