Am Dienstag bleibt mir wenigsten der Stress erspart, als Jordan in der Schule fehlt. Es sind nur die wenigen verräterischen Blicke, die mir einige Schüler geben.
Und obwohl ich nicht so viel aufsehen erregen sollte, steige ich nach dem Unterricht in Mitchels Auto, damit wir zum Haus meiner Großeltern fahren können und nur minimale Geburtstagsplanungen durchführen können, die noch geklärt werden müssen.Somit sitzen wir zwei Stunden später am großen Tisch, wo ich ihm unsere letzten Ideen auf einer improvisierten Zeichnung zeige.
"Okay, zwischen Chill-und Küchenbereich baust du deinen Tisch für's Bierpong auf und der Alkohol wird in der Küche, als auch auf dem Esstisch verteilt. Und es wird nur Plastikbecher geben, Sorry." wedle ich mit dem Kugelschreiber. Er grinst kurz zu mir auf, während er sich vorbückt, um sich alles genau anzusehen.
"Kein Problem."
"Auf dem Essenstisch wird auch das gesamte Essen stehen. Bis auf wenige Snacks. Die bleiben in der Küche. Ah, und sag' deinen Gästen, dass sie ohne Alkohol nicht reingelassen werden."
"Schon erledigt." kichert er.
"Die Dekoration bleibt eine Überraschung, aber wegen der Musik werde ich sehen. Vielleicht kann ich unbemerkt welche auf der Anlage spielen. Sonst spielt am Ende noch Rock, statt klassische Musik für meine Großeltern." Alleine der Gedanke lässt mich schmunzeln.
"Und mir wäre es lieb, wenn du circa eine halbe Stunde vor Anfang da bist. Mit der Tür werden wir uns zwar abwechseln, aber ich glaube es wäre besser, wenn du die ersten Gäste selbst reinlässt. Ich kenne die meisten eh nicht und will am Ende niemand uneingeladenes reinlassen." Er nickt darauf kräftig.
"Ehhh..ja. Dein Twister kannst du irgendwann einfach in der Nähe des Kamins aufbauen. Und wenn du ein Paar extra Stühle mitbringen kannst wäre es toll. Die vom Esstisch werden kaum reichen und sonst haben wir hier kaum welche anderen. Die in den Schlafzimmern sind mir zu kostbar.."
"Das wollte ich dich auch fragen: Hast du keine Angst, dass etwas kostbares kaputt geht? Die riesige Vase hinter dir alleine macht mir schon Sorgen."Ich grinse wissend. "Keine Sorge. Ich werde die meisten Zimmer abschließen und verstaue in denen die ganzen Sachen für den Abend." zur demonstration klimpere ich mit dem Schlüsselring vor seiner Nase, der bis zu zwanzig Schlüssel trägt. Wird ein Spaß, den passenden immer wieder finden zu müssen. "Und das Klavier...das kann ich nur mit einer Leine verdecken. Wird schon gut gehen." winke ich ab und er wendet die großen Augen von den Schlüsseln ab, zu mir. "Sonst war's das eigentlich...Hast du noch Fragen oder Wünsche?"
Einen Moment überlegt er angestrengt. "Ich hatte gedacht, Keith, Frel und Nate einzuladen. Geht das für dich klar?"
Ich lege den Kopf genauso schief wie mein Lächeln. "Ich glaube nicht, dass Nate mich verpetzen sollte, wenn etwas passiert, aber wenn wir uns an die Gurgel gehen, musst du das lösen." Er lacht nur und meint, dass er aufpassen wird. Jetzt freue ich mich irgendwie und habe durch die Planung jeglichen negativen Gefühle der letzten Tage vergessen. Es macht Spaß, alles zu organisieren und ich kann nicht erwarten die ganzen Caterer zu engagieren.
"Bock auf einen Film?"Mit kneifenden Lippen überlegt er, bis er einfach die Schultern zuckt und nickt. Ich räume alles ein und fühle mich erleichtert, während wir zum Kamin weiter hinter mir gehen, vor dem eine elegant geschwungene Couch in beige steht, die zum Plasmafernseher an der Wand gerichtet ist, weil ich mich ein wenig einsam gefühlt habe in diesem Haus.
Einladent tappe ich neben mich, nachdem ich mich auf die Couch habe fallen lassen, die hinter sich viele dekortive Blumen stehen hat, die von der schwachen Sonne draußen beleuchtet werden, und schalte durch die Einstellungen des Fernsehers. Dieser Bereich im Haus hat mir schon immer mit am meisten Gefallen. Er wirkt friedlicher. Statt weiß ist alles in einem warmen zarten beige gehalten und der dunkle Kamin passt perfekt, wenn er entzündet ist. Erst recht der wie Fell aussehende beige Teppichfetzen vor der Couch ist göttlich und ich habe mir vorgenommen, so einen irgendwann für meine eigene Wohnung zu holen.
"Wie wäre es mit Deadpool?" zeigt Mitchel neben mir auf den in der Liste aufkommenden Film und ich willige glücklich ein.
Als es spät wird biete ich ihm auch an übernachten zu bleiben und fange schon an von der Idee zu strahlen, aber er sträubt sich ab einem gewissen Punkt. Er sagt nicht direkt warum, aber ihn scheint die Idee ein Unwohl zu bereiten, weshalb er sich zögernd dagegen entscheidet. Auch wenn ich ihm angesehen habe, dass er es insgeheim gewollt hätte. Vielleicht ist es Jordan, dass ihn aufhält. Nachdem mich dieser nämlich wieder angerufen hat und ich nach kurzem Wortaustausch überfordert aufgelegt habe, war Mitchel wieder so zwiegespalten und angespannt. Seine Augen hören manchmal nicht auf, mich mitleidig anzusehen und tief im inneren weiß ich, dass ihn noch etwas beschäftigt. Etwas großes, dass er mir aber nicht mitteilen möchte.
Somit fühlt sich unsere Umarmung zum Abschied ungewöhnlich hohl an und sein schwaches Lächeln überspielt seine unterdrückte Trauer nicht so gut, wie er es zu versuchen wagt.
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Irresistible
Teen FictionEs dauert lange bis sich Haleys Weg wieder mit seinem kreuzt, doch wie es das Schicksal will, lernt sie alleine seinen Namen erst durch seine Verfeindung mit ihrem Bruder kennen. Seine Reaktion jedoch, als er sie sieht, ist überraschend und es folgt...