Das Verhalten von Thomas Müller hatte sich eindeutig verändert,das merkte jeder. Er lachte nicht mehr so viel,machte weniger Späße und der Glanz in seinen Augen fehlte. Es schien,als würde ihn etwas zutiefst bedrücken,doch keiner wusste was, denn wenn man ihn fragte,blockte er sofort ab. Was war nur los mit ihm? Aber das Schlimmste,jedenfalls für mich,war, dass er mich komplett ignorierte,mir geradezu aus dem Weg ging. Das machte er bei keinem anderen so extrem,wieso also bei mir? Das tat weh. Ich hatte die letzten Tage überlegt,ob ich vielleicht etwas gesagt oder getan habe,was Thomas so verletzt haben könnte,jedoch viel mir absolut nichts ein. So konnte das doch nicht weiter gehen! Ich musste mich doch schon damit abfinden,dass ich mehr als nur Freundschaft für den Mittelfeldspieler empfand und diese Gefühle wahrscheinlich einseitig waren,wie sollte ich es denn aushalten,wenn er überhaupt nichts mehr mit mir zu tun haben wollte? Darum beschloss ich,heute Abend bei ihm vorbei zu fahren.
Ich hielt direkt vor seinem Haus und stieg aus. Ich war ziemlich nervös. Hoffentlich war es zu Hause. Wobei,wo sollte er in seiner jetzigen Verfassungen schon groß hingehen? Aber was,wenn er gar nicht bereit dazu war, mit mir zu reden? Nein, daran darf ich nicht denken! Ich würde mit ihm reden,egal wie. Also atmete ich nochmal tief durch,bevor ich schließlich klingelte. Es dauerte ein bisschen, bis ich Schritte vernahm und sich die Tür endlich öffnete. Als Thomas mich sah,erstarrte er. Eine Weile standen wir einfach nur da. Ich wusste auf einmal nicht mehr,was ich sagen sollte und Thomas schien auch nicht wirklich zu wissen,was er jetzt machen sollte. Schließlich räusperte ich mich und fing langsam an zu sprechen:"Kann ich bitte rein kommen? Wir müssen unbedingt reden! Ich halte das einfach nicht mehr aus,dich so zu sehen und nicht zu wissen,was der Grund für dieses Verhalten ist. Lass mich nicht mit dieser Unwissenheit leben. Bitte!" Zuerst schaute er mich etwas überrascht an,dann seufzte er,ließ den Kopf hängen und trat zur Seite,so dass ich eintreten konnte. Wir gingen ins Wohnzimmer,wo ich mich aufs Sofa setzte. Thomas setzte sich ebenfalls hin,jedoch so weit wie möglich weg von mir. Ich schluckte. Was hatte ich ihm bloß getan? Es verletzte mich wirklich,dies ließ ich mir aber nicht anmerken,als ich wieder sprach:"Also Thomas,was ist los? Das ganze Team macht sich Sorgen um dich. Du kannst mit mir doch über alles reden." Er schwieg,schaute mich nicht mal an. "Thomy bitte..." bat ich leise,fast flehend. Verwundert über diesen Ton,sah er mich nun an. "Ich...ich kann nicht. Das ist etwas,...was ich mit mir selber klären muss. ...Tut mir leid Robert." murmelte er traurig. "Wie lange denn noch? Das geht schon seit fast einen Monat so! Mensch Thomas,ich will doch nur wissen was los ist. Liegt es an mir? Es scheint mir nämlich so..." "Nein,du trägst keine Schuld. Das ist alles nur,weil ich meine Gefühle nicht im Griff habe." Er war zwar zum Ende hin leiser geworden,dennoch hatte ich ihn genau verstanden. Was meinte er damit? Etwa das was ich hoffte? Was ich für undenkbar hielt? Langsam stand ich auf und ging auf ihn zu. "Wie genau meinst du das?" fragte ich. Er biss sich auf die Lippe,verfluchte sich wohl gerade dafür,so was gesagt zu haben. "Bitte hass mich nicht..." flüsterte er. Nun stand ich direkt vor ihm. "Das könnte ich nie..." Er sah mich an. Unsicherheit lag in seinem Blick,aber da war noch was. Liebe? Bitte lass es Liebe sein. "Ich meine die Gefühle zu dir Lewy. Du machst mich verrückt. Nie hätte ich gedacht,dass ich mich in einen Mann verlieben könnte. Doch seit ich dich kenne ist alles anders. Ich kann nur noch an dich denken,nur noch von dir träumen. Mit jedem Tag sehne ich mich mehr nach dir. Ich.liebe dich so sehr,dass es weh tut." Tränen hatten sich in meinen Augen gebildet. Tränen der Freude. Er liebte mich! Thomas Müller liebte mich wirklich! Liebevoll lächelte ich ihn an,legte eine Hand auf seine Wange. Seine Augen weiteten sich. Ich beugte mich zu ihm runter und legte endlich meine Lippen auf seine.