Es fiel mir schwer dem Drang,aufs Gaspedal zu treten,zu unterdrücken. Natürlich wusste ich,dass dies bei so einem Wetter gefährlich wäre,doch alles an was ich denken konnte war er. Momentan tobte ein schlimmes Gewitter,weswegen ich auch das Training abgebrochen habe und nun war ich auf dem schnellsten Weg nach Hause. Ich wusste genau,wer da sein würde und in welcher Verfassung,denn mein Freund hatte wirklich Angst vor Gewitter. Endlich kam ich Zuhause an. Ich stieg aus dem Auto und lief eilig ins Haus. "Sebastian?" Keine Antwort. Wo war er bloß? Ich tippte aufs Schlafzimmer und lag damit auch komplett richtig. Mein Freund lag auf dem Bett,wo er sich so klein wie möglich gemacht hatte und sich die Ohren zuhielt. Er lag zwar mit dem Rücken zu mir,dennoch wusste ich,dass Tränen über seine Wangen liefen. Ich hasste es ,ihn so zu sehen. Es versetzte mir jedesmal einen Stich ins Herz. Langsam ging ich zu ihm,legte mich neben ihn und schlang meine Arme von hinten um ihn. Zögerlich nahm er seine Hände von den Ohren:"Jürgen." "Ja,ich bin's. Ich bin jetzt da,also hab keine Angst." flüsterte ich. Er drehte sich in meinen Armen um,sah mich traurig an:"Ich fühl mich wie ein Schwächling." Mit den Daumen wischte ich seine Tränen weg. "Das bist du aber nicht Schatz. Ich weiß doch wie stark du eigentlich bist. Außerdem hat jeder vor irgendwas Angst,darum muss dir das nicht peinlich oder so sein." Nun lächelte er leicht,was mich erleichterte. "Ich liebe dich" murmelte er und kuschelte sich an mich.