Draco p.o.v.
Genervt fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare. Diese standen sicher wieder in alle Richtungen ab, aber es war mir egal. So würde ich zumindest Astoria aufregen.
Plötzlich klopfte es an meiner Zimmertür.
Zu meinem Erleichtern war es noch nur mein Zimmer. Denn, Astoria und ich waren nun zwar offiziell verlobt, aber ich würde erst gezwungenermaßen mit ihr in einem Bett schlafen, wenn wir dann verheiratet waren. Und ich hoffte immer noch auf ein Wunder, dass es nicht so kam.
Die Zimmertür ging ein Stück auf.
,,Liebling?", ich atmete erleichtert auf, da es meine Mutter war. ,,Ja, komm rein.", murmelte ich und sie öffnete die Tür komplett. Dann trat sie ein.
Als sie mich sah, seufzte sie und ich sah ihr an, dass sie mich am liebsten fest in die Arme schließen würde, aber in letzter Zeit verwehrte ich mich dagegen.
Meine Haare standen wirr in alle Richtungen ab, da ich sie mir gerauft hatte, mein Hemd war zerknittert und hing halb aus meiner Hose raus und die obersten Knöpfe standen offen.
,,Ist alles in Ordnung?", fragte sie mich und ich sah sie finster an. ,,Ist das dein Ernst?", fragte ich dann wütend und sie zuckte zusammen.
Eine wütende Tirade drohte aus mir hervorzubrechen, doch ich schluckte sie runter und atmete sie tief durch.
Seit meinem Abschluss hatte ich gelernt, sämtliches Gefühl und alles, was ich selbst wollte, runterzuschlucken und zu ignorieren.
,,Ich bin einfach nur gestresst. Ansonsten ist alles gut. Ich mache mich schnell frisch und dann komme ich runter.", murmelte ich dann mit ruhiger Stimmlage und meine Mutter seufzte. Hinter sich schloss sie die Tür.
,,Astoria ist nicht da, sie ist mit irgendeiner Freundin unterwegs. Und mir ist es egal, wie du rumläufst, du bist mein Sohn.", meinte sie dann sanft und ich seufzte erleichtert.
,,Willst du mir sagen, was los ist?", wollte sie da wissen und ich sah aus dem Fenster. ,,Es ist alles in Ordnung, Mum. Nur läuft nicht alles so, wie Vater und Astorias Eltern sich das vorstellen.", brummte ich.
Seit mein Vater nicht mehr da war, konnte ich meine Mutter bedenkenlos Mum nennen.
,,Willst du darüber reden?", meine Mutter setzte sich auf mein Bett und klopfte neben sich. Resigniert ließ ich mich neben sie aufs Bett fallen.
,,Astoria ist einfach nicht die Frau, die ich heiraten will, verstehst du?", murmelte ich und fuhr mir wieder mit der Hand durch die Haare. Meine Mutter nickte. ,,Aber durch deinen Vater hast du keine andere Wahl.", seufzte sie und nun war es an mir zu nicken.
,,Gibt es denn jemanden, den du heiraten wollen würdest?", meine Mutter begann sanft meinen Nacken zu massieren. Ich ließ entspannt den Kopf nach vorne fallen und meine Mutter massierte meinen Nacken und meine Schultern.
,,Mum, ich bitte dich. Ich bin gerade erst zwanzig geworden, eigentlich habe ich absolut nicht im Kopf zu heiraten. Es gibt schon jemanden, der mir gefällt, aber trotzdem hätte ich nicht vor, diese Person jetzt zu heiraten. Mit Astoria ist es zwar nicht mehr ganz so schlimm, wie am Anfang, aber kann auch gut sein, dass ich einfach innerlich abstumpfe. Wie auch immer, ich werde sie wohl heiraten. Und mit ihr Kinder, beziehungsweise mindestens eins.", murmelte ich und meine Mutter massierte mich weiter.
,,Wer ist denn dieses Mädchen, das dir gefällt?", fragte meine Mutter sanft.
Ich schwieg einen Augenblick und zögerte dabei. Dann löste ich mich von meiner Mutter und griff an meinen Nachttisch. Ich zog die Schublade von meinem Nachttisch auf und zog das kleine, sich bewegende, Bild hervor.
Wehmütig betrachtete ich einen Augenblick das kleine Bild.
Es war so klein, wie ein Passfoto und dementsprechend einfach zu verstecken. Und es war die ganze Zeit notwendig, es zu verstecken. In der Schule hatte ich es verstecken müssen, damit es niemand sah und hier musste ich es die ganze Zeit vor Astoria verstecken.
Mit dem Daumen strich ich über das Bild und spürte, wie sich ein trauriges Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete.
Ich drehte mich zu meiner Mutter und reichte ihr das Bild.
Dieses Bild hatte Blaise in unserem letzten Schuljahr gemacht. Granger und ich waren zusammen aus Muggelkunde gekommen, da wir dort nebeneinander gesessen hatten. Ich war dabei ihr etwas zu erzählen und sie drehte sich beim Laufen mit einem strahlenden Lächeln zu mir um und sah mich aus leuchtenden Augen an. Dann schlug sie mir sanft mit ihrem Buch gegen die Brust.
