Irresistible

Kapitel 91

Und obwohl Jordan darauf folgend seine Eifersucht zu zügeln versucht und mich mit seinen verrückten Fantasien - ich könnte ihn im geheimen mit Mitchel  betrügen - irgendwann nicht mehr nervt, mache ich mit Mitit aus, das Treffen am Mittwoch vorerst für uns zu behalten.
Sonst wirft Jordan noch seine jetzt herrschende Vernunft augenblicklich über Bord und kommt an meiner Haustür an, um sich zwischen uns zu stellen.

Während Keith und Frel schon im vollem Zug mit meinem Bruder reden, nachdem sie mich neckend hin und her geschubst haben, klingelt endlich die Haustür.
Hastig gehe ich die Treppen hinunter und bin glücklicherweise schneller als meine Mutter, die schon bei Keith und Frel gezeigt hat, wie sehr sie ihn Wahrheit Mitchel erwartet.
Mit launischem Blick öffne ich ihm die Tür und lasse sein typisches Grinsen gekonnt an mir abprallen, um ihn an dem Handgelenk zu greifen und hineinzuzerren.
"Oh, hallo, Mitchel!" hören wir Mom, als ich ihn die Treppe hochzerre und ich spüre den minimalen Widerstand, als er sich zu ihr dreht.
"Guten Tag.. Sie sind bezaubernd, wie immer." fängt er wieder an, "Hey, wieso so eilig? Ich will diesmal deinen Dad kennenlernen." fragt er dann an mich gerichtet, auch wenn ich ihn mühselig weiter zerre.
"Vergiss es. Ich habe Angst, was du dann auch noch mit ihm anstellst. Meiner Mutter hast du anscheinend schon erfolgreich einer Gehirnwäsche unterzogen." schnaufe ich mühsam und bin dabei die Tür zum Zimmer meines Bruders zu öffnen, als meine Hand plötzlich von hinten ergriffen wird und weggezogen. Verwirrt lasse ich mich von Mitchel packen und mit seinem Körper hinter mir in mein Zimmer drängen. "Was ist denn?" frage ich durcheinander.
"Hast du schon mit Jordan geredet?" fragt er plötzlich nervös, nachdem er die Tür hinter uns geschlossen hat.
"Worüber genau?"
"Keine Ahnung. Hat er dir etwas wichtiges erzählt?" Als er sieht, dass mein Gesicht noch viel verwirrter wird, versucht er es besser zu erklären, "In Richtung Gangs oder was er gerade tut, Haley."

Perplex, aber verstehend sehe ich ihn an. "Nicht wirklich. Er ist immer noch mit etwas beschäftigt, aber es sagt nicht direkt was. Und wenn darf ich das eh nicht weiter erzählen." Abwehrend verlagere ich mein Gewicht auf das linke Bein, während ich die Arme verkreuze. Jordan hatte mich explizit gebeten, Mitchel nicht zu sagen, dass er mit den Radern etwas am Hut hat. Wieso weiß ich nicht, weshalb es mich immer mehr besorgt werden lässt. Dafür wird Mitchels Gesichtsausdruck vor mir angestrengter und er scheint tief in sich über etwas zu grübeln. Etwas, dass ihn wirklich zu schaffen macht.
"Hey, was ist los?" senke ich die Arme und sehe ihn alamiert an. Seine Augen fallen auf mich und ich kann genau sehen, dass ihm die Worte schon ergeizig auf der Zunge liegen. Doch kurz darauf ziehen sich seine Brauen gestört zusammen und er schüttelt den Kopf.
"Nichts. Nur so. Wie...geht es deiner Oma?"

Unter seinem wirren Blick bleibe ich einen Moment misstrauisch stehen, doch seufze darauf aufgebend. "Ganz gut. Sie hat wieder nach dir gefragt."
Nickend sieht er kurz weg. "Weißt du, wann du ihr Jordan vorstellst?"
"Wieso fragst du das letzte Zeit nur immer wieder?"
Er zuckt die Schultern, doch nicht so locker und selbstverliebt, wie sonst. Er benimmt sich total schräg. "Nur so. Es wäre einfach besser, desto schneller du es machst. Glaub' mir."
Konfus ziehe jetzt ich die Brauen zusammen. "Warum das?"
In der Zwänge verzerrt er das Gesicht. "Einfach so. Es wäre einfach besser, okay? Ich kann es selbst nicht erklären."
"Ja, aber versuch-" doch nach einem langen Seufzer versucht er das Thema zu wechseln.
"Ist jetzt egal. Du meintest Frel und Keith sind schon da?"

Frustriert schnaube ich aus und kämpfe einen Moment dagegen an, ihn weiter zu drängen. Seine Worte haben mich daran erinnert, dass die Anderen schon auf uns warten und sich wohl fragen müssen, wieso wir nach dem Klingeln immer noch nicht bei ihnen sind.
"Ja. Lass' uns endlich zu ihnen, wenn du schon nicht weiter reden willst." führe ich ihn aus meinem Zimmer.
Ich kann immer noch nicht glauben, dass er absichtlich zu spät gekommen ist, um nach den Freunden meines Bruders anzukommen. "Dadurch stehe ich besser da und habe einen leichteren Aufrtitt beim Vorstellen." meinte er im Chat. "Dann sind sie diejenigen, die auf das beste gewartet haben, dass erst alles zum starten bringt."