Kapitel 37

362 11 0
                                    

Okay, heute sind deutlich mehr Augen an mir, als letzte Woche. Ich weiß, dass es Montag ist, aber ich sehe doch wohl nicht so scheiße aus, oder? Unwohl sehe ich an mir herunter. Kein Fleck auf meinem dunkelroten Oberteil. Sind es die Boots? Verdammt, ich weiß es nicht. Nate kann es nicht sein, weil der gleich nach dem aussteigen zu Keith und Frel gerannt ist. Ignorier es einfach. Sei wie Reeven, Haley.

Doch am nächsten Tag, wird das schwieriger, als ich noch mehr Augenpaare an mir habe und einige bei meinem Eintreten in den Klassenraum anfangen zu Tuscheln und verräterisch zu mir rüberlinsen. Ich möchte schon aufrufen, was zur Hölle los ist, doch zügle meine Zunge und setze mich angefressen neben Anthony. Zusätzlich habe ich noch mit Mr. Kornell und als wenn das nicht reicht, verhält sich Jocelyn komisch, sobald sie mich im Raum entdeckt. Sie wirft mir verwirrte Blicke zu und redet mit ihren Freunden, während sie auf mich deuten und blicken. Erklärt mir jemand was los ist?! Doch als ich meinen Nachbarn frage, runzelt er die Stirn und meint nichts zu wissen. Verzweifelt lasse ich mich auf meine Bank fallen und hoffe wenigstens heute von Mr. Kornell in Frieden gelassen zu werden.

Eigentlich hatte ich vor, Jocelyn selbst nach dem Unterricht anzusprechen, doch sie ist schneller und steht, während ich noch einpacke an meinem Tisch. "Wir müssen reden. Kannst du mit auf den Hof?"

"Ja, was ist denn plötzlich los?" frage ich verwirrt und schwenke den Rucksack auf die eine Schulter.

"Gleich." sagt sie nur knapp und geht von mir gefolgt aus dem Raum.

Auf dem Hof ist auch schon Renny auf unserem üblichen Platz und sieht total aufgeregt aus, als sie uns sieht. Wir sind nicht mal angekommen, da fragt sie: "Seid Mitchel und du wirklich zusammen???"

Erstarrt bleibe ich stehen und sehe in ihre erwartungsvollen Augen. "Was?? Nein!" sage ich darauf geschockt.

"Jedoch reden so einige darüber und meinen, dass es so ist." sieht Jocelyn mich von der Seite skeptisch an. Überwältigt von dieser Information kann ich die richtigen Worte nicht finden.

"Einige haben euch auch verdächtig nah außerhalb der Schule gesehen. Sicher, dass du uns nicht was zu erzählen hast?" meint Renny unschuldig und versucht mich zu durchblicken.

"Ist das, wieso alle so komisch sind? Das kann doch nicht wahr sein.." murmle ich und vergrabe das Gesicht in meinen Händen. Als ich wieder zu ihnen sehe, rede ich deutlich fester. "Mitchel und ich sind nur Freunde, ok? Ehrlich. Da ist nichts und wird nichts sein."

"Ein Freund, der dich extra betrunken in den Morgenstunden abholt? Ich kann mich nicht an alles erinnern, aber an das Bild von euch schon." verkreuzt Jocelyn ihre Arme.

Unsicher sehe ich zu ihr und hebe schief lächelnd die Schultern. "Schon? Er ist halt wirklich nett."

"Ich weiß nicht, wo du die Jahre gelebt hast,Haley, aber Mitchel ist bekannt dafür nicht groß mit Mädels befreundet zu sein. Er nutzt sie nur, wenn die Chance besteht." meint Renny verwirrt und ihre blonden Haare fallen mit ihrem süßen Gesicht zur Seite.

"Er ist nicht groß anders als Jordan und seine Freunde." murmelt Jocelyn neben mir und sieht misstrauisch an mir vorbei. Ich brauche nicht einmal hinzusehen, um zu wissen, wen sie da beobachtet. Die Typen haben ja auch ihren eigenen Platz, wenn sie nicht rauchen.

"Vielleicht hat er mal was angestellt, aber ich kann euch versichern, das zwischen uns ist platonisch. Wir verstehen uns halt wirklich gut."

"Sehr gut meinst du. Wir haben euch auch mal zusammen in der Mall gesehen. Alleine." redet sie weiter und sieht mich an. Doch diesmal ohne jegliche Art von misstrauen. Diese Menschen wollen wissen, was die Wahrheit ist und hören mich aus, bevor sie mich verurteilen. Und ich bin so unfassbar dankbar dafür.

"Ja, aber als Freunde. Das versichere ich euch." versuche ich fest zu bleiben und presse meine Handflächen gegeneinander. Kurz wechselt mein Blick mit der jeweils Einen, bis sie die Blicke untereinander austauschen und mich anlächeln.

"Okay, wir glauben dir Mal." entfaltet Jocelyn ihre Arme und setzt sich zu Renny.

"Aber sollten wir sehen, dass du und Mitchel etwas tun, das definitiv über die Grenze der Freundschaft geht, werden wir dich bis aufs letzte Wort ausquetschen." droht Renny mir mit dem Zeigefinger und grinst hinterlistig.

Schnell hebe ich die Hände und schüttle sie zusammen mit dem Kopf. "Keine Sorge."

IrresistibleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt