Kapitel 64

356 15 0
                                    

Als am Abend mein Handy ertönt und ich mir die Nachricht durchlese, stöhne ich genervt auf.

Jordan: Bock morgen den gesamten Tag zu verbringen? Können zum Abend wieder Cole und Alex treffen. Diesmal mit Ian.

Mit blutendem Herzen schreibe ich ihm zurück.

Sorry, aber da wollen die Mädels unebdingt mit mir zur Mall gehen und geplant ist es bis zum Abend..

Frustriert lege ich mich auf dem Bett auf meinen Rücken und habe das Handy schwach in der Hand liegen. Eigentlich hätte ich mehr Lust mit Jordan Zeit zur verbringen. Erst recht, wenn ich seinen dritten engen Kumpel kennenlernen könnte.- Wieder eine Nachticht.

Jordan: Dann sag ab.

Schief lächelnd schüttle ich kaum merklich den Kopf über seine gebieterische Person. Für ihn ist alles einfacher im Kopf, als es sein sollte.

Das kann ich doch nicht einfach so machen. Es sind meine Freunde. Wie wäre Sonntag für dich?

Es dauert eine Weile, bis er antwortet.

Jordan: Schlecht. Sind sie dir etwa wichtiger?

Nein, so ist das nicht!

Jordan: Na dann wäre es doch nicht so schlimm abzusagen.

Verzweifelt hebe ich die Brauen. Wieso setzt er mich unter diesen Druck? Ich will, aber ich kann ihnen nicht einfach absagen. Und das versuche ich in den nächsten Minuten nochmal zu erklären, doch er scheint es nicht akzeptieren zu wollen, bis es mir reicht.

Okay, jetzt im ernst. Ich kann nicht. Tut mir wirklich Leid, weil ich gerne wollen würde, aber ich habe es ihnen schon versprochen. Ein andern Mal.

Damit lege ich mein Handy zur Seite und bin alleine davon schon erschöpft. Ich kann nur hoffen, dass er nicht zu sauer sein wird..


Jedoch ist es bestimmt der Fall, als er mir selbst am folgenden Tag nicht schreibt. Frustriert ziehe ich mir mein schwarzes Rock N' Roll Shirt über und spiele mit meinen offenen Haaren, bis sie gut genug liegen. Dabei sehe ich in meine Augen und stehe einfach nur da. Meine Gefühle für Jordan erdrücken mich immer mehr. Es ist, als würde mit der Zeit immer weniger Kraft in meinem Körper liegen. Selbst jetzt würde ich mich am liebsten wieder ins Bett legen und meinen Nachmittag, wie die letzten Wochen, darin verbringen, ohne produktiv zu sein. Das Bild von seinem Gesicht, dass ich wieder vermisse, schwirrt vor meinen Augen. Ich wette gerade sieht es streng und verzogen aus, weil die Enttäuschung über meine Entscheidung groß ist.

Verzweifelt vergrabe ich mein Gesicht in den Händen und spüre, wie sich mein Herz betroffen zusammen zieht. Dabei will ich ihn doch sehen!

Seufzend nehme ich die Hände wieder runter und blicke ziellos auf meinen unordentlich Boden. Ich sollte aufpassen, wo meine Gedanken und Gefühle hingehen. Ich will nicht, dass ich über die Grenze der unmöglichen Rückkehr trete, und doch kann ich das nicht so ganz kontrollieren.


Selbst als ich auf Renny und Jocelyn bei der Bushaltestelle in der Nähe der Mall stoße, kann ich das mieserable Gefühl in mir nicht los werden. Irgendwie fühle ich mich schuldig. Aber das sollte ich nicht! Oder doch? Sehnsüchtig kann ich nicht anders, als jede Sekunde um mich zu schauen und dabei zu hoffen, Jordans Gesicht zu begegnen. Nein, ich sollte nicht hoffen. Es würde nichts bringen, außer vielleicht einen Streit. Abermals seufze ich und starre auf meine schwarzen hohen Stiefel, während wir durch den Park gehen, der direkt zur Mall führt. Er würde eh nicht hier sein. Er hatte schon mal erzählt, dass er groß besuchte Plätze meidet und bisher auch nur ein Mal in der Mall war.

IrresistibleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt