Als Draco und ich wieder rausgingen, spielte Scorpius immer noch mit seinem neuen Hasen.
,,Dada!", rief er wieder freudig, als er seinen Vater erblickte. Draco lächelte ihn an und wirkte höchst zufrieden. Seine Haare waren zerzaust von meinen Händen, sein Hemd zerknittert und seine Hose notbedürftig wieder geschlossen.
Ich wusste, dass auch ich ziemlich zerzaust aussah und wahrscheinlich war ich auch ziemlich rot.
Draco machte das Gitter auf einer Seite des Bettes runter und setzte sich neben seinen Sohn. ,,Hast du denn schon einen Namen für deinen Hasen?", fragte er und zog Scorpius dabei spontan in seine Arme. Scorpius schmiegte sich direkt in die Arme seines Vaters und hatte dennoch weiter den Hasen fest an sich gedrückt.
Wahrscheinlich war das ab sofort sein neues Lieblingskuscheltier.
,,Dada Hoppel.", antwortete Scorpius und sah mit einem nach Stolz suchenden Ausdruck in den Augen in die Augen seines Vaters. ,,Das ist ein toller Name, Scorp.", bestärkte Draco ihn und küsste ihn auf die blonden Haare.
Dann sah er auf und sah in Richtung des Fensters.
Draußen strahlte die Sonne.
,,Schau mal, Schatz, draußen ist tolles Wetter. Willst du ein bisschen nach draußen?", schlug Draco da vor und Scorpius sah ebenfalls nach draußen. ,,Mit Dada Hoppel.", bestand er dann und drückte den Hasen weiter fest an sich. ,,Natürlich, den nehmen wir auch mit. Und Mama auch.", Draco streichelte unserem Sohn über den Kopf.
Scorpius nickte heftig.
,,Ich gehe kurz raus und kläre das mit dem Arzt ab.", meinte Draco nun lächelnd zu mir und ich nickte. Er erhob sich und verließ das Zimmer.
Wenn wir jetzt jedoch rausgehen würden, würde ich Scorpius schnell richtig anziehen.
Ich nahm eine Hose, ein T-shirt und eine dünne Jacke aus dem Schrank, der für Scorpius war und zog ihm die Sachen vorsichtig an, damit ich nicht an seine Infusion kam.
Draco kam zusammen mit Dr. Vaisey rein.
,,Ich werde ihn erstmal jetzt fürs Rausgehen vom Monitor lösen und auch die Infusion und den Beatmungsschlauch abmachen. Wenn Sie dann wieder da sind, machen wir ihm die Sachen wieder dran, also bleibt die Infusionsnadel stecken, nur werden wir sie abkleben. Bitte achten Sie, abgesehen von der Infusionsnadel darauf, dass er nicht im Dreck wühlt oder so etwas. Am besten bleibt er vom Boden entfernt.", meinte Dr. Vaisey und Draco und ich nickten.
Dr. Vaisey entfernte die Verkabelung, den Beatmungsschlauch und die Infusion und klebte dann ein weiteres Pflaster über Scorpius' Handrücken.
Draco nahm Scorpius' Kinderwagen, der im Raum stand und kam dann zum Bett. Scorpius ließ sich von ihm hochnehmen und in den Wagen setzten. Dabei drückte er weiter Dada Hoppel an sich. Sanft schnallte Draco Scorpius an und sah dann zu mir.
,,Können wir?", fragte er lächelnd und ich nickte.
Wir verließen mit dem Kinderwagen das Zimmer und auch das Krankenhaus.
Draußen war es schön warm und Scorpius sah sich voller Freude um. Draco hatte, wo auch immer er die schon wieder herhatte, auch noch seine Flasche gefüllt mit Apfelsaftschorle dabei.
Nach einem Moment sah Scorpius dann jedoch wieder zu seinem Vater, der neben mir lief, während ich den Wagen schob.
Er streckte, Dada Hoppel weiter in der Hand, die Arme aus und sah seinen Vater an. ,,Dada...", murmelte er und Draco verstand. Sanft schnallte er ihn ab und nahm ihn hoch. Er setzte ihn auf seiner Hüfte ab und trug ihn auf dem Arm, während ich den Wagen schob.
Lächelnd blieb ich stehen und Draco blieb sofort auch verwirrt stehen und sah mich an. Ich nahm den Foto raus und machte ein Bild davon, wie Draco unseren Sohn auf dem Arm hatte. Scorpius sah auf dem Bild glücklich zu seinem Vater, während Draco leicht verunsichert, aber verdammt süß in die Kamera lächelte.
Lächelnd liefen wir weiter.
Wir liefen noch eine Weile, bevor wir uns dann auf einer Bank niederließen und Draco Scorpius auf dem Schoß hatte. Er nahm unten aus dem Kinderwagen die Flasche von Scorpius und hielt sie ihm an den Mund. ,,Trink mal ein bisschen, Scorp.", meinte er sanft und Scorpius öffnete selbstverständlich die Lippen, um zu trinken.
Weiterhin hatte er den Hasen an seine Brust gedrückt und schmiegte sich beim Trinken gegen seinen Vater.
Ich hatte in Scorpius immer Draco gesehen, da er ihm so ähnlich war, doch nun, da Scorpius auf seinem Schoß saß und an der Flasche nuckelte, war die Ähnlichkeit der Beiden unbestreitbar. Scorpius war eine Miniatur von Draco.
Seine Gesichtszüge waren noch ein wenig weicher und kindlicher, aber selbst die Gesichtszüge hatte er von Draco. Er hatte die gleiche Augenform, die gleiche Augenbrauenform, die gleichen wunderschönen Wimpern, die gleiche gerade Nase und die gleichen vollen Lippen.
Ich wusste, dass der harte Zug um Dracos Mund von seiner Kindheit und seinem Vater stammte, von dem Schmerz, den er hatte durchmachen müssen und den Schrecken, die er hatte erleben müssen und dementsprechend hoffte ich, dass Scorpius diesen harten Zug um den Mund niemals bekommen würde.
Zwar verlieh dieser harte Zug um Dracos Mund ihm eine Härte und Unerreichbarkeit, die ihn noch attraktiver machte, aber ich mochte es nicht, weswegen dieser Zug dort war.
Hoffentlich würde Scorpius einfach immer diese Miniatur von Draco bleiben, nur ohne die Härte und den tiefen Schmerz, der in ihm brodelte.
,,Du starrst mich an, Darling.", meinte Draco da plötzlich und ich schreckte aus meinen Gedanken hervor.
Unsicher sah ich ihn an.
,,Mir ist nur gerade wieder die Ähnlichkeit zwischen euch klargeworden und dann habe ich darüber nachgedacht, dass ich hoffe, dass Scorpius niemals den Schmerz und die Schrecken durchmachen muss, die du durchmachen musstest. Dass er immer die ein wenig weichere Miniatur von dir bleiben wird...", murmelte ich und Draco sah mich aus seinen steingrauen Augen an.
,,Er wird niemals auch nur ansatzweise das durchmachen, was ich durchgemacht habe oder was du durchgemacht hast. Das schwöre ich dir, bei meinem Leben.", meinte er leise und ich sah in seinen Augen, dass er dieses Versprechen mehr als nur ernst meinte.
Ich nickte erleichtert und sah wieder zu unserem Sohn.
Und in diesem Moment wurde mir klar, dass es niemals einen Vater geben könnte, bei dem mein Sohn sicherer wäre oder bei dem er mehr geliebt werden würde, als bei Draco Malfoy.
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Draco Malfoy - my son's Father
Hayran KurguEine Nacht die alles verändert hat. Eine Nacht, die immer im Gedächtnis bleibt. Eine Nacht, aus der ein Baby entsteht. Keiner von uns hat je wieder mit dem anderen über die Nacht geredet. Wir haben so getan, als wäre diese Nacht nie geschehen. Un...