Draco p.o.v.
,,Wo ist er?!?", eine schrille Stimme weckte mich und ich brummte genervt. Dabei drehte ich mich um und zog die Decke über meinen Kopf.
,,Verdammt, beruhig dich. Er liegt im Wohnzimmer.", hörte ich meinen besten Freund sagen. Zumindest glaubte ich, dass es mein bester Freund war.
Mein Kopf pochte viel zu sehr und ich war verdammt verkatert.
Ich wusste nicht mal mehr, der wievielte Kater es war, mit dem ich morgens aufwachte. Seit ich Potter und Weasley in der Winkelgasse gesehen hatte und dadurch wusste, dass Granger anscheinend ein Kind mit Weasley hatte, war ich jeden Abend auf dem Boden mehrerer Flaschen geendet. Und ich war nicht nach Hause gegangen.
Ich wusste nicht, die wievielte Nacht ich jetzt schon auf Blaise' Sofa gepennt hatte, aber ich wusste, dass ich hier nicht weg wollte.
Granger hatte ein Kind mit Weasley.
Verdammt, Granger...
Die wütenden Schritte endeten.
,,Draco!", wieder diese schrille Stimme. ,,Lass mich schlafen...", knurrte ich und hatte weiter die Decke über meinem Kopf. Diese wurde mir nun weggerissen.
,,Du bist seit drei Tagen nicht eine Sekunde nach Hause gekommen! Was bei Merlin soll das??", Astoria stemmte die Hände in die Hüften und ich legte mir die Hände über die Augen, um in der wohltuenden Dunkelheit zu bleiben.
Drei Tage also...
,,Wie siehst du bitte aus?? Bist du so draußen rumgelaufen?? Wirst du jetzt zum Alkoholiker??", weiter redete sie so schrill und ich seufzte.
,,Astoria, bitte...", murmelte ich müde und nahm langsam meine Hand von meinen Augen. Vorsichtig stützte ich mich auf meine Ellenbogen und richtete mich somit ein wenig auf.
,,Was soll das?", fragte sie und hatte die Hände in die Hüften gestemmt. ,,Wir hatten nur ein wenig Spaß...", beruhigte ich sie abwinkend und setzte mich auf.
,,Lese ich jetzt dann im Tagespropheten, wie du irgendeine Tusse in der Öffentlichkeit fickst, wenn ihr nur ein wenig Spaß hattet?", fauchte sie und ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare. ,,Nein, nicht das ich wüsste.", murrte ich.
Da kam meine Rettung rein.
Blaise mit einem Glas Wasser und einer Schmerztablette in der Hand und hinter ihm Theo, der auch ziemlich verkatert aussah.
Blaise reichte mir sowohl das Glas als auch die Tablette und ich stürzte beides runter.
,,Und was habt ihr dann gemacht, wenn ihr Spaß hattet?", Astoria verschränkte nun die Arme vor der Brust und ich sah zu Blaise und Theo.
,,Wir sind im tropfenden Kessel versauert, mehr nicht.", murrte ich und erhob mich.
Kurz schwankte ich und merkte, dass ich vielleicht noch nicht ganz nüchtern war. Kein Wunder nach drei Tagen durchgehend trinken. Aber leider war ich nicht daran gestorben.
,,Mach dich jetzt frisch, sodass du wieder anschaulich genug für draußen bist und dann gehen wir nach Hause.", meinte Astoria immer noch wütend. Ich schnaubte.
Dann richtete ich mich zu meiner vollen Größe auf und war somit eineinhalb Köpfe größer, als Astoria.
Aus ruhigen Augen sah ich sie an und Blaise und Theo, die wussten, was es bedeutete, wenn meine Augen so aussahen, traten schonmal einen Schritt zurück.
,,Falls du es vergessen haben solltest: Ich bin der Mann in unserer Beziehung und somit bin ich der Boss. Du hast dich dazu entschlossen, in die Familie Malfoy einzuheiraten, also wirst du wohl auch mit den Sitten und Regeln der Malfoys klarkommen müssen. Hier schon mal etwas zum Lernen, da du ja scheinbar so oberschlau bist - Regel Nummer 1: Ein Malfoy-Mann ist der Boss. Regel Nummer 2: Frauen haben nichts zu melden. Egal ob Ehefrau, Verlobte, Freundin, Mutter oder Schwester. Solltest du also nochmal versuchen, mir etwas zu befehlen, wirst du die Seite von Malfoy-Männern kennenlernen, die ich dir lieber ersparen würde.", knurrte ich und Astoria sah mich aus großen Augen an.
,,Und jetzt, beweg deinen Arsch die Tür raus und warte brav zuhause, bis ich mich dazu entscheide, nach Hause zu kommen.", knurrte ich und ruckte mit dem Kopf zur Tür.
Sie sah mich wieder wütend an.
,,Du vergisst auch etwas.", zischte sie dann. Ich lachte leise. ,,Was denn?", fragte ich dann mit hochgezogener Augenbraue. ,,Ich kann mit meinem Vater reden und er wird das Alles auflösen. Und dann wissen wir beide, was mit dir passiert und was dein Vater tun wird.", fauchte sie und ich begann zu lachen.
