Genesis 38:26

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Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerecht, ich nicht; denn ich habe sie meinem Sohn Schela nicht gegeben. Doch wohnte er ihr nicht mehr bei.

Die Frage "erkennst du" und die textliche Antwort "Juda erkannte es" spielen auf die sexuelle Handlung an. Adam erkannte Eva und sie wurde schwanger lesen wir in Kapitel 4. Das hier das erkennen mit einem sexuellen historischen Bezug genannt wird ist eine geniale Wortspielerei, welche die Ironie der Geschichte aufzeigt. Die Ironie zeigt sich eben darin auf, dass Juda zugeben muss, dass die Kanaaniterin gerechter ist als derjenige der Gott fürchtet. Er sieht ein, dass er sie dazu getrieben hat. Diese Einsicht, wie auch sein Eingreifen in der Geschichte Josefs, zeigt uns das er die beste Qualität besitzt die ein Mensch haben kann - Die Fähigkeit seine Schuld einzugestehen. 

Es ruft aber auch die Parallelgeschichte auf wie Jakob in 37,33 den Rock seines Sohnes erkennt. Es ist in beiden Fällen ein Erkennen der misslichen Lage und der Tragik in der Geschichte. Auch dem Jakob wird etwas vorgeschickt um zu "erkennen" wem es gehört. 

Diese Geschichte thematisiert auch die Schuldfrage. Manchmal ist eine Person schuld, aber andere Menschen oder Umstände haben sie dazu genötigt. Es ist immer gut alle Fakten zu kennen, bevor man jemanden verbrennen lassen will. Das macht die Person nicht unschuldiger. 

Juda nimmt sie sich aber nicht zur Frau. Er wohnte ihr nicht mehr bei, dass heißt er führte keine sexuelle Beziehung mit ihr. Wahrscheinlich kümmerte er sich aber um ihre wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnisse. 

Nur weil man mit einer Person geschlafen hat als "Fehler", One Night Stand o.ä. ist man nicht verpflichtet, dies sein Leben lang zu tun. Es gibt Vergebung und Wiedergutmachung auch dafür. 

Theologische Nuggets IV (Genesis 34 - 44:26)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt