Liebesbrief

721 56 35
                                    

Nie hätte ich gedacht, es würde hierzu kommen. Nie hätte ich gedacht, so einen Brief unter solchen Umständen zu schreiben. Aber wie es so oft im Leben ist, kommt es anders als man denkt.
Wie dem auch sei, es bringt nichts lange um den heißen Brei  zu reden, also komme ich jetzt gleich zur Sache. Es gibt da etwas, was ich dir nie getraut habe zu sagen,denn ich hatte Angst, es würde alles zerstören, was wir bis jetzt aufgebaut hatten: Eine wunderbare Freundschaft. Ich hatte Angst, du würdest einfach gehen, mich für immer verlassen, mich vielleicht sogar hassen, wenn ich dir die Wahrheit offenbare. Jedoch ist dies nun auch so geschehen, ohne das du mein kleines Geheimnis kennst. Du bist fort, kommst nie mehr zurück. Ich bin hier, fühle mich einsam, wie noch nie. Es sind zwar fast immer Leute um mich herum, aber etwas fehlt. Du. Du hast meine Welt ein kleines bisschen heller gemacht. Nun ist sie grau und kalt. Bei dir fühlte ich mich wohl. Ich konnte ich selbst sein. Du hast mich akzeptiert. Egal ob in meinen schwachen, verrückten oder nachdenklichen Phasen. Du warst immer da. Hast mich getröstet oder mit mir gelacht. So viele Erinnerungen haben wir miteinander gesammelt.  Erinnerungen die mir nun gleichzeitig ein Lächeln ins Gesicht, so wie Tränen in die Augen bringen.
Wahrscheinlich erkennt man an diesen Worten schon, weshalb ich diesen Brief schreibe. Die Wahrheit ist, meine Gefühle für dich, waren stärker als Freundschaft. Es war vielleicht keine Liebe auf den ersten Blick, dennoch fühlte es sich wie wahre Liebe an. Trotzdem hatte ich nie den Mut es dir zu sagen und das bereue ich zutiefst. Du warst der wichtigste Mensch in meinem Leben. Der, der mir immer ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. Der, der mich besser kannte, als alle anderen. Du hattest ein Recht darauf, die Wahrheit zu wissen. Leider habe ich dies zu spät erkennt. Nun werde ich nie die Chance haben, es dir zu erzählen. So wie ich dir auch nicht "auf Wiedersehen" sagen konnte.

Tränen liefen über das Gesicht der Frau. Sie wusste, es war falsch, einfach einen Brief zu lesen, der auf einem Grab lag, doch ihre Neugierde war stärker gewesen. Sie konnte an der Schrift sehen, dass derjenige, der diesen Brief geschrieben hatte, gezittert hat, die Flecken, deuten darauf hin, dass auch er geweint hatte. Wieso musste es so kommen? Hatten die beiden kein Glück verdient? Die Frau kannte den Namen, der auf dem Grabstein stand. Ein Fußballspieler. Jung gestorben und anscheinend unwissend, wie sehr ihn diese unbekannte Person liebte.

Mein erster OS nach 1,5 Monaten und dann kommt so was von mir 😂 Ich hab auch mit Absicht keine Namen benutzt, wer die beiden also sind, ist jedem selbst überlassen 😁

Ach so, und wer noch einen Wunsch für den Adventskalender hat, sollte den diesen Monat äußern. Ich nehme noch bis zum 1.7 Wünsche an 🙈

Oneshots (boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt