Kapitel 65

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Wir nähern uns darauf den Ausgängen und ich höre ihn hier und da auffluchen. Er ist sehr angespannt und die warmen Hände, verlieren erst ihren Druck um meine Schultern, als wir draußen sind. Dafür packt er meine Hand und zerrt mich umso energischer von der Mall weg.

"Wer war das?" frage ich, während ich hinterher stolpere. Er sieht jetzt auf eine andere Art angespannt aus. Eine die mich besorgt.

"Niemand. Absolut niemand, Haley." knurrt er gestresst und führt uns bei rot über die Straße. Dafür starren uns einige an, doch ihn schert es wohl nicht. "Scheiße, ich habe das vergessen. Fuck!" flucht er leise für sich selbst. Er bereitet mir nur mehr Panik!

"Wo willst du hin? Der Bus hält hier." keuche ich schon vor Anstrengung. Ich sollte mehr Sport treiben. Doch er geht die Hauptstraße stur weiter entlang.

"Der kommt erst in einigen Minuten. Wir können hier nicht warten, weshalb wir etwas weiter weg einsteigen."

"Aber wieso?" maule ich. Die hohen Schuhe machen das alles nicht unbedingt bequemer. Ich protestiere nur nicht, weil hier so viele Menschen sind und ich keine unnötige Aufmerksamkeit haben will.

Doch er bleibt plötzlich von selbst stehen und dreht sich abrupt zu mir, weshalb ich zuerst gegen seine steinharte Brust laufe und verwirrt zu ihm aufsehe. Er nutzt die Gelegenheit, um seine große und raue Hand um meine Wange zu schließen, damit ich ihn fixiere. "Weil ich unvorsichtig war und es hier zu gefährlich ist, ok?" sieht er mich direkt aus der Nähe an und lässt mein Herz aufspringen.

Doch dann erinnere ich mich an unsere Situation und verenge die Augen. "Wieso gefährlich? Und wieso muss ich mit dir mitkommen?"

Er schließt seufzend die Augen, bevor er wieder losgeht, ohne je von meiner Hand abzulassen.

"Verdammt, Jordan, sag es mir doch einfach!" keife ich und verliere langsam meine Geduld.

"Da gibt es nichts zu sagen. Halte dich einfach an mich und alles wird gut." sagt er in einem angenehmen Ton, der mir einen Schauer verleiht. Dennoch hilft es mir nicht mit meiner Angst und mit meiner Wut.

Ich zwinge mich, die wohligen Gefühle, die er auslöst, zu unterdrücken. "Das hilft mir jetzt auch sooo viel weiter." fange ich sarkastisch an zu reden, "Jetzt werde ich keine Angst haben. Genau. Jordan, lass mich los. Ich will zu meinen Freunden."

"Nein, du bleibst bei mir." sagt er stur und schaut sich um, "Bei mir brauchst du auch keine Angst zu haben."

"So geht das aber nicht. Du kannst mich nicht einfach mitnehmen, wie du willst. Ich hatte schon lange nichts mehr mit ihnen gemacht!" argumentiere ich weiter, doch er ignoriert mich. "Jordan, halte an. Jetzt wirklich. Es tut weh und ich habe keine Lust auf deine Geheimniskrämerei!" Aber wieder läuft er einfach im schnellen Tempo voraus.

Deshalb halte ich mein gesamtes Gewicht auf einen Punkt, um stehen zu bleiben, und schaffe es, ihn, nach kurzem stolpern, erneut zum stehen zu bringen. "Ich gehe nicht weiter!" maule ich und sehe ihm nicht ins Gesicht, weil ich unter seinem Blick sonst noch schwach werde. Einen Moment spüre ich seinen Blick im Augenwinkel, doch wie auf Kommando geht er wieder ab und versucht mich mitzuziehen. Ich bleibe jedoch stur und ziehe an meinem Arm, der von ihm festgehalten wird. "Verdammt Haley, hör auf!" keift er und tritt zu nah an mich heran. Er hört sich zwar nicht aggressiv an, aber ich versuche trotzdem verschrocken zurück zu treten. Jedoch tritt er trotzdem wieder an mich und verstärkt den Griff um meine Hand, damit ich mich nicht vom Fleck rühren kann. Ängstlich sehe ich in seine Augen, die nur wenige Milimeter von meinen entfernt sind und mich unter der Strenge auch....besorgt ansehen? "Wieso bockst du jetzt herum?"

Bei seiner Frage drücke ich den Rücken durch und versuche ihm wieder selbstbewusst entgegen zu treten. "Weil du mir nicht sagst, was los ist und mich versuchst herumzukommandieren. Das kannst du nicht machen."

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