"Hat er dir was erzählt?" frage ich atemlos, als ich mich in Mitchels Wagen schmeiße. Er sieht genauso desorientiert, wie ich, aus.
"Nein, gar nicht. Nur, dass ich dich zu Eric bringen soll. Dann hat er aufgelegt."
Er fährt ab und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Also beiße ich mir nervös auf der Unterlippe herum und kann nicht anders, als mein rechtes Bein nervös wippen zu lassen. "Fuck." fluche ich nur leise.
"Das kannst du laut sagen. Er klang echt pissig."
"Sollte alles aus dem Ruder laufen: Bist du dann mein Rettungswagen?" sehe ich hoffnungsvoll zu Mitchel.
"Du wirst nicht von ihm fliehen." Da hat er schon recht. Ich mag es nicht Dinge offen zu lassen. Erst recht nicht bei Jordan. Davon wird er nur aggressiver und unberechenbarer.
"Aber falls doch, versprichst du es? Ich brauche das Wissen der Möglichkeit."
Er seufzt und nickt. "Natürlich, würde ich das tun."
Auf wackeligen Beinen halte ich mich so nahe wie möglich an Mitchel, während wir zum Haus hinaufgehen und nach kurzer Überwindung klingeln. "Hey, hör' auf solche Angst zu haben. Er wird dir schon nichts tun. Und wenn doch, hole ich dich raus." redet Mitchel leise auf mich ein und streicht mir die Haare hinters Ohr. Mit zusammengepressten Lippen starre ich ihn an und kann meine Dankbarkeit nur mit den Augen vermitteln, als auch schon die Tür geöffnet wird. Es ist Eric, der...genervt und bemitleidend zugleich aussieht. "Er wollte gerade diese Tür aufreißen und dich zur Frage stellen. Ich konnte ihn geradeso abhalten, also sei vorsichtig, wie du dich erklärst." sagt er leise, doch mit fester Stimme. Mit großen Augen sehe ich ihn an.
"Wow. Genau das richtige für sie gewesen, Eric." keift Mitchel neben mir und bekommt nur einen vernichtenden Blick zurück.
"Nein, schon gut. Danke, Eric. Tut mir Leid, dass...ihr da mit reingezogen werdet." sage ich benommen. Denn obwohl ich Eric gerade verteidige, muss ich Mitchel recht geben. Es hat mir die Kraft genommen. Dabei muss ich bei Jordan genau anders herum sein.
Bekräftigend nimmt Mitchel meine Hand, was Eric argwöhnisch betrachtet. Und das verstehe ich auch, weshalb ich beim eintreten, seine Hand sofort loslasse, bevor Jordan es noch sieht. "In der Küche."
Mich wappnend gehe ich zu dem besagten Ort und Jordans Augen treffen sofort feindselig auf mich, bevor ich richtig im Raum stehe. Er sitz gekrümmt auf dem Stuhl und man sieht ihm an, dass er gerade versucht die Beherrschung nicht zu verlieren. Dabei brennt es in seinen Augen nur nach dem Verlangen sofort aufzuspringen und sich auf mich zu stürzen. Einen Moment kann ich nur unter seinem Blick dastehen und schwer schlucken. Mir wird heiß vor Angst. Dabei fallen meine Augen auch auf Lorx, der etwas weiter dasteht und blass aussieht. Die rote Stelle an der rechten Wange und seinem Auge lässt mich erschrocken hochfahren.
"Lasst uns alleine." brummt Jordans Stimme bedrohlich und dunkel und es fühlt sich an, als würde ich auf dem Weg zu einer grausamen Bestie sein, die im tiefstem Schlund einer Höhle lungert.
Ich sehe, wie Eric neben mir gehorcht und auch Mitchel geht, nachdem ich ihm versichernd zunicke. Lorx hebt die Braue, zum tonlosen Vorschlag hier zu bleiben, doch ich schüttle schwach den Kopf. Während auch er geht, sieht Jordan ihm kurz hinterher, bevor die ganze negative Kraft mich fixiert.
Er erhebt sich von dem Stuhl und unter bedrohlichem langsamen Mitschwenken seiner Schultern, nähert es sich mir. Die muskulösen Arme angespannt. Wäre ich in diesem Moment ein Typ, wäre ich zu 100 % sicher, gleich von ihm umgebracht zu werden. Doch er bleibt nur wenige Schritte mit geneigtem Kopf vor mir stehen. Es bleibt still und ich finde keine passenden Worte zu seiner einschüchternden Atmosphäre. Mir tun die Jungs gerade Leid. Sie sollten das nicht miterleben.
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Irresistible
Teen FictionEs dauert lange bis sich Haleys Weg wieder mit seinem kreuzt, doch wie es das Schicksal will, lernt sie alleine seinen Namen erst durch seine Verfeindung mit ihrem Bruder kennen. Seine Reaktion jedoch, als er sie sieht, ist überraschend und es folgt...