Manu/Ralle || Challenge

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Ich zog meinen schwarzen Mantel enger,während ich mit schnellen Schritten durch die leeren Straßen Gelsenkirchens eilte. Es war leicht neblig und auch ziemlich kalt,so dass immer,wenn ich ausatmete, diese typische weiße Wolke vor mir erschien.
Ich blieb kurz stehen,schaute mich um und überlegte,wo ich lang musste. Zu lange war ich nicht mehr hier gewesen. Ein Blick auf mein Handy verriet mir dann auch noch,dass ich mich beeilen musste. Darum wählte ich nun einen Weg und ging weiter.
Auf den kahlen Bäumen saßen überall Krähen,sie schienen mich zu beobachten. War das ein Omen oder war ich einfach paranoid? Wie dem auch sei,ihr verhöhnendes Krächzen brachte mich dazu,meinen Schritt wieder zu verschnellern.
Endlich sah ich mein Ziel. Ein erleichtertes Lächeln huschte über mein Gesicht.
Als ich das Haus erreicht hatte,atmete ich noch einmal tief durch,ehe ich die Treppen hinauf stieg. Mit meinen kalten Fingern strich ich über das Namensschild. Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, doch schnell verschwand dieses wieder. Ich war hier um zu reden,mich zu entschuldigen. So war ich äußerst nervös. Ich hoffte einfach,er würde mich verstehen.

*Flashback*

Heute war ein wichtiges Spiel. Bayern gegen Schalke. Jedoch war ich mit den Gedanken wo anders,aber gar nicht so weit weg. Vor einer Woche hatte Ralf Fährmann den Mut gehabt,sich zu outen,da er das Versteckspiel leid war. Ich wusste immer noch nicht,wie genau ich damit umgehen sollte. Auf der einen Seite,war ich in ihn verliebt. Ja,ohne Zweifel. Ich liebte ihn,wie ich noch nie jemanden geliebt habe. Auf der anderen Seite hatte ich aber auch Angst. Würde er mit der Beziehung gleich an die Öffentlichkeit wollen? Könnte ich mit der Reaktion überhaupt umgehen? Würde er meine Gefühle überhaupt erwidern?

Nach dem Spiel kam Ralf auf mich zu. Mein Herz schlug schneller,ich wurde nervös. Wie sollte ich mich verhalten? Ralf lächelte und umarmte mich,ich erwiderte. Aus den Augenwinkeln sah ich,wie er auf meine Lippen schaute. Ich schluckte und starrte nach vorne. "Manu..." fing er leise an. "Ralf,ich will nichts mit dir zu tun haben. Ich bin keine Schwuchtel wie du. " arbeitete mein Mundwerk schneller,als mein Gehirn. Wieso zur Hölle sagte ich so etwas? Bin ich total bescheuert? Mit großen Augen sah er mich an. Dann löste er sich wortlos von mir und eilte vom Platz. Na toll. Ich hab alles kaputt gemacht. Wie konnte ich das nur sagen? Dafür gab es keine Entschuldigung....

Am nächsten Tag bekam ich auch schon einen wütenden Anruf,mit dem ich ehrlich gesagt auch gerechnet hab. "Bist du jetzt total bescheuert Manuel?! Letzte Woche jammerst du mir noch die Ohren voll,wie sehr du Ralle liebst,wie sehr du dir wünscht,du hättest mit ihm das gleiche,wie Jule und ich und dann sagst du so eine Scheiße zu ihm?! Was in Gottes Namen ist in dich gefahren?!" motze Benedikt mich an. Was sollte ich antworten,wenn ich selber nicht wusste,warum ich das gesagt habe?

*Flashback Ende*

Heute stand ich vor seiner Tür. Hoffend betätigte ich den Klingelknopf,trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Lange musste ich aber nicht warten,bevor sich die Tür öffnete. Vor mir stand nun Ralf,bereits in Trainingsklamotten. "Manuel,was willst du hier?" Augen,die sonst so eine herzliche Wärme ausstrahlten,in denen erkannte ich nun nur noch Trauer,Schmerz und Enttäuschung. "Mit dir reden" meinte ich kleinlaut und senkte meinen Blick. "Worüber?" "Darüber, was für ein Idiot ich doch bin..." "Ja,das bist du." Bei diesen Worten schluckte ich und sah Ralf leicht an. "Bitte glaube mir,wenn ich sage,dass ich selber nicht weiß,warum ich so etwas gesagt habe. Ich...vielleicht war es aus Angst. Aber eins ist sicher,es war eine Lüge! Ich...ich liebe dich nämlich..." Zum Ende hin wurde ich immer leise und schaute wieder weg. "Ich weiß Manu." war die unerwartete Antwort. Überrascht sah ich ihn an:"Was?" Ein leichtes Grinsen war in Ralfs Gesicht zu finden:"Bene hat mir bereits alles erzählt. Jedoch wollte ich,dass du dich persönlich bei mir entschuldigst und hier stehst du nun." "Heißt das,du verzeihst mir?" Ohne zu zögern,nickte Ralf,ehe er mich an sich zog und küsste.

Die nächsten Challenges werde ich nun immer in einem extra Buch veröffentlichen :)

Oneshots (boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt