Kapitel 71

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Obwohl ich sofort mit Mitchel reden möchte, als wir auf dem Kiesel direkt unter einem Baum parken, hält Jordan mich auf, indem er meine Hand nicht mehr los lässt.

Selbst, als er Lorx eine große Kühlbox abnimmt und ich einige Decken aus dem Kofferraum überreicht bekomme, hält er meine Linke stur fest. Wir gehen vom Kniesel direkt auf Sand über, worauf sich etwas weiter ein kleiner See vor uns erstreckt. Erstaunt hole ich Luft und bewundere, wie die Sonne sich auf dem Wasser bruchteilhaft spiegelt.

Ich merke erst, dass ich schneller geworden bin, als mich Jordan ein wenig zurück zieht, um neben ihm zu bleiben. Er grübelt, das kann ich genau sehen. Sicherlich noch vom Schock und ich gehorche ohne Widerstand. Er muss erst einmal runterkommen.

Mit den anderen hinter uns, nähern wir uns dem schon aufgebauten Grill gleich nebem dem Wasser, da der Rest vor uns angekommen ist.

Sie stehen mit ihrem Bier herum und quatschen, bevor wir sie mit unserer Begrüßung unterbrechen. Nur eine Person ist mir neu, die sich als Rodrick vorstellt und Aarons Kumpel zu sein scheint. "Eric will heute wohl richtig locker lassen, oder?" frage ich schmunzelnd und deute auf die Hugoflasche in seiner Hand, aus der er alleine trinkt.

"Nicht unbedingt. Ich muss später noch fahren können. Aber wir haben die Becher vergessen. Habt ihr welche?" sagt er monoton und sieht zu Mitchel.

"Nee, sorry."

Eric seufzt nur und reicht mir die Flasche. "Willst du?"

Kurz stocke ich, doch nehme sie lächelnd an und nehme einen Schluck des bitteren Getränks, nachdem ich die Decken einfach auf den Boden gelegt habe, weil Jordan meine Hand selbst da nicht los lässt.

"Leute! Nachricht des Jahrhunderts!" wendet Lorx großkundig ein, "Die beiden sind zusammen! So...richtig!"

Sofort schallen die Blicke zu uns. "Kann nicht sein. Zicke und Wutbündel? Ist das überhaupt eine gute Kombination?" ist Reeven der erste. Doch ich kann ihn nur böse angucken, weil mir die Sprache verschlagen wurde. Es ist Erics Blick der mich verwundert. Kaum überrascht und seelenruhig. Aber mir ist schon vor einiger Zeit aufgefallen, dass er ein kühnes Auge hat.

Erst, als Jordan zum ersten mal meine Hand befreit, aber diese dafür um meine Thaille legt, konzentriere ich mich wieder auf ihn. Ein triumphales Lächeln ziert sein Gesicht.

"Ich glaube, ich habe zu viel geraucht. Sowas ist doch nicht möglich, oder?" sieht Aaron verdattert auf seinen Joint.

"Verstecke bei einem Streit nur deine Waffen, Alter. Sonst ballert sie dich wie im Spiel noch ab." witzelt Lorx und zündet sich eine Zigarette an.

"Du hast Waffen?" frage ich mit großen Augen und sein Gesicht neigt sich mir zu.

"Ja, klar. Aber nur drei." grinst er immer noch. Ich hoffe, er hat damit noch nie auf jemanden geschossen. Doch ihn jetzt zu fragen gelingt mir nicht.

Während wir weiter reden schmeißt Lorx den Grill an und übernimmt die erste Schicht des grillens. Danach hat sich Jordan freiwillig gemeldet.

Ich merke, wie der Hugo ganz schön wirkt, weshalb ich erleichtert bin, sobald Jordan uns eine Decke ausbreitet und ich die Flasche in den Sand stecken kann, solange ich mich auf den Rücken lege. "Willst du nicht baden?" höre ich seine Stimme neben mir, als er sich seitlich zu mir gerichtet legt.

Mit erhobenen Augen sehe ich ihn an. "Im Herbst? Das Wasser ist bestimmt kalt."

"Es ist ertragbar. Sei keine Pussy, Haley." grinst er, "Du hast nicht mal einen Bikini an?"

Ich falte meine Arme zur Stütze hinter meinen Kopf und schließe entspannt die Augen. "Natürlich nicht. Ich hatte von Anfang an nicht vor-" doch seine rauen Finger, die unter mein Oberteil rutschen möchten unterbrechen mich. Angespannt hebe ich den Kopf, um mit anzusehen, wie seine Fingerspitzen bei der kleinen Öffnung zwischen Jeans und Shirt spielen. Als sie tiefer unter den Stoff wollen fange ich seine Hand ab. "Nicht hier." presse ich hervor und möchte Lachen, aber kann vor Nervenkitzel nicht. Diese leichte Berührung hat meinen gesamten Körper nicht nur zusammenziehen lassen, sonder lässt mein Herz sehnsüchtig gegen meine Brust schlagen. Es will mehr, aber das wäre unschlau. Ich kann nur die Lippen zusammen pressen und in seine Augen sehen, die mich mustern.

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