Lieber Benedikt,
ich weiß,wir kennen uns nicht sonderlich gut,trotzdem schreibe ich dir diesen Brief,schließlich hast du das gute Recht,es zu erfahren. Vielleicht,oder eher wahrscheinlich,hätte ich dir das alles schon viel früher beichten sollen. Doch zu groß war meine Angst. Die Angst verletzt zu werden. Wie dumm ich doch war.... Aber wie sollte ich auch ahnen können,wie schmerzvoll es ist,seine Gefühle zu verstecken. Sich langsam von ihnen auffressen zu lassen. Warum ich das also gemacht habe? Liegt das nicht auf der Hand? Ich dachte,du würdest meine Gefühle nie erwidern und um ehrlich zu sein,bin ich davon immer noch überzeugt. Jedoch bin ich an den Punkt gekommen,wo ich einfach nicht mehr kann. Ich hoffe einfach,dass es mir nach diesem Brief wenigstens ein bisschen besser geht und das du mich nicht hasst. Wobei ich es dir auch nicht verübeln würde. Vielleicht magst du mich eh schon nicht. Ich hab doch keine Ahnung,was du von mir denkst. Hast du überhaupt eine richtige Meinung von mir? Immerhin kennen wir uns kaum. Aber du kannst mich eigentlich gar nicht mögen,oder? Schließlich hab ich öfters meine Abneigung gegenüber Schalke gezeigt und du bist deren Kapitän. Dennoch,aus einen für mich übersichtlichen Grund,warst du immer nett zu mir,hast mich sogar angelächelt! Das war aber nur aus Höflichkeit oder du meintest nicht mich,richtig? Jedenfalls habe ich mir dies eingeredet. Denn eines deiner wunderschönen Lächeln hat so eine verdammt große Wirkung auf mich. Das kannst du dir gar nicht vorstellen! Du machst mich einfach wahnsinnig! Hast du es denn bei der Nationalmannschaft wirklich nie bemerkt,wie ich dich beobachtet habe? Wie ich dich in der Umkleide einfach anstarren musste? Kannst du dir vorstellen,wie peinlich es war,als ausgerechnet Mats mich darauf angesprochen hat? In dem Moment dachte ich wirklich,es wäre alles vorbei. Schließlich ist Mats dein bester Freund,darum ging ich auch davon aus,er würde es dir erzählen. Er würde dir erzählen,dass ich Hals über Kopf in dich verknallt bin. Anscheinend hat er dir aber nichts gesagt oder du hast es ihm einfach nicht geglaubt. Dann hörst,beziehungsweise liest,du es jetzt noch einmal von mir persönlich. Ich,Kevin Großkreutz liebe dich. Damals. Jetzt. Für immer.
Fast eine Woche war es bereits her,dass Kevin diesen Brief abgeschickt hat. Der Stuttgarter konnte seitdem nicht mehr ruhig schlafen. Wie würde Benedikt reagieren? Reagierte er überhaupt? Vielleicht tat er ja so,als hätte er ihn nie gelesen. Kevin wusste nicht was er machen sollte. Auf eine Antwort warten? Damit abschließen? Na ja,mit Benedikt Höwedes konnte er wohl nie abschließen. Er liebte ihn einfach. Punkt.
Da klingelte es auf einmal an der Tür. Etwas verwundert,denn er erwartete niemanden,ging Kevin los,um diese zu öffnen. Sobald er aber sah,wer sein Besucher war,erstarrte er. Der Moment der Wahrheit war wohl gekommen.
Ohne etwas zu sagen,ging Benedikt ins Haus."Ist es wahr?" Kevin schluckte uns schloß die Tür. "Alles was in dem Brief seht entspricht der Wahrheit." gab er zu. Der Schalker schaute ihn an. Kevin schaute zu Boden. Auf eine direkte Konfrontation,war er definitiv nicht vorbereitet gewesen. Doch Benedikt war nicht gekommen,um ihn schlecht zu machen,um ihn zu verletzten,nein,die Absicht von ihm war etwas ganz anderes. Langsam ging er auf den Stuttgarter zu,bis sie sich direkt gegenüber standen. Mit zwei Fingern hob Benedikt Kevins Kinn an. "Du hättest es mir wirklich früher sagen sollen. Viel früher." flüsterte der Schalker,bevor er Kevin dann endlich küsste.