Ein Klingeln geht durchs Haus und ein Schatten ist an der Haustür zu sehen. "Ist offen!" ruft Reeven, weshalb ich matt den Kopf schüttle. Er ist echt zu faul, die wenigen Schritte zur Tür zu machen? Aber lange kann ich ihn nicht in Gedanken schänden. Wir saßen hier knappe 40 Minuten. Es muss einer der Jungs sein. Oder es ist ein Komplize von Reeven, der für ihn den dreckigen Part meiner Ermordung erledigt. Nervös und zugleich voller Hoffnung sehe ich unentschlossen zu, wie die Tür geöffnet wird und das unschuldige markante Gesicht von Mitchel durchtritt.
"Mitchel!" rufe ich beim aufspringen aus und renne mit geöffneten Armen zu ihm. "Ich hab dich so vermisst, das kannst du nicht glauben." meine ich und umarme ihn stürmisch.
Seine Brust vibriert vom Auflachen. "Schön das zu hören. Ich dachte du hasst mich?"
"Tue ich schon, aber gerade bin ich einfach nur erleichtert von Reeven nicht umgebracht zu werden." sage ich erleichtert und nehme dann wieder meine Wange von seiner Brust, um mich zu lösen.
"Was?" höre ich Reeven hinter mir und drehe mich zu seinem verstörten Gesicht.
"Die Weise, wie du dich verhalten hast und der Weg, den wir gegangen sind, haben danach geschrien. Das musst du zugeben."
Kurz starrt er mich noch fassungslos an, doch dreht den Kopf zurück zu seinem Laptop. "Du bist verrückt."
"Bin ich nicht!"
"Ich weiß wovon du redest, aber ich glaube noch hätte er keinen Grund, dich zur Strecke zu bringen, Haley." kichert Mitchel neben mir und legt seine Hand auf meinem Kopf ab. Dabei bekommt er von Reeven einen bösen Blick zugeworfen. "Also seid ihr zusammen her?"
"Ja, er meinte Jordan wollte es.""Ah, okay. Naja. Schön, dass du hier bist. Was habt ihr so gemacht?" fragt er und tritt ein.
Seufzend werfe ich den Kopf in den Nacken. "Nichts. Absolut gar nichts."
"Nichts neues bei Reeven. Deshalb hasse ich es, wenn wir uns hier treffen. Er hat nur Brettspiele und einen Gameboy. Außerdem ist die Fahrt hier her anstrengend." setz er sich auf die Couch.
"Du hast einen Gameboy, aber erzählst mir nichts davon?" frage ich Reeven beleidigt, als ich mich neben Mitchel niederlasse. Er ignoriert mich jedoch gekonnt.
Von ihm kommt auch nichts weiteres mehr, weshalb Mitchel und ich uns für die nächste halbe Stunde unterhalten, als schon die ersten eintrudeln. Zuerst Aaron, der kurz mit Reeven vors Haus verschwindet. Danach Lorx und Jonnathan. Und zum Schluss Jordan, der meint, dass Eric mal wieder keinen Bock hatte zu Reeven herüberzukommen. Dabei setzt er sich ausgerechnet neben mich und ich lächle ihn zerfahren an. Ich habe versucht so wenig wie möglich über diesen Moment nachzudenken, aber habe trotzdem erwartet, dass er wieder so abweisend sein wird. Doch zu meiner Überraschung lächelt er matt zurück und begrüßt mich beim zurücklehnen. "Wie geht es dir?" fragt er kleinlaut und hebt die Hand, als würde er wieder nach meinen Haaren greifen wollen, doch stoppt die Bewegung und schwankt sie schnell hinter mich auf die Rückenlehne der Couch. Etwas verwirrt sehe ich ihn an und meine, dass alles in Ordnung sei. "Und dir? Was habt ihr gemacht?" Ich klinge erstaunlich ruhig, doch muss zugeben, dass mich diese Frage nervös, als auch neugierig macht.
Er jedoch winkt es ab und meint, dass es unwichtig sei. Ich nicke nur bedrückt und sehe wieder nach vorne, während der Rest sich untereinander unterhält.
"Ey, Lorx." fängt Jordan plötzlich an und die blauen Augen der Person treffen auf uns, "Wie sieht's inzwischen mit Kenny aus? Hat der geantwortet?"
"Ja, ich treffe ihn heute noch."
Zufrieden nickt Jordan und blickt gedankenverloren auf den Tisch.
"Achso, Jordan?" löst sich Mitchel endlich von seinem Handy neben mir, "Ich glaube du solltest unbedingt wieder mit Henry reden."
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Irresistible
Teen FictionEs dauert lange bis sich Haleys Weg wieder mit seinem kreuzt, doch wie es das Schicksal will, lernt sie alleine seinen Namen erst durch seine Verfeindung mit ihrem Bruder kennen. Seine Reaktion jedoch, als er sie sieht, ist überraschend und es folgt...