Müllendowski

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Ich bin verliebt,darf es aber niemanden sagen. Ich muss schweigen,obwohl ich am liebsten schreien würde. Ich lächle und lache,würde aber lieber weinen. Meine Gedanken lassen mich nicht schlafen. Meine Sehnsucht lässt mich am Tag träumen. In mir herrscht ein Chaos,welches nie zur Ruhe zu kommen scheint. Es zerreißt mich. So etwas habe ich noch nie erlebt. Langsam aber sicher verzweifle ich. Du allein bist der Grund dafür. Der Grund für mein Leiden. Doch du weißt es nicht,wirst es auch nie erfahren. Ich darf dich einfach nicht lieben.

Es ist eigentlich nicht so,dass ich etwas gegen Homosexuelle habe. Aber nie hätte ich gedacht,ich könnte mich selber in einen Mann verlieben. Wie konnte das nur passieren? Hat es irgendjemand kommen sehen? Wie dem auch sei,es ist falsch. Jedenfalls wurde ich mit dieser Haltung großgezogen.

Aber was kann Erziehung schon gegen Gefühle ausrichten? Liebe verschwindet ja nicht einfach so. Bin ich also dazu verdammt,dich zu lieben? Für immer im Stillen? Wie soll ich dies aushalten? Ich bin doch jetzt schon am Verzweifeln. Lange halte ich das nicht mehr aus. Bald will ich einfach nicht mehr.

"Lewy,ist alles in Ordnung?" Diese wunderschöne Stimme. Überall würde ich sie wiedererkennen. So entging mir auch nicht die Besorgnis in ihr. Darum schaute ich jetzt auf,blickte direkt in deine Augen,welche mich auch so gleich in ihren Bann zogen. "Ja,warum fragst du?" Natürlich ging es mir nicht gut,jedoch wollte ich nicht,dass du dir Sorgen um mich machst. "Du lügst." War es wirklich so offensichtlich? Ich senkte meinen Blick wieder. Ich hatte nicht mehr die Kraft,um gegen irgendwas anzukämpfen.

Nun kniest du dich vor mich,damit du mir ins Gesicht schauen kannst. In deinen Augen spiegelte sich reine Besorgnis wieder. "Bitte Robert,sag mir die Wahrheit. Was ist los mit dir?" Dich scheint schon seit längerem etwas zu bedrücken. Erzähl mich doch was ist. Lass mir dir helfen!" Seit längerem? Wann hast du es denn gemerkt? Sollte ich es dir erzählen? Na ja,anlügen kann ich dich wohl eh nicht. Aber es fiel mir so schwer. Ja,die Gefühle waren stark,doch es gab einfach diese letzte Barriere,die mich am aussprechen hinderte. Wie sollte ich sie jetzt einfach überwinden?

Ich liebe dich. Es sind doch nur drei Worte. Warum schaffe ich es also nicht? Langsam wurde ich wütend auf mich selbst. Ich war frustriert. Aber ich begriff es auch endlich. Nicht du bist Schuld an meinem Leiden,sondern ich. Weil ich es bin,der seine Gefühle verbirgt,sich von ihnen zerstören lässt.

"Robert? Sag bitte was!" Ich sah dich an. Verzweiflung und Besorgnis liegt in deinem Blick. Jedenfalls war es das,was ich interpretierte. Ich konnte ja auch falsch liegen. Seit wann zweifelte ich so an mir?

"Ich kann es dir nicht sagen." brachte ich schließlich hervor. "Warum denn nicht?" Oh Gott,jetzt siehst du aus wie ein verletztes Hündchen. Das wollte ich doch nicht! Am liebsten würde ich dich jetzt an mich ziehen. Doch das konnte ich nicht. Das durfte ich nicht. "Es...es würde viel verändern." versuchte ich darum,mich zu rechtfertigen. "Veränderung kann aber was gutes sein." erwiderst du daraufhin mit einem aufmunternden Lächeln. "Oder auch was Schlechtes." meinte ich trocken.

"Lewy bitte! Was muss ich machen,damit du mir erzählst was los ist? Ich will doch nur,dass es dir besser geht." Du gibst wohl einfach nicht auf. Bitter lachte ich:"Damit es mir besser geht? Da kannst du nichts mehr machen Thomas. Ich hätte dieses Problem nur nicht,hätte ich dich nie kennengelernt." "Was?" Dieses Wort,war nur ein Flüstern. Es klang so geschockt,so verletzt. "Ja,hätte ich dich nie kennengelernt,wären wir nie Freunde geworden. Ich würde nicht wissen,wie schön dein Lachen doch klingt. Wie deine Augen leuchten,wenn du dich freust. Wie du einfach jeden zum Lachen bringen kannst,egal wie schlecht es der Person geht. Ich hätte mich einfach nie in dich verliebt." Jetzt war es raus. Endlich. Jedoch war es nur ein kurzer Augenblick der Erleichterung,denn es folgte die Angst. Die Angst vor der Reaktion.

Du stehst einfach da,schienst das eben gehörte zu verarbeiten. "Du...du bist in...mich...verliebt?" fragst du schließlich nochmal ungläubig nach. Langsam nickte ich. Hasst du mich jetzt? Wirst du mich auslachen? Mich beleidigen? Wieso hatte ich es bloß gesagt?

Nun gehst du auf mich zu,bis du direkt vor mir stehst. Du legst eine Hand auf meine Wange. Ich bin unfähig mich zu bewegen. Du sagst nichts,siehst mich nur an. Ich verlor mich in deinen Auge . Was würde jetzt passieren? Kurz darauf erhielt ich die Antwort,denn du legst sanft deine Lippen auf meine.

Oneshots (boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt