Ich fühlte mich einsam,obwohl ich es nicht war,denn ohne Zweifel hatte ich Freunde. Doch ohne ihn fehlte einfach etwas in meinem Leben. Als ich von seinem Wechsel erfahren hatte,war eine Welt für mich zusammen gebrochen. Das schlimmste war jedoch,auch wenn ich wusste,dass ich ihn jetzt wohl nur noch bei den Länderspielen sehen würde hatte ich mich auch nicht bei unserem Abschied getraut ihm meine wahren Gefühle zu offenbaren. Gott,nie werde ich seinen traurigen Blick vergessen,als er endgültig gegangen war. Dieser Blick hatte mir nicht nur ein Stich ins Herz versetzt,nein,es hatte sich so angefühlt,als hätte jemand mein Herz einfach rausgerissen.
Nun lag ich hier zu Hause in meinem Bett. Heute war weder Training,noch stand ein Spiel an. Demnach fehlte mir jegliche Motivation aufzustehen. Meine Gedanken kreisten nur um ihn. Wie es ihm wohl ging? Hatte er sich schon gut eingelebt? Vermisste er Dortmund? Vermisste er mich? Vielleicht dachte er ja auch hin und wieder an mich. Aber irgendwie bezweifelte ich das. Warum sollte er auch? Wie ich mich doch dafür hasste,so ein Feigling zu sein. Vielleicht wäre er dann geblieben oder nicht ins Ausland gegangen...oder er hätte einen Grund mehr gehabt zu gehen. Das Klingeln meines Handy holte mich aus meinen Gedanken. Ich versuchte es zu ignorieren,jedoch vergebens,denn es hörte einfach nicht auf. Seufzend setzte ich mich auf und nahm ab:"Hallo?" "Luk ich bin's Kuba!" Meine Augen weiteten sich. Er war es wirklich! Was er wohl wollte? Ich schluckte den Kloß in meinen Hals runter:"Was gibt's" "Geh mal raus." forderte er mich auf. "Wieso?" "Tu es einfach." erwiderte Jakub. Ich konnte sein Grinsen geradezu hören. Jedenfalls stand ich jetzt verwirrt auf,zog mir noch eine Jogginghose und irgendwelche Schuhe an,bevor ich vor die Tür ging. "Und jetzt?" fragte ich. "Dreh dich um." Ich kam der Aufforderung nach und als ich sah,wer da stand,ließ ich fast das Handy fallen. Kuba grinste mich an und legte auf. Ich tat es ihm gleich. Er kam auf mich zu,bis er direkt vor mir stand. "W-Was machst...du hier?" Ich war völlig überfordert mit der Situation. "Ich hatte Heimweh." war seine einfache Antwort. Jetzt war wohl der Zeitpunkt für mein Geständnis gekommen. Ich atmete nochmal tief durch. "Jakub,ich..." Doch bevor ich weiterreden konnte,meinte er schon:"Ich weiß." Dann lächelte er mich liebevoll an und im nächsten Moment spürte ich schon seine weichen Lippen auf meinen. Als er sich von mir löste,war ich es,der grinste. "Willkommen Zuhause!"
Heimat ist kein Ort. Heimat ist ein Gefühl.