Kapitel 22

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Am nächsten Tag passiert auch ein Wunder in meinem Leben, als ich mit Renny und Jocelyn wieder die Pause verbringe, nachdem sie mich im Treppenhaus abgefangen haben.

"Wir gehen nach der Schule in ein kleines Cafe. Hast du Lust mitzukommen?"

Überrumpelt sehe ich sie an. Sie kennen mich doch kaum, wow. "Eehm, ja, gern. Ist cool."

"Super." lächelt Ren. "Das wäre dann ein perfekter Start ins Wochenende."

"Lasst uns dann einfach am Ende des Tages am Tor treffen." sagt Jocelyn am Handy.

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"Aahh, Mrs Preston. Sie sehen aber glücklich aus." höre ich Mitchel im Flur, der mir entgegen kommt. Bei dem Namen erlischt das Lächeln aus meinem Gesicht und ich versuche emotionslos an ihm vorbei zu gehen. Etwas unelegant schlängelt er sich durch die Schüler und folgt mir. "Was ist denn passiert, dass man dich so sieht?"

"Geh weg." meine ich kalt und würdige ihn keines Blickes. Trotzdem höre ich sein leises kichern hinter mir. "Was? Beleidigt, dass ich dich Preston nenne?" "Japp." "Ach, komm. Ich ärgere dich nur. Sei doch nicht so."

"Du weißt, dass man dein Grinsen heraus hört, richtig?" "Ich bemühe mich ja auch nicht, es zu verstecken." Augen kreisend gehe ich stur weiter und biege kurz darauf in meinen Raum ein. "Ookay." höre ich ihn nur noch und weiß, dass er aufgegeben hat.

Er kann zwar nervig sein, aber trotzdem verhindert es nicht, dass meine Mundwinkel sich minimal erhöhen. Mit ungeschickten Zügen lasse ich meinen Rucksack auf den Tisch fallen, sodass meine Banknachbarin zusammenzuckt. "Sorry." murmle ich verlegen und lächle entschuldigend bevor ich mich setze und Geschichte auspacke.

Im Augenwinkel sehe ich ihren Blick auf mir und als ich es riskiere und zu ihr sehe, treffen sich tatsächlich unsere Blicke. Ich versuche es zu ignorieren und stelle meine Tasche nach unten, um mich nichtstuend auf den Tisch zu lehnen.

"Haley, richtig?" höre ich plötzlich ihre Stimme neben mir und sehe mit hochgezogenen Brauen zu ihr. Ihr Gesicht begutachtet mich abschätzig, was mich verwirrt. "Ja, wieso?" versuche ich höflich zu bleiben.

"Kleine Frage: Was läuft zwischen dir und Mitchel."

Mit zusammengezogenen Brauen lehne ich mich entgeistert zurück. "Nichts. Warum fragst du sowas?"

Stur legt sie den Kopf in ihre Hand und sieht mich bissig an. "Weil er dir soeben bis zum Raum gefolgt ist und du schmunzelnd herein kamst."

Mit zusammengekniffenen Augen vor Verständnislosigkeit sehe ich sie an, in der Hoffnung, ihr Gehirn zu sehen und sie nur Witze macht. Aber nein, sie sieht ernst aus. Gar verhasst. "Na und? Wir reden nur. Ich wüsste nicht, was es dich angeht. Also würde ich das Gespräch hiermit beenden."

Pissig wendet sie sich tatsächlich ab und lehnt sich mit verkreuzten Armen zurück. Menschen gibts auch.

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Doch sobald ich auf Ren und Jocelyn nach dem Unterricht  am Tor treffe, verfliegt meine genervte Einstellung und gehe lächelnd mit ihnen in einen naheliegenden Coffee-Shop und wir setzen uns kurz darauf mit unseren Getränken in den Park, indem ich mal Jordan getroffen habe. Mit der scheinenden Sonne ist es so unglaublich angenehm und locker mit ihnen zu reden.

"Und was habt ihr am Wochenende so vor?" frage ich irgendwann in die Runde und schlürfe an meinem mit Zimt verfeinerten Kaffee.

"Also wir, werden uns bei einer Freundin bis aufs geht nicht mehr betrinken." lacht Ren gefolgt von Jocelyn. "Ich kanns kaum erwarten. Und du?"

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