Überrascht sehen wir zum Fremden und die Augen der Mädels glänzen angezogen auf, genauso wie meine. "Alles ok?" hören wir die unglaublich tiefe Stimme des dunkelhaarigen Typen und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir alle seinen muskulösen Körper staunend abchecken, bevor Jocelyn mit einem verdatterten "A-hmm." mehrmals nickt. "Das freut mich." grinst er himmelsgleich und geht sich durch seine hochgestylten Haare, bevor er sich selbstbewusst aufstellt und seine dunkelblauen Augen auf meine treffen. Du heilige Maria, ich glaube mein Herz ist soeben nach unten gesackt. "Du bist mir schon seit einiger Zeit aufgefallen. Würdest du mit mir tanzen wollen?" Was? Erschrocken sehe ich zu meinen Freunden, deren Schlüpfer gerade wohl genauso feucht sind, wie meiner. Der Alkohol, den ich bis eben noch voll gespürt habe, ist mit einem Mal fast verflogen, weshalb ich nervös schlucken muss. Trotzdem gehe ich den stummen Aufforderungen der Beiden nach und gleite vom Stuhl und lasse den Typen sogar meine Thaille umgreifen, um mich auf dem Weg zur Tanzfläche näher an sich zu ziehen.
Instinktiv legen sich meine Hände zittrig um seinen Nacken, da seine auch beim lostanzen hartnäckig an meinen Hüften bleiben. Eng an ihn gedrückt, fällt mir auf, dass er viel höher gewachsen ist, als es den Anschein hatte und als er seinen Kopf ohne loszulassen zu mir senkt, bleibt mein Atem weg. Sein Gesicht ist verdammt nah! "Wie heißt du?" brüllt er durch die Musik.
"Haley." stelle ich mich dennoch auf die Spitzen, weil ich nicht groß in sein Ohr schreien möchte.
"Süß. Dylan." antwortet er zurück und kommt mir plötzlich genauso nah ans Ohr und raunt nun mehr, als zu brüllen. Dabei spüre ich seinen warmen Atem auf meiner angeschwitzen Haut und bekomme Gänsehaut. Doch überspiele es mit einem Lächeln, auf das er mir kitschigerweise ein Kompliment gibt.
"Bist du oft hier?"
"Nein, ich bin zum ersten Mal hier. Das ist meine erste Party." lächle ich schüchtern und fange an mich an den engen Körperkontakt zu gewöhnen. Die Musik übertönt jegliche andere Leute, weshalb ich mich nur auf diesen Dylan konzentriere und aufkeuche, als er seine Arme fest um mich schließt und mich mit einem Druck minimal hochdrückt. Dabei spüre ich seine Muskeln unter dem Oberteil anspannen und kann mich vor Erregung nicht einmal auf seine Lippen fokussieren, die zwar zu meinem Ohr sprechen, aber sachte meinen Hals berühren. "Ihr lasst es auch ganz schön abgehen, wie ich gesehen habe. Schon den hausgemachten Cocktail probiert?"
Mit heißen Wangen erweitern sich meine Augen. Mein Finger krallen sich automatisch ein Stück in seinen Nacken und ich hauche angenehem aus.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Absicht war, aber es tut mir gerade nicht nicht gefallen, als seine weichen Lippen eine Linie über meinen Hals bis zu meinem Gesicht streichen, die betäubt kribbelt, um mir direkt in die Augen zu sehen. Mit leicht geöffneten Mund sehe ich zu ihm auf und kann nicht anderes, als schwer zu schlucken und meinen Kopf zur Antwort zu schütteln. Er kommt mir wieder näher, sodass sich unsere Lippen kaum spürbar berühren und haucht mich beim Reden an. "Den darfst du dir keineswegs entgehen lassen."
Berauscht kann ich kaum noch normal denken und hauche nur ein leises "Okay.", dass er wahrscheinlich nicht einmal gehört hat. Trotzdem schließt er die Lücke zwischen uns endlich und für einen kurzen Moment steckt unser beider Kraft in dem Kuss, bevor ich von der Berührung schwach werde und mich leicht löse. Kurz atmen wir durch, bevor seine warmen Lippen zierlich wieder über meine kommen. Zuerst einmal, ganz vorsichtig, dann noch ein weicher Kuss, und noch einer, bis er sachte meine Unterlippe zwischen die Zähne nimmt und an ihr zieht, bevor er sie frei lässt und wir uns keuchend anatmen. "Hättest du Lust ihn jetzt zu probieren?" raunt er gegen mein Ohr und ich beiße mir auf die Unterlippe, als ich seine heiße kantige Wange an meiner spüre. Nickend sehe ich ihn an und er küsst mich noch einmal bevor wir uns ein wenig lösen. Räuspernd lasse die eine Hand auf meine Seite fallen, während die andere seine Schulter hinuntergleitet und dort verharrt. Er hingegen legt seine eine Hand tief an meinen Rücken und führt mich durch die tanzende Menge, an die Bar von vorhin. Mit schwachen Beinen sehe ich voraus, doch sehe Ren und Jocelyn nicht, was mich irgendwie erleichtert. Wenigstens haben sie das nicht mit angesehen. Mein Herz schlägt heftig und mit dem Alkohol, der auch nach dieser Aktion noch ein wenig wirkt, fühle ich mich benommen.
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Irresistible
Teen FictionEs dauert lange bis sich Haleys Weg wieder mit seinem kreuzt, doch wie es das Schicksal will, lernt sie alleine seinen Namen erst durch seine Verfeindung mit ihrem Bruder kennen. Seine Reaktion jedoch, als er sie sieht, ist überraschend und es folgt...