Kapitel 29

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Nachdem Mitchels Eltern abfahren konnten und wir alle bereit zum abfahren sind ist es erst kurz vor Mittag. Trotzdem brechen wir zu Eric auf und ich werde gezwungen im Beifahrersitz zu sitzen, während Lorx mit schnellen Schritten nach hinten einsteigt. Was aber viel obstruser ist, ist, dass er sich während des Fahrens auf die Sitze legt. Mit zusammengezogenen Brauen sehe ich nach hinten. "Alles gut bei dir?"

"Sieh' wieder nach vorne!" zischt er plötzlich ernst. Okay? Erschrocken weiß ich nicht, was abläuft. Sonst ist er immer so witzig drauf. "Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Bullen mein Gesicht gesehen haben, aber heute gehe ich lieber noch auf Nummer sicher. Also tun wir, als würde niemand anderes mit euch hier drinnen sitzen."

"Gefällt mir so zu denken." gibt Mitchel selbstgefällig von sich und kassiert einen leichten Tritt gegen seinen Sitz. Und während er lacht, bekomme ich Panik.

"In Ordnung, aber ich bitte dich nichts zu machen, dass wieder bewirkt Mitchel die Kontrolle zu verlieren!" Noch ängstlich kralle ich mich an den Griff über mir fest.
"Fängst du jetzt auch noch an, wie Reeven zu werden?" fragt Mitchel genervt.
"Nein, so schlimm bist du nicht, aber ich kann seine Meinung zu hundert Prozent nachvollziehen."
"Weil du ihn heiß findest."
Irritiert sehe ich ihn an. "Würdest du endlich mal die Klappe halten?"

Lachend sieht er wieder durch den Rückspiegel zu Lorx. "Und? Bequem dahinten?"

"Jua. Hab eine Jeansjacke gefunden, die ich als Kissen benutze."

"Was?" frage ich erschrocken und sehe nach hinten. Nur, um sofort Mitchels Hand an der Wange zu haben, die mich mit einem "Kopf nach vorne richten." wieder in die andere Richtung drückt. Frustriert atme ich aus. "Man, die wird davon doch nur knittern."
"Schmoll nicht. Deine Schuld, wenn du so betrunken warst."
"Ich weiß echt nicht, wie deine Eltern dich aushalten können." zische ich.

"Und ich kapiere nicht, wie dein Bruder dich aushalten kann. Ich hätte dich schon im Kindesalter zur Adoption freigegeben, um dich los zu werden. Oder warst du da noch erträglich?"

"Verdammte scheiße, haltet ihr überhaupt mal die Klappe? Wie haltet ihr euch aus?" kommt es irritiert von Lorx.

"Das war auch das letzte Mal, dass ich bei dem übernachte." murmle ich und verkreuze die Arme.

"Na klar, Schätzchen. Das glaubst aber auch nur du." gibt er spottend zurück. Kochend kneife ich die Augen zusammen, doch halte den Mund zusammengepresst. Ich habe keine Lust, noch mehr mit diesem Typen zu reden.


Selbst als wir an Erics Haus ankommen, darf ich hibbelig im Auto warten, nur, damit sie sich sicher sein können, von niemanden verfolgt zu werden. Gott, sind die vorsichtig.

Als uns die Haustür von Eric geöffnet wird, geht dieser sofort mit seiner Kaffeetasse ins Wohnzimmer. "Wie geht's?" fragt Mitchel ernster und folgt ihm.

"In Ordnung, wenn man davon absieht, dass ich etwas gestresst bin." murmelt er und ich nähere mich Ihnen mit verkreuzten Armen. "Wahrscheinlich hat dir Lorx schon alles erzählt und ich kann nichts neues beitragen. Vielleicht gab es in der Nähe einen Einsatz, aber man braucht sich darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Passiert halt." Um seine Gleichgültigkeit zu demonstrieren öffnet er sich eine Zeitung.

"Wenn du meinst." murmelt Mitchel nur, "Können wir hoch?"

"Reeven ist schon am spielen." meint Eric monoton und schlägt die Seite um. Darauf fangen die Jungs an zu gehen, doch ich streube mich etwas.

"Eric, ist es okay, wenn ich in den Garten gehe?" Ohne mich auch anzusehen winkt er ab.
"Was? Du zockst nicht mit?" fragt Miti überrascht, als er stehen bleibt.
"Nee, nicht jetzt. Ich bin etwas müde und würde lieber das Wetter draußen genießen. Etwas, dass du auch mal machen solltest." necke ich ihn noch und gehe langsam Richtung Terasse.
"Ach man, und ich dachte wir machen gleich Lorx und Reeven fertig." Dazu sehe ich noch, wie Lorx hinter ihm beleidigt die Arme zu den Seiten hebt und muss grinsen.

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