Blaise hatte mit dem Bild einen Moment eingefangen, in dem Granger noch nach vorne gedreht war und dann außerdem, wie sie sich strahlend zu mir umdrehte.
Ich war anfangs am Reden, doch als sich Granger so plötzlich strahlend zu mir umdrehte, mich aus leuchtenden Augen ansah und mich dann sanft schlug, verstummte ich, da ich begann zu lachen und meine Augen leuchteten ebenfalls.
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass das auf dem Bild ein verliebtes Paar war.
Meine Mutter betrachtete das Bild mit großen Augen.
,,Hermine Granger?", fragte sie dann und ich seufzte. ,,Ich weiß, Mutter. Sie ist eine Muggelgeborene und sie war eine Gryffindor und so weiter und so fort. Aber es ist ja auch egal. Das Alles steht nicht zur Debatte und ich werde Astoria heiraten.", murmelte ich und nahm ihr das Bild wieder ab.
Schnell verstaute ich es wieder gut versteckt.
,,Schatz...", meine Mutter zog mich wieder zu sich und streichelte mir sanft über den Hinterkopf. ,,Bist du in sie verliebt?", fragte sie dann und ich seufzte. ,,Mum, ich bin nicht verliebt. Ich habe gesagt, sie gefällt mir, mehr nicht.", murmelte ich und meine Mutter seufzte.
,,Du weißt, dass ich nicht so gestrickt bin, wie dein Vater und ich sehe genau, wie unglücklich du mit Astoria bist. Ich hätte es viel lieber, dass du mit einer Person zusammen bist, mit der du glücklich bist und die du wirklich magst. Da ist mir auch egal, wer es ist oder welcher Abstammung oder sonst etwas und das weißt du. Aber uns beiden sind die Hände gebunden.", meine Mutter begann mich wieder zu massieren.
,,Ich weiß, Mum. Astoria darf das nie erfahren. Und ich muss einfach schlucken und mich damit abfinden. Es wird schon alles gut gehen und wer weiß, vielleicht schaffe es genauso wie du und werde dann wenigstens ein guter Vater für mein Kind, auch, wenn ich meine Frau verabscheue.", murmelte ich und meine Mutter lachte leise.
,,Du vergisst, dass ich deinen Vater früher nicht verabscheut habe. Er war ein viel besser Mann früher, doch er wurde von Abraxas zu diesem Monster gemacht. Und ich bin froh, dass dein Vater es nicht geschafft hat, dich zu einem Monster zu machen. Du wirst nämlich den Lauf durchbrechen und ein sehr guter Vater für dein Kind werden. Und bis du ein Kind hast, hast du so oder so noch Zeit.", meine Mutter hauchte mir einen Kuss auf die Schulter.
,,Danke, Mum.", murmelte ich und lehnte mich kurz ein wenig an sie. Sie zog mich sofort dicht an sich und drückte mich fest. ,,Ich liebe dich, Schatz.", flüsterte sie. ,,Ich dich auch, Mum.", entgegnete ich und sie lächelte.
,,Wie wäre es denn, wenn du dich bald mal wieder mit Blaise und Theo triffst? Dann hast du eine Auszeit und kannst mit deinen Freunden mal wieder richtig reinhauen.", schlug meine Mutter vor und ich nickte. ,,Das ist eine gute Idee.", murmelte ich und sie lächelte wieder.
,,Und jetzt ziehst du dir an, was du anziehen möchtest und kommst danach zu mir runter ins Wohnzimmer, wir lassen uns von den Hauselfen ein paar Leckereien zubereiten und gucken einen Film. Was hältst du davon?", sie streichelte mir durch die platinblonden Haare und ich nickte.
Sie küsste mich nochmals auf die Stirn und verschwand dann aus meinem Zimmer.
Ich schlüpfte in ein einfaches Shirt und eine Jogginghose. Kurz blieb mein Blick an dem Verband an meinem linken Unterarm hängen und ich seufzte. Ich trug nur noch zuhause kurzärmlige Sachen und selbst, wenn ich draußen langärmlige Sachen trug, umwickelte ich meinen Arm mit einem Tattoo. Selbst, wenn ich schlief war der Verband um meinen Arm gewickelt, da ich nicht morgens aufwachen wollte und dieses vernarbte, grausame Teil ansehen wollte. Nur zum Duschen nahm ich den Verband ab.
Ich fuhr mir wieder mit der Hand durch die Haare und verließ dann mein Zimmer.
DU LIEST GERADE
Draco Malfoy - my son's Father
FanfictionEine Nacht die alles verändert hat. Eine Nacht, die immer im Gedächtnis bleibt. Eine Nacht, aus der ein Baby entsteht. Keiner von uns hat je wieder mit dem anderen über die Nacht geredet. Wir haben so getan, als wäre diese Nacht nie geschehen. Un...