Ziemlich verwundert blinzelte ich und schaute mich um. Wo genau war ich? Eben war ich doch noch auf dem Fußballplatz gewesen und jetzt war ich in irgendeinem Haus. Ein wirklich schönes,um ehrlich zu sein. Offensichtlich befand ich mich im Schlafzimmer und mir gegenüber stand ein großer Kleiderschrank samt Spiegel. Meine Augen weiteten sich,als ich die Reflexion meiner selbst sah. Das war definitiv ich,jedoch mindestens zehn Jahre älter. Was zu Hölle war hier los? Auf einmal hörte ich wie eine Tür,wahrscheinlich die Haustür,sich öffnete. "Schatz,ich bin zuhause!" ertönte eine männliche Stimme,welche mir sehr bekannt vorkam. "Ah,hier bist du." meinte er kurze Zeit später und trat mit einen Lächeln ins Schlafzimmer. Ich erstarrte. Niemand anderer als Lewis Holtby,mein ehemaliger Mannschaftskollege,stand nun vor mir. Was hatte das alles zu bedeuten? Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich schaute ihn an und versuchte mir nichts anmerken zu lassen,was leichter gesagt als getan war. Vor allem,weil er nun eine Hand auf meine Wange legte und mich so liebevoll,so sanft küsste. Mein Körper erwiderte diesen Kuss wie automatisch. Es fühlte sich aber auch wirklich atemberaubend an. Für einen kurzen Moment vergaß ich alles um mich herum. Obwohl ich den Kuss erwiderte,merkte er,dass etwas nicht stimmte. Denn als wir uns lösten,musterte er mich besorgt:"Alles in Ordnung Jule?" Ich weiß nicht wieso,aber ich mochte es,wie er meinen Spitznamen aussprach,davon bekam ich eine Gänsehaut. Ich nickte also,wobei ich seinen Blick jedoch auswich. Dabei entdeckte ich ein Bild auf dem Nachttisch. Darauf hatten wir beide einen Anzug an und strahlten geradezu um die Wette. War das etwa ein Hochzeitsfoto?
Genau in diesem Moment wurde ich wach. Ich blickte in das Gesicht von unserem Mannschaftsarzt und von einem besorgten Lewis. Was war passiert? "Gott sei Dank,du bist wach!" meinte Holtby sichtlich erleichtert. "Was ist passiert?" fragte ich verwirrt. "Du hast einen Ball mit voller Wucht gegen den Kopf bekommen. Ich habe den Ball geschossen. Es tut mir so leid!" erklärte und entschuldigte Lewis sich. Ich lächelte leicht:"Mach dir keine Vorwürfe,so was kann passieren,mir geht es ja gut." "Ob es dir wirklich gut geht entscheide immer noch ich." mischte sich der Arzt ein. Lewis wurde vor die Tür geschickt,während ich untersucht wurde .
Als ich endlich aus dem Behandlungszimmer konnte,wartete der Hamburger immer noch auf mich. "Und?" fragte er sofort als er mich sah. "Alles in Ordnung" erwiderte ich lächelnd. Dennoch wollte ich immer noch wissen,was es mit diesem Traum auf sich hatte. Er schien zu merken,dass ich ihm etwas verheimlichte. "Bist du sicher?" Ich seufzte. "Na ja,als ich bewusstlos war,habe ich etwas...seltsames geträumt." gab ich zu,wobei ich auf den Boden sah. "Was denn?" Ich biss mir auf die Lippe,sollte ich es ihm wirklich sagen? "Du kannst mir doch vertrauen." meinte er mit sanfte Stimme. Langsam schaute ich ihn an. Schaute in seine Augen,waren die schon immer so schön gewesen? "Ehm...na ja,der Traum spielte in der Zukunft...und da waren wir beide ,wir waren wohl zusammen,sogar verheiratet..." stammelte ich und wurde leicht rot. Im ersten Moment schaute Lewis mich überrascht an,dann lächelte er jedoch und ohne was zu sagen,legte er seine Lippen auf meine.