Als du zu uns nach München kamst,war ich aus irgendeinem unerfindlichen Grund aufgeregt. Ich verstand selber nicht wirklich warum. Ich hatte dich ein paar mal gesehen,eventuell ein paar Worte mit dir gewechselt. Dennoch freute ich mich nun,dich richtig kennenzulernen,mit dir gemeinsam Fußball zu spielen. Mein Ziel war es,mich mit ihm zu befreunden. Das wollte ich wirklich unbedingt. Damals hatte ich noch keine Ahnung,dass es nicht bei Freundschaft bleiben würde.
Ich hatte das Gefühl,wir hatten uns das selbe vorgenommen. Jedenfalls waren wir schnell Freunde geworden. Wir verstanden uns einfach super. Du warst gerade mal einen Monat hier,jedoch kam es mir so vor,als würden wir uns schon ewig kennen. Gleichzeitig war ich aber auch ein wenig traurig darüber,da ich zwar ein Freund war,jedoch nicht dein bester Freund. Diesen Platz hatte Thomas für sich beansprucht.
Nach einer Zeit verstand ich,dass es Eifersucht war,die ich empfand. Langsam erkannte ich,dass ich mich tatsächlich in dich verliebt hatte. Wie konnte das passieren? Das konnte nicht sein! Ich wollte es einfach nicht akzeptieren. Ich war noch nicht bereit dazu.
Umso mehr Zeit verging,desto mehr träume ich von dir. Von deinen unfassbar,wunderschönen blauen Augen. Von deiner wunderschönen Stimme und deinem weichen Haar. Von deinem einfach makellosen Körper. Von der Art,wie deine Augen glänzen,wenn du lachst. Von der Art,wie du konzentriert den Ball beobachtetest,kurz bevor du abspringst und ihn abwehrst. Einfach alles an dir war perfekt. Einfach alles an dir war zum verlieben.
Ich hatte mir hunderte Möglichkeiten ausgemalt,wie wir zusammen kommen könnten und keine davon war,dass Thomas uns verkuppelte. Eigentlich war es logisch gewesen. Er wollte einfach nicht mehr mit ansehen,wie wir uns offensichtlich mehr als nur freundschaftlich mochten,aber nicht den Mut hatten,die Gefühle laut auszusprechen. So wurden wir kurzerhand in der Umkleide eingesperrt.
Das war nun schon ganze fünf Jahre her. Trotzdem würde ich diesen Tag nie vergessen. So wie auch dieser Tag unvergesslich sein wird. Ein neuer Abschnitt unseres gemeinsamen Lebens beginnt heute. Freunde und Familie waren anwesend. Das Lächeln war nicht mehr aus meinem Gesicht zu bekommen und ich hatte Tränen in den Augen. Dann konnte ich endlich die Worte sprechen. "Ja,ich will." Ein langer,zärtlicher Kuss folgte.