,,Gerne. Renn zu deinem Daddy und beschwere dich darüber, dass ich dich unfair behandle und dass ich einen Scheiß darauf gebe, was du möchtest. Weißt du, was er sagen wird? Genau das Gleiche, wie ich eben. Bei den Malfoys sind die Männer der Boss. Und dein Vater hat nun mal entschieden, dass es für dich eine gute Idee wäre, in die Familie Malfoy einzuheiraten. Also erwarte keine Hilfe von ihm, wenn ich mich einfach nur wie ein Malfoy verhalte.", grinste ich dann und Astoria sah mich weiter wütend an.
Dann verschwand sie endlich.
,,Blaise, ich brauche einen Drink.", brummte ich und ließ mich wieder auf die Couch fallen. ,,Es ist zehn Uhr morgens.", zweifelte Blaise und ich sah ihn finster an. ,,Feuerwhiskey?", fragte er dann seufzend und ich nickte. Er verschwand in seine Küche.
Hermine p.o.v.
Es waren nun drei Tage vergangen und Ron und ich gingen wieder in St. Mungos, um die Ergebnisse von Scorpius zu bekommen.
Ich hatte Scorpius wieder auf dem Schoß und er war müde an mich gelehnt.
,,Wir haben die Biopsie ausgewertet und es hat sich das herausgestellt, was ich vermutet hatte. Er hat einen Mangel an Blutplättchen, die für die Blutgerinnung zuständig sind und auch die Symptome waren sehr ansprechend für die Diagnose.", begann Dr. Vaisey und ich begann nervös zu werden. Also stimmte wirklich etwas mit Scorpius nicht.
,,Es tut mir sehr leid, Ihnen das zu sagen, aber Ihr Sohn hat Leukämie.", er sah uns bedauernd an.
Mir blieb die Luft weg. ,,Leukämie?", hauchte ich dann fassungslos und Dr. Vaisey nickte.
,,Ist das erblich veranlagt? Also hat er das eventuell von seinem Erzeuger?", fragte Ron nun und Dr. Vaisey schüttelte den Kopf. ,,Nein, die Leukämie ist nicht von seinem Erzeuger. Sie ist nicht erblich veranlagt.", verneinte Dr. Vaisey und Ron nickte.
,,Wie werden Sie jetzt vorgehen?", fragte ich zittrig.
,,Sie gehen am besten jetzt nochmal nach Hause und packen für Scorpius seine liebsten Sachen ein und so weiter, er wird wahrscheinlich eine Weile hierbleiben müssen. Natürlich kann einer von Ihnen auch die ganze Zeit bei ihm bleiben und hier schlafen oder Sie wechseln sich ab und es schläft jede Nacht ein anderer hier. Wir werden mit Chemotherapie anfangen. Wenn die Chemotherapie anschlägt, dauert diese für gewöhnlich eineinhalb bis zwei Jahre. Sollte die Chemotherapie nicht anschlagen, versuchen wir es mit Strahlentherapie und sollte diese auch nicht funktionieren gibt es noch die Möglichkeit von Knochenmarktransplantation.", erklärte uns Dr. Vaisey und ich nickte.
,,Wie lange dauert eine Strahlentherapie, wenn die Chemotherapie nicht anschlägt?", fragte Ron nun und griff nach meiner Hand. ,,Im Normalfall dauert die Strahlentherapie etwa fünf Wochen.", antwortete Dr. Vaisey und ich sah auf meinen Sohn herab.
,,Und was sind die Risiken bei der Chemotherapie?", wollte ich wissen und war immer noch zittrig. ,,Am häufigsten kommt es zu Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Haarausfall. Auch die Fortpflanzung kann beschädigt werden, jedoch ist die Gefahr meiner Meinung nach bei Scorpius nicht gegeben. Es gibt auch noch andere Gefahren, aber diese sehe ich bei Scorpius auch nicht. Sollten wir dann bei der Chemo merken, dass es doch dazu kommt, werde ich Sie natürlich darüber aufklären, aber würde ich Ihnen jetzt alles sagen, was rein theoretisch passieren kann, würde ich Sie nur verrückt vor Sorge machen.", antwortete Dr. Vaisey und ich nickte.
,,Und wann fangen Sie an?", fragte Ron nun. ,,Wenn Sie einverstanden sind, würden wir gleich morgen mit der Vortherapie anfangen. Die Vortherapie ist eine Chemotherapie, die meistens so eine Woche dauert. Die Leukämiezellen sollen dabei schrittweise und für den Organismus möglichst schonend reduziert werden.", Dr. Vaisey sah uns an und wir nickten.
,,Danach würden wir mit der Induktionstherapie fortfahren. Diese dauert normalerweise zwei Monate und während dieser Zeit merken wir dann, ob die Chemotherapie anschlägt oder nicht.", fuhr er fort und wieder nickten wir.
Unser Sohn hatte Leukämie.
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Draco Malfoy - my son's Father
FanfictionEine Nacht die alles verändert hat. Eine Nacht, die immer im Gedächtnis bleibt. Eine Nacht, aus der ein Baby entsteht. Keiner von uns hat je wieder mit dem anderen über die Nacht geredet. Wir haben so getan, als wäre diese Nacht nie geschehen. Un...