Draxledes

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Ich schloß meine Augen und genoss,wie das warme Wasser auf meinen Körper prasselte. Auch wenn ich der letzte aus der Mannschaft war,der duschte,würde ich mir Zeit lassen. Das hatte ich mir schließlich verdient! Seit Anpfiff war ich nur noch am Grinsen. Warum? Weil ich den Siegtreffer für Deutschland geschossen habe. Heute hatte ich wirklich allen bewiesen,was ich drauf habe. Konnte der Tag eigentlich noch besser werden? "Du hast heute wirklich gut gespielt Jule." säuselte auf einmal jemand hinter mir. Sofort öffnete ich meine Augen,die Stimme hatte ich auf der Stelle erkannt. Doch bevor ich mich umdrehen konnte,schlangen sich zwei starke Arme um mich. Ich erstarrte. Jedoch hielt ihn das nicht davon ab,unsere nackten Körper aneinander zu pressen. Leise keuchte ich. Was hatte das zu bedeuten? Nicht,dass ich es nicht wollte,dennoch fühlte es sich so unreal an. Wieso solle denn gerade er so etwas machen? "Ich finde,du hast eine Belohnung verdient..." flüsterte er mit verführerischer Stimme in mein Ohr,so dass ich eine Gänsehaut bekam. Ich war unfähig zu sprechen,unfähig klar zu denken. Er schien genau das zu merken,denn er lachte leicht. Schließlich widmete er sich meinem Hals. Küsste und saugte daran. Ich war mir sicher,dass ein Knutschfleck entstehen würde,aber das war mir relativ egal. Ich schloß meine Augen wieder und legte meinen Kopf zur Seite. Ein Stöhnen entfuhr mir. Es fühlte sich so verdammt gut an.

Leider holte mich genau jetzt das Klingeln meines Handys aus diesen Traum. Erschrocken wachte ich also auf und ging ran. "Hey Jule! Ich wollte nur sagen,dass ich etwas früher komme,halbe Stunde,oder so. Denn wir haben wohl einige Baustellen auf den Weg." fing Max Kruse auf der Stelle an zu reden. "Ok" erwiderte ich noch im Halbschlaf. "Super,dann bis in circa 'ner Stunde!" verabschiedete mein Teamkollege sich und legte auf. Geschockt sah ich auf die Uhr. Ich hatte ja total verschlafen. So ein Wecker ist einfach zu nichts zu gebrauchen! Ich stand auf und eilte ins Bad. Zuerst musste ich mich um ein kleines Problem kümmern,welches sich dank meines Traumes in meiner Boxer gebildet hatte.

Max und ich waren mit die Letzten,die ankamen. Natürlich war er einer der ersten,die ich sah. Sofort erinnerte ich mich an meinen Traum,weshalb ich leicht rot wurde. Außerdem bekam ich wieder dieses Kribbeln im Bauch. Anscheinend habe ich ganz schön angestarrt,denn mittlerweile musterte er mich mit einer Mischung aus Verwirrung und Besorgnis. Dann kam er auch tatsächlich zu mir. "Hey Jule,alles in Ordnung?" Das war mir alles so peinlich. Schnell nickte ich:"Ja Bene,alles bestens,mach dir mal keine Sorgen." So wie es aussah,glaubte er mir nicht. Wieso auch? Ein guter Lügner war ich nämlich noch nie gewesen. "Sicher? Du siehst ziemlich...durch den Wind aus." "Na ja,ich hab heute verschlafen."erwiderte ich. Es war immerhin nicht gelogen,ich ließ nur einen kleinen Teil aus. Jetzt grinste Benedikt auch noch! Wie ich sein Grinsen doch liebte,so wie eigentlich alles an ihm. "Passt zu dir. Übrigens habe ich tolle Nachrichten." Neugierig schaute ich ihn an:"Was denn?" "Das Hotel,in dem wir wohnen ,hat hauptsächlich 2er-Zimmer und Löw hat vorhin schon die Zimmerverteilung vorgelesen. Jetzt rate mal,mit wem du dir ein Zimmer teilen darfst." Meine Augen weiteten sich. Konnte das wirklich sein? "Mit...dir?" kam die zögerliche Antwort,die eigentlich eine Frage war. Bene nickte freudig:"Genau! Ist doch klasse,nicht? Endlich können wir mal wieder etwas Zeit miteinander verbringen." Ich nickte stumm. So sehr ich mich auch darüber freute,wusste ich nicht,ob ich das aushalten würde. Schließlich liebte ich ihn,doch diese Liebe wird unerwidert bleiben,dies war mir von Anfang an klar gewesen,darum hatte ich ja auch gewechselt. "Ist wirklich alles ok?" fragte er schon wieder. Zu meinem Glück rief unser Trainer uns jetzt zusammen,so dass ich nicht mehr antworten musste.

Ich fühlte mich schlecht. Benedikt schien sich wirklich darauf gefreut zu haben,Zeit mit mir zu verbringen. Dennoch war ich den ganzen Tag bei Max und André gewesen. Warum? Weil ich einfach Angst hatte. Angst vor meinen Gefühlen. Nur zum Schlafen ging ich jetzt in mein Zimmer. Mit verschränkten Armen stand Benedikt in mitten des Raumes. Er sah ziemlich gekränkt aus. Wenn ich mich vorher schlecht gefühlt habe,fühlte ich mich nun grauenhaft. Ich bin so ein Idiot! "Hast du was gegen mich? Bin ich vielleicht der Grund deines Wechsels gewesen? Ich dachte wir wären Freunde!" Die Traurigkeit in seiner Stimme,brach mir das Herz. "Natürlich sind wir Freunde,du verstehst das falsch." versuchte ich die Situation irgendwie zu retten. Ich war zwar wirklich wegen ihm gewechselt,aber nicht,weil ich ihn nicht mag,sondern weil ich ihn viel zu sehr mag. "Wie soll ich es denn verstehen Julian? Ich wollte Zeit mit dir verbringen und du lässt dich nicht blicken,läufst quasi von mir davon. Wie soll ich so was sonst deuten?" erwiderte Benedikt,scheinbar wütend und verletzt zugleich. Beschämt schaute ich zu Boden:"Ich weiß,dass das falsch und dumm von mir war. Es tut mir auch unendlich leid,nie hätte ich dich gedacht,es würde dich so verletzen. Aber bitte glaub mir,ich mag dich..." "Wieso warst du dann nicht hier?" fragte er,nun mit sanfter Stimme. Sollte ich die Wahrheit sagen? Eigentlich war das doch ein guter Moment dafür. Jedoch traute ich mich nicht. Wieso war ich so ein verdammter Feigling? Auf einmal hob Benedikt mein Kinn an,so dass ich ihn ansehen musste. Wann war er überhaupt auf mich zu gekommen? Ist ja auch egal. Alles war egal,wenn ich in diese wunderschönen Augen sah. Er sagte nichts. Für mich schien es,als würde er etwas in meinen Blick suchen,was er wohl fand,denn kurze Zeit später,lächelte er. Langsam senkte er seinen Kopf zu meinen,bis sich schließlich unsere Lippen trafen. Wie von selbst,fielen meine Augen zu und ich schlang meine Arme um ihn. Das war besser als jeder Traum,denn es war real.

Oneshots (boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt