Romans Sicht
8.11.2003, Wembly
Seine Arme schlangen sich um meinen Körper,welchen ich leicht an seinen drückte. Sein Atem an meinem Nacken verursachte eine starke Gänsehaut bei mir. Mein ganzer Körper kribbelte,ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchfuhr mich. Das alles durch eine einzige Umarmung. Was würde dann wohl mir mir passieren,wenn er mich küsste?
Natürlich würde das nie passieren. Joe wird nach diesem Spiel wahrscheinlich nie wieder an mich denken. Warum sollte er auch? Ich weiß ja selbst nicht,wie ich es geschafft habe,mich in ihn zu verlieben,aber es war jetzt nun einmal so. Da konnte ich leider nichts gegen machen,auch wenn ich genau wusste,dass diese Liebe unerwidert bleiben würde.
1.1.2016
Charles Joseph John Hart,
seit letzten Jahr bist du mit einer wirklich schönen Frau verheiratet. Ich freue mich für dich. Wirklich. Ich wünsche euch beiden alles Gute. Auch wenn es mich innerlich zerreißt euch so glücklich zu sehen,denn ich liebe dich. Doch das wirst du nie erfahren,denn ich schreibe diese Zeilen nur für mich selbst,in der Hoffnung,es lindert meinen Schmerz ein wenig,die Gefühle aufzuschreiben. Aber eigentlich ist es ja unmöglich. Denn wie soll ich meine Gefühle aufschreiben,wenn es keine Worte dafür gibt. Wie soll ich etwas in Worte fassen,wenn ich es selbst nicht verstehe?
Wie dem auch sei,mir war von Anfang an klar,dass du nicht auf Männer stehst. Dennoch tut es immer noch. Wird dieser Schmerz jemals aufhören? Es scheint unmöglich,dich zu vergessen. Wie soll das nur weiter gehen? Wie lange halte ich das noch aus?
12.03.2017
Hey Leute,ihr wart ein tolles Team,ich freue mich,dass ich ein Teil davon sein durfte. Doch für mich geht es jetzt nicht mehr weiter. Ich halte den Schmerz nicht mehr aus. Ihr könnt nichts dafür. Also gebt euch bitte nicht die Schuld. Ich allein bin Schuld,denn ich war unfähig meine Gefühle in den Griff zu kriegen. Es tut mir leid. Vielleicht sieht man sich in einem anderen Leben wieder. Vielleicht kann ich da ja glücklich sein.
Auf nimmer Wiedersehen
Euer Roman
Nach kurzem Zögern schickte ich diese Nachricht schließlich in die BVB-Gruppe. Danach schaltete ich das Handy aus und legte es weg. Dann stieg ich langsam in die Wanne,ließ mich in das warme Wasser sinken. Ich atmete tief durch,versuchte mich zu entspannen. Dann nahm ich die Rasierklinge. Ja,ich sah wirklich keinen anderen Ausweg mehr. Ich hielt es nicht mehr aus. Warum sollte ich weiter ein Leben leben,in dem nicht glücklich sein konnte? In dem es keine Hoffnung mehr auf Glück gab? Also setzte ich die Klinge an meinem Handgelenk an. Ich schloss die Augen,atmete noch einmal tief durch,dann schnitt ich langsam an der Ader entlang.